(ots) - Wie oft haben wir das schon gehört: Die griechische
Regierung ist zum Einlenken bereit, ein Durchbruch scheint nun
möglich. Doch bislang steht auf der Habenseite nicht viel mehr als
Schaumschlägerei und Taktiererei. Und warum soll es denn dieses Mal
anders sein? Die Regierung um Alexis Tsipras hat das Vertrauenskonto
bereits weit überzogen. Das Versprechen des griechischen
Staatspräsidenten Prokopis Pavlopoulos, die Schulden bis auf den
letzten Euro zurückzuzahlen, ist da nicht geeignet, dieses Konto
wieder aufzufüllen. Ein neuer Unterhändler macht zwar nicht
automatisch eine neue Strategie, aber dennoch deutet sich an, dass
sich Tsipras und Kollegen tatsächlich der realen Euro-Welt nähern
(wollen). Im Grunde genommen kann es nur eine Frage der Zeit sein,
wann sie auf die Geldgeber zugehen - vorausgesetzt, sie wollen ihr
Land wirklich vor der Pleite retten. Oder anders herum: Man fragt
sich, wie die griechische Spitze dazu kommt, sich soviel Zeit dafür
zu lassen. Denn diese Zeit hat das Land nicht. Die vermeintlichen
Deadlines wechseln zwar fast täglich, aber dennoch muss auch Tsipras
klar sein, dass irgendwann jedes Zeitfenster geschlossen wird. Und im
Fall Griechenland ist der Spalt bereits sehr eng. Sollte es dann
tatsächlich zu einer Staatspleite kommen, dürfte sich die Frage nach
der Mitgliedschaft in Euro-Land ohnehin beantwortet haben. Denn die
Wahrscheinlichkeit, dass das Land dann in der Währungsunion bleiben
kann, wird als sehr gering eingeschätzt. Die Banken sind dazu einfach
zu kapitalschwach auf der Brust. Die Frage ist nun, wie lange sich
noch Finanzminister Gianis Varoufakis halten kann. Tsipras hat ihm
demonstrativ das Vertrauen ausgesprochen. Es sieht also schlecht für
ihn aus...
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