(ots) - Save the Children, die weltweit größte unabhängige
Kinderrechtsorganisation, veröffentlicht heute zum 16. Mal den
Bericht "State of the World's Mothers", in dem die Lebenssituation
von Müttern in 179 Ländern hinsichtlich Müttergesundheit,
Kindersterblichkeit, Schulbildung, Einkommen und politischer
Einflussnahme von Frauen verglichen wird. Die Nummer 1 des
vergangenen Jahres, Finnland, wurde von Norwegen abgelöst.
Schlusslicht bleibt Somalia, Deutschland behauptet sich wie im
Vorjahr auf Platz 8.
In Norwegen liegt die Sterblichkeitsrate für Mütter beispielsweise
bei 1 zu 15.000, während sie in Somalia den traurigen Rekord von 1 zu
18 erreicht. Dort sterben auch 15 Prozent aller Kinder vor ihrem
fünften Geburtstag, während dies in Norwegen nur bei 0,3 Prozent der
Fall ist. Fast jede somalische Mutter hat also bereits ein Kind unter
fünf Jahren verloren. Außerdem gehen Kinder in Somalia nur 2,2 Jahre
zur Schule, während norwegische Kinder im Durchschnitt 17,5 Jahre die
Schule besuchen.
"Die Kluft zwischen den Ländern ist enorm. Dies gilt besonders für
die Slums der Metropolen. Das Ãœberleben von Millionen von Kindern in
den Städten darf nicht länger ein Privileg der Reichen sein, sondern
muss ausnahmslos für alle Mädchen und Jungen weltweit gelten. Jedes
Kind, das geboren wird, hat das Recht zu leben", betont Kathrin
Wieland, Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland.
"Investieren Regierungen in Mütter- und Kindergesundheit, können
Leben gerettet werden - das belegt unser Report ganz deutlich."
Besonders drastisch sind die Unterschiede im Hinblick auf die
Müttersterblichkeit: In Zentral- und Westafrika sterben 1:30 Frauen
während der Geburt oder Schwangerschaft, in Südasien 1:90. In
Industriestaaten liegt diese Quote 130-mal niedriger, nämlich bei
1:4000. In den Entwicklungsländern gibt es auch Positivbeispiele:
Ländern wie Eritrea, Äthiopien, Malawi oder Tansania ist es gelungen,
beispielsweise die unter 5-Sterblichkeit drastisch zu reduzieren.
Wie sehr sich die Ãœberlebenschancen zwischen arm und reich
verschärfen, machen die Unterschiede in den großen Städten besonders
deutlich, die erstmals im Fokus standen. Große Unterschiede gibt es
auch bei der politischen Mitbestimmung von Frauen. In Katar, Tonga
oder Vanuatu hat keine Frau einen Sitz im Parlament. Im Vergleich
besteht das Parlament in Bolivien oder Ruanda aus 50 Prozent Frauen.
In Deutschland sind es nur knapp 37 Prozent.
"Wenn es die Welt ernst meint mit der Bekämpfung der Mütter- und
Kindersterblichkeit, muss Gesundheit an erster Stelle stehen. Jede
Frau und jedes Kind muss uneingeschränkten Zugang zu medizinischer
Versorgung haben - unabhängig vom Einkommen und Geburt", so Kathrin
Wieland.
Zusatzmaterial: Link zum Report (englisch): http://ots.de/8SbKo
Bilder, Schnittmaterial und Erlebnisberichte zum Download unter:
http://ots.de/J3E8i
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