(ots) -
Welche Temperatur ist für den Kristallisationsprozess des Honigs
optimal? Was ist Honigtau? Welche Drüse ist bei der Pflegebiene
besonders ausgebildet? Das waren nur drei von 27 schwierigen Fragen,
die junge Imkerinnen und Imker am vergangenen Samstag beim 2.
Nationalen Jungimkertreffen im Ebertpark in Ludwigshafen in der
theoretischen Prüfung lösen mussten. Und die 18 Schülerinnen und
Schüler im Alter zwischen 12 und 16 Jahren schlugen sich alle
hervorragend.
6 Teams aus den Imker-/Landesverbänden Bayern, Hessen,
Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Westfalen-Lippe und
Württemberg waren in diesem Jahr zum Treffen gekommen, in dem es
unter anderem darum ging, das Team zu finden, das Deutschland beim
Internationalen Jungimkertreffen 2015 vertritt.
Seit 2007 gibt es in Deutschland nicht nur immer mehr erwachsene
Neuimker, sondern die Beschäftigung mit Bienen gehört heute auch
vielerorts bereits zum Schulalltag. Entweder können interessierte
Kinder die Grundlagen der Imkerei in Arbeitsgemeinschaften erlernen,
manche Schulen bieten das Thema mittlerweile sogar als Wahlfach an.
Auch Schülerfirmen, die Bienenhaltung betreiben und eigenen Honig
vermarkten, gibt es.
"Uns liegt die Förderung des junge Nachwuches sehr am Herzen, denn
durch die Beschäftigung mit den Bienen lernen die Schülerinnen und
Schüler früh die Zusammenhänge in der Natur und den Umgang mit Tieren
kennen. Sie sind sozusagen unsere Basis für die Imkerei von morgen,"
sagt Barbara Löwer, Geschäftsführerin des Deutschen Imkerbundes e. V.
(D.I.B.). Dieser initiierte das Nationale Jungimkertreffen im
vergangenen Jahr erstmals.
"Der Wettbewerb steht für uns nicht im Vordergrund dieser
Veranstaltung. Wir möchten, dass das Treffen zum gegenseitigen
Kennenlernen, Austausch der Gruppen und zur Vernetzung des
Imkernachwuchses beiträgt," meint Löwer.
Als gastgebender Landesverband hatte in diesem Jahr der
Imkerverband Rheinland-Pfalz die Aufgabe übernommen, den Wettbewerb
vorzubereiten, der sich aus einem praktischen Teil mit sieben
Stationen und der theoretischen Prüfung zusammensetzte. Im
praktischen Teil mussten die Gruppen, die jeweils aus drei
Teilnehmern bestanden, z. B. Bienenweidepflanzen, Honigsorten und
Imkergeräte erkennen. Auch ein so genanntes Rähmchen, auf dem die
Bienen ihre Waben bauen, musste eigenständig hergestellt werden. Das
Gießen von Mittelwänden aus Bienenwachs für diese Rähmchen stellte
für viele der Schülerinnen und Schüler eine besondere Herausforderung
dar. Für die meisten von ihnen war es die Premiere, aber auch dabei
wurde mit großer Gewissenhaftigkeit vorgegangen. Am Bienenvolk
mussten die Mädchen und Jungen den Zustand des Volkes begutachten,
die Königin erkennen und Drohnen zeichnen. Sechs Völker hatte der
örtliche Imkerverein im Park aufgestellt, damit die jungen Imker ihr
Wissen unter Beweis stellen konnten.
Verschiedene der anspruchsvollen Aufgaben mussten allein, andere
in der Gruppe gelöst werden.
Das Siegerteam stand am späten Nachmittag fest: Platz 1 ging an
die Schülerinnen der Bienen-AG des Friedrich-Schiller-Gymnasiums
Marbach, Lara Lengning, Selina Foltas und Jana Kienzle, aus dem
Landesverband Württembergischer Imker e. V., knapp gefolgt von den
Teams aus Westfalen-Lippe und Rheinland-Pfalz.
Der Vorsitzende des Imkerverbandes Rheinland-Pfalz e. V., Klaus
Eisele, der am Abend bei der Siegerehrung die Urkunden übergab,
sagte: "Ich freue mich sehr über die guten Ergebnisse und die
Disziplin und Fairness, mit der heute beim Wettbewerb gearbeitet
wurde." Gerd Molter, Betreuer des Siegerteams, bedankte sich bei den
Organisatoren für die gute Veranstaltung und versprach: "Wir werden
uns in den nächsten Wochen intensiv auf den Internationalen
Wettbewerb vorbereiten. Das sind wir nicht nur uns, sondern allen
Teilnehmern von Ludwigshafen schuldig."
Die drei Schülerinnen werden Deutschland beim 6. IMYB
(International Meeting of Young Beekeeper) vom 09. - 12. Juli in
BANSKÁ BYSTRICA in der Slowakei vertreten.
Pressekontakt:
Petra Friedrich, E-Mail: dib.presse(at)t-online.de, Tel. 0228/9329218 o.
0163/2732547