(ots) - Wer langfristig Geld anlegen möchte, für den lohnen
börsengehandelte Indexfonds, gerade in Zeiten niedriger Zinsen. Damit
können auch Börsen-Anfänger bequem, günstig und breit gestreut in
Aktien anlegen. Das gemeinnützige Online-Verbrauchermagazin Finanztip
empfiehlt für Kleinanleger Aktien-Indexfonds, auch ETF genannt, die
den Weltaktienindex MSCI World abbilden. Solche Fonds warfen in der
Vergangenheit über lange Zeiträume im Durchschnitt rund 7 Prozent pro
Jahr ab. Eine aktuelle Analyse von Finanztip zeigt, dass sich für den
Vermögensaufbau besonders die MSCI-World-ETF von Comstage
(LU0392494562), Amundi (FR0010756098) und db x-trackers
(LU0274208692) eignen. Diese ETF bilden den Index gut nach. Trotzdem
sind ETF-Anleger schlechter gestellt als Direktanleger. Ursachen sind
nicht ausgeschöpfte Steuerabkommen oder versteckte Verwaltungskosten.
An der Börse in Frankfurt sind insgesamt elf Indexfonds auf den
MSCI-World-Index gelistet. Sie bilden zwar alle denselben Index ab,
sind aber dennoch nicht gleichermaßen empfehlenswert. Die Fonds
unterscheiden sich zunächst darin, ob sie ihre laufenden Erträge
wieder anlegen (thesaurieren) oder ihre Einnahmen an die Anleger
ausschütten. Ausschüttende Indexfonds sind laut Finanztip für
diejenigen sinnvoll, die regelmäßig Erträge aus ihrem Vermögen
benötigen. Für Sparer eignen sich wiederanlegende Indexfonds, um
langfristig Vermögen aufzubauen.
Vier wiederanlegende ETF liegen nah am Index
Voraussetzung für die Empfehlung von Finanztip war unter anderem,
dass sich die Fonds bereits seit mindestens fünf Jahren auf dem Markt
bewährt haben. Von den wiederanlegenden ETF haben vier die
Auswahlkriterien erfüllt: Comstage, Amundi, db x-trackers und iShares
Core (IE00B4L5Y983). Die Analyse zeigt, dass alle vier die
Wertentwicklung des MSCI-World-Index gut abbilden. Das Produkt von
iShares hat allerdings steuerliche Nachteile im Vergleich zu den
anderen drei und wird daher von Finanztip nicht an erster Stelle
empfohlen. Die Untersuchung zeigt außerdem: Die von den Anbietern
angegebenen Verwaltungskosten der Fonds haben bislang keinen
erkennbaren Einfluss auf deren Wertentwicklung. Sie sollten daher bei
der Auswahl eines Indexfonds auf den MSCI World kein Kriterium sein.
Rendite der MSCI-World-ETF könnte höher sein
Fondsgesellschaften könnten ihren Anlegern jedoch noch höhere
Erträge liefern, kritisiert Finanztip. Denn viele Aktien-ETF bilden
nur den jeweiligen Netto-Index ab. Bei diesen wird von den im Index
enthaltenden Dividenden Quellensteuer abgezogen. Deshalb war die
Rendite des MSCI-World-Netto-Index zwischen 2010 und 2014 im
Durchschnitt um 0,6 Prozentpunkte niedriger als die des Brutto-Index.
In Deutschland fällt zusätzlich die Abgeltungssteuer an. Investoren,
die direkt in die vom Fonds abgebildeten Aktien investieren, können
aufgrund internationaler Abkommen die Steuern teilweise miteinander
verrechnen. Ob die ETF solche Steuervorteile ausschöpfen, ist unklar,
weil die Fondsgesellschaften keine Informationen dazu
veröffentlichen.
Unter dem Strich beträgt die Rendite-Lücke zwischen Brutto-Index
und den untersuchten MSCI-World-ETF etwa 0,8 Prozentpunkte pro Jahr.
Für Anleger entspricht diese Differenz den realen Kosten eines
MSCI-World-ETF. Damit sind ETF-Anleger schlechter gestellt als
Direktinvestoren. Für Privatanleger sind Direktinvestitionen
allerdings in der Praxis kaum möglich, unter anderem wegen der dafür
nötigen hohen Anlagesumme. Letztlich bleiben MSCI-World-ETF laut
Finanztip eines der besten Anlageprodukte, um auch mit wenig Geld in
ein breit gestreutes, internationales Aktien-Portfolio zu
investieren.
Weitere Details zur Analyse und den Ergebnissen unter:
http://www.finanztip.de/indexfonds-etf/etf-vergleich/ und
http://www.finanztip.de/indexfonds-etf/rendite-luecke/
Umfangreiche Informationen zu Indexfonds unter:
http://www.finanztip.de/indexfonds-etf/
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