(ots) -
Europäer nehmen sich Zeit, bevor sie kaufen
- Mehr Zeit für Käufe im Internet
- Produktwahl beeinflusst Einkaufsdauer
Grundsätzlich nimmt die investierte Zeit für Käufe zu. 49 Prozent
der Europäer stöbern für ihre Käufe ausführlicher im Internet. Die im
stationären Handel verbrachte Zeit nimmt dagegen weiter ab. Zu diesem
Ergebnis kommt das Europa Konsumbarometer 2015, eine repräsentative
Verbraucherbefragung im Auftrag der Commerz Finanz GmbH. 44 Prozent
der Europäer haben heute noch genauso viel Freizeit wie vor fünf
Jahren. Zugleich steht gut vier von zehn Verbrauchern (41 %) weniger
freie Zeit zur Verfügung. "Der Faktor Zeit beeinflusst im
Wesentlichen das Verbraucherverhalten", so Dr. Anja Wenk,
Bereichsleiterin Vertriebsmanagement. "Die Verbraucher sind nicht nur
bereit, sich Zeit für Käufe zu nehmen. Sie würden sich gerne noch
länger umsehen und informieren. Dies gilt sowohl für den stationären
Handel als auch für das Internet."
Online-Shopping bietet Zeitvorteil
Fast jeder dritte Verbraucher (31 %) gibt an, grundsätzlich mehr
Zeit für Käufe zu investieren als 2009. Das gilt besonders für das
Internet. Knapp jeder Zweite recherchiert vor dem Kauf ausgiebig
online. Mehr als jeder dritte Europäer (37 %) verbringt dagegen
weniger Zeit in Geschäften. Dr. Susanne Wigger-Spintig, Professorin
an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München, erklärt:
"Das Stöbern in Online-Shops hat sich zu einer Art digitaler
Freizeitbeschäftigung entwickelt. Mit steigendem Konsumbewusstsein
gehen demzufolge auch zeitlich intensivere Such- und
Bewertungsprozesse einher."
Selbstbestimmter Konsum - Europäer informieren sich
Obwohl die Verbraucher mehr Informationen zu den Produkten
recherchieren, möchte die Mehrheit ihre Käufe so schnell wie möglich
abschließen. Dies gilt sowohl im Internet (50 %) als auch im Geschäft
(61 %). Verbraucher, die angeben, sie haben sich beim letzten Kauf
schneller entschieden als zuvor, führen dies vor allem auf den Preis
und besondere Angebote zurück. Für eine langsamere Entscheidung sind
der Wunsch, die richtige Kaufentscheidung zu treffen, und das Warten
auf besondere Angebote ausschlaggebend.
Zeitersparnis ist besonders beim "Click & Collect" und bei Käufen
im Internet neben finanziellen Aspekten die wichtigste Motivation.
Über 40 Prozent der Verbraucher nutzen diese Konsumoptionen für einen
schnellen Kauf. Der stationäre Handel bietet dagegen die Möglichkeit,
sich vor Ort von der Qualität der Produkte zu überzeugen. Als
zweitwichtigsten Grund für Neukäufe in Geschäften nennen die Europäer
die Freude am Konsum.
Zeitmanagement verschiedener Konsumtypen
Die verschiedenen Konsumtypen teilen ihre Zeit für den Einkauf
unterschiedlich ein. Verbraucher, die heute
- weniger als vor fünf Jahren konsumieren, zeichnen sich durch
zwei Kaufstrategien aus: Entweder investieren sie weniger Zeit
in Käufe, oder sie gehen auf Schnäppchenjagd, vor allem im
Internet.
- genauso viel konsumieren, nehmen sich einerseits mehr Zeit. So
bereitet jeder Zweite die Kaufentscheidung online länger vor als
zuvor. Andererseits nimmt die im stationären Handel verbrachte
Zeit ab.
- mehr kaufen, nutzen verstärkt das Internet. Zwei von drei
Verbrauchern geben an, länger als früher online zu
recherchieren.
Produktwahl beeinflusst Einkaufsdauer
Die Europäer treffen je nach Produkt ihre Kaufentscheidung
unterschiedlich schnell. 1,5 bis zwei Stunden benötigen sie für
Kleidung, Heimwerker- oder Gartengeräte. Deutlich mehr Zeit nehmen
sich die Verbraucher für Einrichtungsgegenstände (2,5 Stunden) oder
Elektrohaushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik (über 3 Stunden).
Vor allem deutsche Verbraucher prüfen TV-, HiFi- und Videogeräte vor
dem Kauf ganz genau. Für Recherche und Kauf benötigen sie über fünf
Stunden. Am schnellsten entscheiden sie sich dagegen bei Heimwerker-
oder Gartengeräten. Nach knapp einer Stunde ist der Kauf
abgeschlossen.
Pressekontakt:
Vitamin B - PR im Dialog®
Verena Glaese, 0177 7 89 98 76
v.glaese(at)vitaminb-dialog.de