PresseKat - Hohe Bodenpreise beschäftigen Medien, Politik und Agrarwirtschaft (FOTO)

Hohe Bodenpreise beschäftigen Medien, Politik und Agrarwirtschaft (FOTO)

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(ots) -
Rentenbank liefert umfangreiche Hintergrundinformationen zum
Bodenmarkt im Geschäftsbericht 2014 -

Die in den letzten Jahren enorm gestiegenen Preise auf dem
Bodenmarkt belasten und verunsichern derzeit viele Landwirte. Sowohl
Kauf- als auch Pachtpreise sind in manchen Regionen nahezu
explodiert, und längst konkurrieren auch Interessenten außerhalb der
Landwirtschaft um die wenigen verfügbaren Flächen. In der Fachpresse
diskutieren Experten lebhaft darüber, ob bereits Anzeichen für eine
Preisblase vorliegen. Auch die deutsche Politik ist auf den Plan
gerufen und erörtert Maßnahmen, die der unter hohem Kostendruck
stehenden Landwirtschaft einen besseren Zugang zu Flächen verschaffen
sollen. Vor diesem Hintergrund veröffentlicht die Landwirtschaftliche
Rentenbank im "Agrar Spezial" ihres Geschäftsberichts 2014 einen
Beitrag zu einem besonders aktuellen und agrarwirtschaftlich
relevanten Thema: "Boden - begehrt, begrenzt, (un)bezahlbar".

"Kaum ein anderer Produktionsfaktor ist bedeutsamer für die
Entwicklung der Agrarwirtschaft", erläuterte Vorstandssprecher Horst
Reinhardt auf der Bilanzpressekonferenz der Förderbank für die
Agrarwirtschaft in Frankfurt. Die Rentenbank wolle daher mit ihrer
umfangreichen Ausarbeitung Hintergrundinformationen liefern, die ein
fundiertes Verständnis der aktuellen Debatten ermöglichten und diese
zum Nutzen der Agrarwirtschaft beförderten. Aus diesem Grund
recherchierten die Agrarspezialisten der Bank ein breites Spektrum an
Informationen, die vor allem die historischen, rechtlichen und
ökonomischen Grundlagen des Bodenmarkts abbilden. Wie ist das
aktuelle Preisniveau historisch und ökonomisch einzuordnen, und was
verleiht dem Boden eigentlich seinen Wert? Welche Entwicklungen
führten zur aktuellen Situation? Welche gesetzlichen und politischen




Rahmenbedingungen nehmen Einfluss, und wie lösen andere Länder die
Problematik? Und was bedeutet die aktuelle Situation für den
einzelnen Landwirt, der einen dringend benötigten Wachstumsschritt
gehen will, sich aber davor fürchtet, in eine Preisblase zu
investieren?

"Es ist eine Binsenweisheit, dass man leider immer erst im
Nachhinein sicher weiß, ob eine durch Spekulation getriebene Blase
vorlag", führte Reinhardt weiter aus. "Nach unseren Erkenntnissen
gibt es allerdings ernst zu nehmende Argumente, die eher für eine
marktorientierte Preisentwicklung sprechen." Schließlich sei der
Preisanstieg durch das niedrige Zinsniveau und die gestiegenen
Grundrenten ökonomisch erklärbar. Der Anstieg der Bodenpreise
entspreche den ebenfalls gestiegenen Ertragserwartungen der
Landwirte. Letztlich müssten bei der Beurteilung der Preisentwicklung
auch starke regionale Unterschiede berücksichtigt werden und
natürlich die individuelle wirtschaftliche Situation der kaufwilligen
Betriebe. "Unser Blick in die Historie zeigt: Bodenpreise kennen
nicht nur eine Richtung", riet Reinhardt am Schluss all jenen zur
Vorsicht, die auf einen weiterhin so starken Anstieg der Preise
spekulierten und dabei womöglich ihre finanziellen Möglichkeiten
außer Acht ließen. Schließlich seien die Bodenpreise signifikant von
den volatilen Agrarpreisen abhängig und könnten nicht zuletzt auch
stark von politischen Einflüssen bestimmt werden, wie ein Blick über
die Grenzen nach Frankreich und Dänemark zeige.

Das Agrar Spezial "Boden - begehrt, begrenzt, (un)bezahlbar" im
Geschäftsbericht 2014 der Landwirtschaftlichen Rentenbank reflektiert
aktuelle Diskussionen und Hintergründe zum Bodenmarkt in Deutschland.
Es beleuchtet die historische Entwicklung der Bodenverteilung,
angefangen bei den Bauernaufständen in Süddeutschland im 16.
Jahrhundert, und erläutert insbesondere den starken Einfluss
agrarkonjunktureller Schwankungen auf die Preise bereits im 19.
Jahrhundert. Ein Blick auf die Bodenpreise in der jüngeren
Vergangenheit zeigt, dass diese schon in den 1980er Jahre ein
Rekordniveau erreichten, das bei inflationsbereinigter Betrachtung
bis heute nicht wieder eingeholt wurde. Gründe hierfür waren damals
die Einflüsse durch Ölkrisen, hohe Inflationsraten und eine weltweite
Rezession. Anschließend fielen die Preise jedoch deutlich und
begannen erst vor wenigen Jahren wieder zu steigen.

Neben den Einflüssen der konjunkturellen Schwankungen erklärt die
ausführliche Rentenbank-Ausarbeitung alle wichtigen Faktoren, die den
Bodenpreis bestimmen. Dazu zählen vor allem die Grundrente, die
Bodenqualität und die theoretische Zahlungsbereitschaft für Ackerland
auf Basis der "ewigen Rente". Ein weiterer Teil des Agrar Spezials
beschäftigt sich mit den Besonderheiten des Pachtmarkts und zeigt
auf, dass die Preise in Deutschland im internationalen Vergleich
keineswegs übermäßig hoch sind. Gleichwohl können lokale
Nachfragesteigerungen z. B. durch Veredlungs- und
Sonderkulturbetriebe bzw. Biogasanlagen einen großen Einfluss auf die
Preisentwicklung haben und zu regionalen Spitzen führen.

Überhaupt differieren die Bodenpreise und die Bodenmobilität
regional sehr stark. Vor allem in Ostdeutschland sind besondere
Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Hier wird auch der Einfluss
außerlandwirtschaftlicher Investoren als stark eingeschätzt. In
anderen Regionen spielen diese nach Einschätzung der Landwirte jedoch
kaum eine Rolle. Auch vor diesem Hintergrund werden aktuell
politische Maßnahmen diskutiert, die vor allem dafür sorgen sollen,
dass Landwirte ihren bereits gesetzlich verankerten Vorrang beim
Flächenkauf besser durchsetzen können und dass der Anstieg von Kauf-
und Pachtpreisen eingedämmt wird. Diese Punkte werden allerdings auch
unter Landwirten kontrovers diskutiert, hieße mehr Einfluss des
Staats doch für manchen auch Einschränkungen bei den Verkaufs- oder
Besicherungsmöglichkeiten der eigenen Flächen.

Das ausführliche "Agrar Spezial" finden Sie im Geschäftsbericht
2014, den Sie unter www.rentenbank.de online einsehen oder bestellen
können.

Unsere vollständige Presseinformation finden Sie im Internet
unter: www.rentenbank.de



Pressekontakt:
Peter Mirz
Tel.: 069/2107-357, Fax:-6447
E-Mail: mirz(at)rentenbank.de


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Datum: 27.04.2015 - 13:05 Uhr
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