(ots) - Gemeinsame Pressemitteilung von IQM,
TU-Berlin und AOK-Bundesverband:
Erfolgreiche Verfahren zur Verbesserung der Behandlungsqualität im
Krankenhaus werden auf dem vierten Kongress zur Qualitätsmessung und
zum Qualitätsmanagement mit Routinedaten (QMR-Kongress) am 4. und 5.
Mai in Potsdam vorgestellt. "Der QMR-Kongress zeigt, dass Kliniken
und Krankenkassen in den vergangenen Jahren innovative Instrumente
zur Messung und wirksame Verfahren zur Verbesserung der Qualität in
Kliniken entwickelt haben", sagt Francesco De Meo, Präsident der
Initiative Qualitätsmedizin (IQM). So verbinden Peer Review-Verfahren
die Qualitätsmessung auf Basis von Routinedaten mit der praktischen
Erfahrung der behandelnden Ärzte und der Expertise unabhängiger
Experten. "Mit diesen Verfahren lässt sich die Qualität der
Behandlung im Krankenhaus nachweislich verbessern", betont De Meo.
Neben der IQM sind der AOK-Bundesverband und die Technische
Universität Berlin (TU Berlin) Veranstalter des Kongresses.
"Wir wollen auch weiter Schrittmacher beim Thema Qualität im
Krankenhaus sein", sagt Uwe Deh, Geschäftsführender Vorstand des
AOK-Bundesverbandes. Auf den erprobten und bewährten Verfahren der
Qualitätsmessung mit Routinedaten, die gemeinsam erarbeitet worden
seien, könne das neu gegründete Institut für Qualitätssicherung und
Transparenz im Gesundheitswesen aufbauen. "Auch in Zukunft muss es
möglich sein, dass Kliniken und Krankenkassen solche Innovationen
entwickeln und vorantreiben", fordert Deh.
Ein Beispiel sei das Verfahren zur "Qualitätssicherung mit
Routinedaten" (QSR) des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO):
"QSR ist ein bislang einzigartiges Verfahren, das auf Basis von
Routinedaten eine Langzeit-Betrachtung von Behandlungsergebnissen
über den eigentlichen Krankenhausaufenthalt hinaus erlaubt", so Deh.
Entscheidend sei aber die praktische Anwendung dieser Instrumente,
damit sich die Qualität für die Patienten auch tatsächlich
verbessere. Hierfür seien die Peer Review-Verfahren der IQM-Kliniken
beispielhaft.
Die über 350 Klinken, die sich in der Initiative Qualitätsmedizin
zusammengeschlossen haben, nutzen bereits seit 2008 eigene, in den
Kliniken selbst messbare routinedatenbasierte Indikatoren, die German
Inpatient Quality Indicators (G-IQI). Sie verbinden diese
Qualitätsmessung konsequent mit ihrem Qualitätsmanagement. Die G-IQI
Indikatoren, die in angepasster Form auch in der Schweiz und
Österreich eingesetzt werden, entwickelt die IQM zusammen mit der TU
Berlin weiter. "Die Sicherung und Verbesserung der Qualität werden
für die Kliniken zukünftig wesentliche Mittel sein, um sich im
Wettbewerb zu behaupten", sagt der Leiter des Fachgebiets
Strukturentwicklung und Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen an
der TU Berlin, Prof. Thomas Mansky. "Die Krankenhäuser brauchen
zeitnah und aufwandsarm messbare Qualitätsindikatoren wie G-IQI sowie
auch die Langzeitindikatoren des QSR-Verfahrens, um Schwachstellen
erkennen und mit Hilfe von Peer Review Verfahren beseitigen zu
können. Daneben kann nachweisbare Qualität in Zukunft auch
Bestandteil des Vergütungssystems der Kliniken werden."
Auf dem vierten QMR-Kongress stellen Wissenschaftler und Praktiker
aus Deutschland, der Schweiz und Österreich die Methoden der
Qualitätsmessung mit Routinedaten und darauf aufbauende Verfahren zur
Qualitätsverbesserung vor. Nach einem Grußwort von Annette
Widmann-Mauz, Staatsekretärin im Bundesministerium für Gesundheit,
widmet sich der erste Tag des Kongresses vor allem dem
Qualitätsmanagement. Besonders im Fokus sind dabei die Peer
Review-Verfahren.
Am zweiten Tag stehen das Thema Qualitätsmessung und hier
insbesondere das QSR-Verfahren im Mittelpunkt. Die Veranstaltung
beleuchtet auch die aktuelle politische Diskussion um die
Krankenhausreform: "Wie geht es weiter mit den Qualitätszielen des
Koalitionsvertrages?" lautet der Titel der abschließenden
Podiumsdiskussion am 5. Mai. Teilnehmer sind Lutz Stroppe,
Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit, Dr. Matthias
Gruhl, Leiter des Amtes Gesundheit bei der Behörde für Gesundheit und
Verbraucherschutz in Hamburg, Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der
Deutschen Krankenhausgesellschaft, Oliver Peters, Vizedirektor des
Bundesamts für Gesundheit der Schweiz, sowie Uwe Deh und Francesco De
Meo.
Ihr Ansprechpartner in der Pressestelle:
AOK-Bundesverband
Dr. Kai Behrens
Tel. 030 34646-2309
E-Mail: presse(at)bv.aok.de