(ots) -
Der Einsatz- und Ausbildungsverband der Marine (EAV), unter dem
Kommando von Kapitän zur See Andreas Martin Seidl (50), bereitet sich
auf einen möglichen Einsatz zur Rettung von in Seenot geratenen
Flüchtlingen als Beitrag der Marine zur beabsichtigten humanitären
Hilfsaktion im Mittelmeer vor und verlegt derzeit mit zwei Schiffen
in Richtung Souda.
Das Flaggschiff des Verbandes, die Fregatte "Hessen", und der
Einsatzgruppenversorger "Berlin" beabsichtigen schnellstmöglich den
Suezkanal zu passieren, um anschließend in das ca. 500 Seemeilen
(rund 900 Kilometer) entfernte Souda auf Kreta einzulaufen. Die
Fregatte "Karlsruhe" wird ihr geplantes Ausbildungsprogramm
fortsetzen.
In Souda wird die logistische Nachversorgung der beiden Einheiten
in Hinblick auf die besonderen Bedürfnisse für eine erweiterte
Seenotrettung stattfinden. Hierzu zählen unter anderem zusätzliche
Verpflegung, Decken, Sanitätsmaterial und Hygieneartikel um den
geplanten maximal zweitägigen Verbleib der Geretteten an Bord bis zu
einer Abgabe in einem Hafen zu ermöglichen.
Bereits wenige Tage nach Abschluss der Versorgung könnten die
"Hessen" und die "Berlin" für die Rettung von Flüchtlingen zur
Verfügung stehen. Der Einsatzgruppenversorger kann bis zu 250
Personen, die Fregatte bis zu 100 Personen behelfsmäßig aufnehmen und
soweit erforderlich eine medizinische Erstversorgung der aus Seenot
geretteten Personen durchführen.
Als Grundlage für eine gezielte Hilfeleistung im Mittelmeer durch
die Marine dient der Artikel 98 des Seerechtsübereinkommens der
Vereinten Nationen. Dieses verpflichtet den Kapitän eines Schiffes
jeder Person, die auf See in Lebensgefahr angetroffen wird, möglichst
schnell zur Hilfe zu eilen. Diesem völkerrechtlichen Grundsatz
folgend, handeln selbstverständlich auch die Schiffe der Deutschen
Marine.
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