(ots) -
Ein kleines Mädchen sitzt auf der Erde des Nothilfe-Camps in
Bhaktapur nahe Kathmandu und malt. Das Ergebnis: auf der Straße
liegende verletzte Menschen. Daneben zerstörte Häuser.
Die zweieinhalbjährige Srishti und ihre Mutter Ranja (28) sind den
Trümmern ihres einstürzenden Hauses bei dem Erdbeben in Nepal am
Wochenende nur knapp entkommen. "Anfangs fühlte sich das Erdbeben an,
als säße man auf einer Schaukel. Alles im Raum geriet ins Wanken. Als
ich begriff, dass das Haus einstürzen und wir sterben würden, nahm
ich meine kleine Tochter Srishti und rannte nach draußen", erzählt
Ranja (28).
Von überall her strömten Leute in Panik auf den Durbar-Platz, der
schnell zur Zuflucht hunderter Menschen wurde. "Kinder weinten und
drückten sich nah aneinander. Dann folgte auch schon das erste
Nachbeben."
Ranja und ihre Familie sind mittlerweile seit sechs Tagen in dem
provisorischen Camp, leben unter einer Plane. "Die ersten zwei Tage
nach dem Beben, gab es nichts zu Essen. Dann ging mein Mann in die
Trümmer unseres Hauses zurück, um Reis zu holen. Ich hatte solche
Angst um ihn. Aber wir brauchten dringend etwas zu Essen für die
Kinder", sagt die Mutter.
Niemand der knapp 400 verstörten Menschen auf dem Durbar-Platz hat
einen Ort, an den er zurückkehren kann. Sie haben alles verloren.
Ohne Dach über dem Kopf weichen die Männer, Frauen und Kinder selbst
dann nicht von der Freifläche, wenn der prasselnde Regen sie
durchnässt zittern lässt.
"Mittlerweile gibt es hier ein paar provisorische Zelte. Die
Familien haben Geld gesammelt und kochen gemeinsam für alle. Aus den
SOS-Kinderdörfern kamen Jugendliche, die warme Milch und Kekse für
die Kinder verteilten und Srishti zum Malen animierten. Das gab uns
ein wenig Hoffnung", sagt Ranja.
Ansonsten blicken Ranja und viele andere Familien einer düsteren
Zukunft entgegen. Die Läden und Werkstätten liegen unter Trümmern
begraben und damit auch ihre Existenzen. "Wir brauchen dringend
Hilfe", bittet die Familie.
www.sos-kinderdoerfer.de/erdbeben
Spendenkonto der SOS-Nothilfe für Nepal:
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München, 01.05.15
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