(ots) - Der britische Politikwisseschaftler Colin Crouch,
Autor des Buches "Postdemokratie", glaubt nicht, dass die neue
Regierung unter Premierminister David Cameron aus der EU austreten
werde: "Cameron will neue "Verhandlungen" mit der Union führen, und
wahrscheinlich werden einige kleine "Siege" gegenüber der EU ihm
erlauben, für eine Ja-Stimmung zu kämpfen", sagte er dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). Allerdings seien die Konservativen
sehr gespalten, wodurch der Ausgang des Referendums über die
EU-Zugehörigkeit, "das gewiss kommen wird", unsicher werde. Die
Europäische Union werde Cameron entgegenkommen, glaubt Crouch, der an
der University of Warwick Soziologie und Politikwissenschaften lehrt.
Ein EU-Austritt sei für Großbritannien ohnedies riskant: "Für
Großbritannien ist die Lage gefährlich, weil es nach diesen Wahlen
große interne Spaltungen gibt." Er glaubt, dass separationistische
Tendenzen wieder zunehmen. "Ein unabhängiges Schottland rückt näher -
besonders in dem Fall, wenn das EU-Referendum den Austritt zur Folge
hätte."
Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 3149