(ots) - 63 Prozent sind gegenteiliger Meinung. Selbst
Anhänger der Regierungsparteien (38:62) urteilen in dieser Frage
nicht wesentlich anders. Dies ist kein gutes Votum für die
"Bürgernähe" der GROKO, obwohl ein besseres als in 2011 für
Schwarz-Gelb: Vor dreieinhalb Jahren erhielt die damalige
Bundesregierung das Prädikat "bürgerorientiert" nur von jedem Fünften
(21 Prozent). Gut drei Viertel (77 Prozent) sprachen ihr dies damals
ab - so, wie auch die französische und die britische Regierung von
ihren Bürgern damals beurteilt wurden [die internationalen Ergebnisse
2015 werden in Kürze vorliegen].
Der Hauptgrund für das Urteil "bürgerfern" ist mangelndes
Vertrauen in das Engagement der Bundesregierung für mehr
wirtschaftlich-soziale Gerechtigkeit. Unter jenen, die in diesem
Punkt der Bundesregierung vertrauen, sagt die absolute Mehrheit von
62 Prozent "Deutschland wird vom Willen der Bürger her regiert".
Unter jenen, die diesbezüglich wenig bzw. gar kein Vertrauen in die
Bundesregierung haben, sinkt dieses Urteil auf unter 30 Prozent bzw.
auf praktisch Null.
Begründet dies die Notwendigkeit des Bürgerdialogs?
Die Ausgangslage im Meinungsklima ist auch der Resonanzboden für
den Bürgerdialog selbst. Die jetzt medial gestartete, nach 2012
erneute, Initiative ist vor diesem Hintergrund für die Regierung
ausgesprochen zweischneidig. Aus den Kommentaren in den Blogs zu "Gut
leben in Deutschland - was uns wichtig ist" sprechen "Zweifel an der
Ernsthaftigkeit des Dialogs", Resignation, auch Aggression, und vor
allem Verärgerung über die "Alltags-/Realitätsferne der Regierung,
die das Offensichtliche nicht erkennt": Man will keine aus eigener
Sicht offensichtlichen Herausforderungen oder Wünsche eingeben
müssen, die, von zwischengeschalteten Experten verdichtet, in
abstrakten Schlagworten enden, sondern einfach darauf vertrauen
können, dass tatsächlich im Bürger-Interesse Politik gemacht wird.
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