(ots) - "All the World's Futures": die große Ausstellung,
kuratiert von Okwui Enwezor. Im zentralen Raum lässt Enwezor das
Kapital von Karl Marx lesen, inszeniert von Isaac Julien. Geschichte
als Referenzsystem. Mit Blick auf die Vergangenheit sollen alle
eingeladenen Künstler quasi ein Parlament bilden. Arbeiten zeigen in
allen Kunstformen (Malerei, Theater, Fotografie) untergegangene,
gescheiterte und neue Utopien - schrumpfende Welten und
kapitalistische Systeme.
Der Deutsche Pavillon wird diesmal von fünf Künstlern bespielt:
Jasmina Metwaly und Philip Rizk, Olaf Nicolai, Hito Steyerl, Tobias
Zielony. Hauptthema: Die Wahrheit der Bilder. Mal dokumentarisch, mal
spielerisch: Arbeit, Migration, Revolution. Ausgesucht wurden sie vom
Essener Fotokurator Florian Ebner. Zielony beschäftigt sich in seinen
Fotos mit afrikanischen Flüchtlingen. Steyerl schickt ein
Geschwisterpaar in ein hyperrealistisches Computerspiel, bei dem
politische Prominente die Hauptakteure sind. Nicolai lässt
geheimnisvolle Akteure auf dem Dach produzieren - man sieht sie
nicht, aber die Produkte, die sie hinunterwerfen. Rizk und Metwaly
drehten mit ägyptischen Arbeitern.
Außerdem:
Georg Baselitz im Gespräch mit Max Moor
Im Irakischen Pavillon: Arbeiten von jungen Künstlern, die im Irak
leben und auf den Bildersturm in ihrem Land, auf die terroristischen
Akte des IS reagieren. Gleichzeitig zeigt Ai Weiwei eine Schau
aktueller Zeichnungen irakischer Flüchtlinge.
Dänemark: Danh Vo war mal einer von den "Boat People". Durch
Zufall und mit viel Glück kam er von Vietnam nach Dänemark. Mit
großen, politischen Installationen sorgt er für Furore. Im Dänischen
Pavillon lässt er den Teufel sprechen. Außerdem kuratiert Danh Vo in
Venedig eine Ausstellung für die Sammlung Pinault.
USA: Joan Jonas ist eine Legende unter den Performancekünstlern.
Sie wird die "elektronische Hexe" genannt.
Niederlande: Herman de Vries ist 84, Gärtner, Biologe, Philosoph -
Künstler. In Venedig baut er sein Tagebuch aus Artefakten, Pflanzen,
Steinen und Erde aus.
Der Franzose Céleste Boursier-Mougenot: Er ist ein verspielter
Poet. In Venedig will er mit Natur die Grenzen des Pavillons
überwinden und lässt das Ganze auch noch gewaltig klingen. Will
heißen, er lässt brummende Bäume rollen.
Moderation: Max Moor
Redaktion: Sylvia Griss und Franz Xaver Karl
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Agnes Toellner
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