(ots) - Die meisten kommunalen Unternehmen in Deutschland
halten die Gehälter ihrer Manager geheim - sogar in Bundesländern, in
denen ein Gesetz öffentliche Firmen eigentlich zur Transparenz
zwingt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Universität
Leipzig. "Das Ausmaß der Intransparenz hat mich schon überrascht",
sagte der Leiter der Studie, Ulf Papenfuß, dem Nachrichtenmagazin
Focus.
Der Professor für öffentliches Management untersuchte mit seinen
Kollegen 320 Unternehmen mit kommunalen Eigentümern in 26 Städten.
Nur 28,4 Prozent aller Firmen legen den Ergebnissen zufolge die
Managervergütungen individualisiert offen, 14,4 Prozent nennen nur
die Gesamtsumme der Gehälter. Und 57,2 Prozent der untersuchten
städtischen Betriebe machen überhaupt keine Angaben. Selbst in
Ländern wie Nordrhein-Westfahlen, die kommunale Unternehmen per
Gesetz zur Offenlegung verpflichten, hält laut der Studie jeder
zweite Manager seine Bezüge geheim. Für den Wissenschaftler ist das
ein unhaltbarer Zustand: "Aus welchem Grund sollte die Transparenz
von öffentlichen Firmen geringer sein als die von börsennotierten
Unternehmen?"
Der Deutsche Städtetag weist auf Focus-Anfrage darauf hin, er
empfehle generell die Offenlegung städtischer Managerbezüge.
Allerdings hätten sich viele Geschäftsführer in ihren Verträgen
Geheimhaltungsklauseln ausbedungen. Papenfuß will das nicht gelten
lassen: "Transparenz ist für die Kommunen schlicht eine Frage des
Wollens."
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