(ots) -
Mittwoch, 13. Mai 2015, 22.45 Uhr
ZDFzoom
Teile und leide - Die Raffzähne der Share Economy
Film von Torsten Mehltretter
Kamera: Axel Thiede, Philip Koepsell, Jürgen Staiger
Autos, Wohnungen, Werkzeuge nicht besitzen und trotzdem nutzen ein
simples Versprechen, das wie nachhaltiges Wirtschaften klingt und oft
nichts als brutaler Kapitalismus ist.
"ZDFzoom"-Reporter Torsten Mehltretter durchleuchtet die neue Welt
des Teilens. Wer sind die wahren Profiteure der "Share Economy"? Wo
können Ressourcen geschont und Geld gespart werden? Und wo geht es
nur noch ums Abzocken und Ausbeuten?
Die Wirtschaft des Teilens sollte die Alternative zur
Konsumgesellschaft werden: "Wenn wir Räume, Autos, Parkplätze,
Werkzeuge, Bekleidung oder auch die Freizeit durch das Erbringen von
einfachen Dienstleistungen gemeinschaftlich nutzen, also teilen,
tauschen oder leihen, sinken Konsum und Energieverbrauch. Alle
profitieren, weil alle etwas einsparen." Andreas Sternbergs Augen
funkeln, wenn er über den Erfolg der inzwischen bundesweit aktiven
Tauschbörsen spricht. Doch was als Konsumprotest nach der Bankenkrise
2008 begann, ist längst ein hart umkämpftes Geschäft.
Dabei entwickelt die Ökonomie des Teilens eine ungeahnte
wirtschaftspolitische Sprengkraft. "Uber oder Helpling sind der
Einstieg in die moderne Sklaverei", flucht DGB-Chef Reiner Hoffmann,
wenn er über die Share Economy spricht. Sie verdienen bei jeder
erfolgreichen Vermittlung mit. Ihnen geht es um die Summe der
Geschäfte, nicht um das Wohl von Mitarbeitern: "Da wird Arbeitnehmern
der Schutz eines großen Unternehmens vorgegaukelt und die große
Selbstbestimmung versprochen, und in Wirklichkeit arbeiten die
Menschen weit unter dem Mindestlohn und müssen zusätzlich alle
Risiken tragen. Da ist die Altersarmut doch vorprogrammiert",
schimpft Hoffmann. "Die Gesetze sind aus einer Zeit, als es noch kein
Internet gab!", hält Deutschlands Uber-Sprecher Fabien Nestmann
dagegen.
Auch "Airbnb" eckt an. Das Portal vermittelt weltweit Schlafräume an
Urlaubsreisende. So erfolgreich, dass ganze Wohnblocks nur noch
nächteweise zu mieten sind. In Großstädten geht deswegen Wohnraum
verloren. Berlin hat bereits reagiert und will die Vermietung von
Ferienwohnungen einschränken. Und ständig kommen neue Ideen, Dinge zu
teilen, auf den Markt. Vieles spielt sich in rechtlichen Grauzonen
ab. Die eigentlich nachhaltige gesellschaftliche Strömung, weg vom
"besitzen wollen" und hin zum trotzdem "nutzen können", gerät in
Verruf, weil skrupellose Unternehmer die gute Gesamtidee in
persönlichen Profit umwandeln.
Mehr Infos unter www.zoom.zdf.de
Mittwoch, 13. Mai 2015, 0.45 Uhr
Metzger Peter gibt nicht auf
Vom Überlebenskampf der kleinen Läden
Film von Anne Kauth und Miriam Weinandi
Die Metzgerei in Mainz ist der Treffpunkt des Viertels. Doch
plötzlich erhält Peter Leussler die Kündigung. Ein ganzer Stadtteil
kämpft dafür, dass es für den kleinen Laden weitergehen kann.
Leussler muss sich nach einem Alternativobjekt umschauen. Doch das
ist nicht so einfach: Eine Metzgerei ist mit vielen Auflagen belegt.
Ãœber ein Jahr haben wir den Kultmetzger im Kampf um seine Existenz
begleitet. In hoffnungsvollen und verzagten Momenten.
Pressekontakt:
ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121