(ots) -
Anmoderation:
Wir schreiben das Jahr 1969: Im Juli landen die Amerikaner auf dem
Mond, die Sowjets senden eine Raumsonde zur Venus und in Europa hebt
das erste Ãœberschall-Passagierflugzeug, die Concorde ab - die Welt
steht im Zeichen der Veränderung. Doch während die Großmächte immer
weiter hinaus wollen, bringt auf den deutschen Straßen ein
orangefarbenes, keilförmiges Fahrzeug mit Flügeltüren die ganze Welt
zum Staunen - der Mercedes-Benz C111. Das legendäre
Forschungsfahrzeug zur Erprobung von Wankelmotor und neuartigen
Leichtbauwerkstoffen ist bis heute ein absoluter Superstar der
Automobilgeschichte. Grund genug für das Mercedes-Benz Museum, dem
Pionier auf vier Rädern ab dem 28. April eine Sonderausstellung zu
widmen. Ralf Glaser, Leiter Mercedes-Benz Classic Communications:
O-Ton Ralf Glaser
Dieses Fahrzeug gab es in verschiedenen technischen Ausbaustufen
was die Motorisierung betrifft. Das wird hier im Museum auch Thema
sein, um genau aufzuzeigen, wie sich dieses Fahrzeug technisch
entwickelt hat. Und welchen Anforderungen es auch gerecht werden
musste. Worauf man sich freuen kann ist die Herleitung, warum es
dieses Fahrzeug überhaupt jemals gab, weil es so herrlich
unvernünftig ist, aber trotzdem fantastisch schön aussieht. Thema
wird auch die Rekordfahrt in Nardo sein, wo man zeigen kann, dass das
Fahrzeug aerodynamisch und vom Antrieb einfach seiner Zeit sehr weit
voraus war. (0:32)
Erstmals wurde der C 111 der Öffentlichkeit auf der IAA in
Frankfurt im Jahr 1969 präsentiert. Damals wie heute war das
"rollende Versuchslabor" ein absoluter Hingucker. Der damalige Chef
der Pkw-Entwicklung von Mercedes-Benz, Rudolf Uhlenhaut, wollte der
Welt beweisen, wie weit die Technologien des Konzerns bereits sind.
Zusammen mit seinen Ingenieuren und Designern entwarf er den
markant-aerodynamischen Flügeltürer mit
Glasfaser-Leichtbau-Karosserie. Die Journalisten auf der ganzen Welt
waren begeistert von dem Fahrzeug, auch wenn von Anfang an klar war,
dass das mobile Forschungslabor nie in Serie gehen würde.
O-Ton Ralf Glaser
Im Prinzip hat das Fahrzeug mehrere Facetten. Nummer Eins: So hat
man sich Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre die Zukunft des
Automobils vorgestellt, was Aerodynamik, Leichtbaukomponentenweise
und Design betrifft. Ein ziemlich spannendes faszinierendes Fahrzeug,
das als Forschungs- und Entwicklungsfahrzeug hergestellt wurde und
nie in Serie gegangen ist. Es gibt die schönen Geschichten von
Blankochecks, die nach Stuttgart verschickt wurden, nur um dieses
Fahrzeug zu besitzen und zu kaufen. Es war in vielen Facetten einfach
seiner Zeit sehr weit voraus. (0:30) Denn der C 111 diente nicht nur
zu Forschungszwecken, um Wankel-, Diesel, und am Ende auch
Benzinmotoren zu testen. Die Entwickler wollten mit dem
High-Tech-Fahrzeug auch auf Rekordjagd gehen. Schon bei seiner
Jungfernfahrt auf dem Hockenheim-Ring im Juli 1969 raste der C 111
mit beachtlichen 270 km/h über die Strecke. Zehn Jahre später
schaffte die vierte Generation mit unglaublichen 404
Stundenkilometern einen neuen Rundstreckenrekord. Damit diese und die
vielen anderen spannenden Aspekte der Geschichte des C 111 möglichst
anschaulich vermittelt werden können, wurde die Sonderausstellung
entsprechend gestaltet, so Ralf Glaser:
O-Ton Ralf Glaser
Es ist ein wenig wie eine Zeitreise, wir nehmen die Besucher
zurück in die 70er Jahre. Vom Aufbau her und den Möbeln und den
Farben geht es sehr stark in die 70er Jahre zurück. Ich bin mir
sicher, dass der ein oder andere dieses Fahrzeug noch aus dem
Auto-Quartett kennt, in dem es in allen Kategorien im Prinzip die
Bestwerte erzielt hat. Wer den C 111 auf der Hand hatte, konnte sich
seines Siegs schon fast sicher sein. (0:26)
Abmoderation:
Die Sonderausstellung "C 111 - zeitlos und visionär" im
Collectionsraum 5 des Mercedes-Benz Museums in Stuttgart. Der
Eintritt zur Ausstellung ist im Preis des normalen Tickets enthalten.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 9 Uhr bis 18 Uhr. Weitere
Infos gibt es unter www.mercedes-benz.com/classic-c111
ACHTUNG REDAKTIONEN:
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an ots.audio(at)newsaktuell.de.
Pressekontakt:
Ansprechpartner:
Mercedes-Benz Museum, Miriam Weiss, 0711 17 49 606
all4radio, Lennard Remesch, 0711 3277759 0