(ots) - Der NABU hat die Ankündigung der REWE Group und
seiner Baumarktkette Toom begrüßt, sämtliche Produkte mit dem
Pestizidwirkstoff Glyphosat bis spätestens Ende September
auszulisten. "Mit diesem Schritt setzt sich die REWE Group an die
Spitze einer Bewegung und nimmt die zunehmenden Hinweise ernst, dass
die Risiken des Einsatzes von Glyphosat für Mensch und Natur seit
Jahren unterschätzt werden", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif
Miller. Angesichts der Ende 2015 auslaufenden EU-Zulassung für das
umstrittene Totalherbizid habe die Entscheidung eine hohe
Signalwirkung für Politik und Branche. Aus Sicht des NABU ist eine
umfassende Neubewertung der Risiken des auch bei Kleingärtnern
beliebten Pflanzengifts, das in Deutschland unter dem Namen "Roundup"
vertrieben wird, überfällig. Erst vergangene Woche hatte auch die
Verbraucherschutzministerkonferenz der Länder den Bund aufgefordert,
die Abgabe von Glyphosat an Privatpersonen für Haus- und Kleingärten
zu verbieten.
Glyphosat gilt als potenziell krebserregend. Auch treten endokrine
Störungen wie verminderte Fruchtbarkeit und Störungen der
Embryonalentwicklung auf, wie mehrere wissenschaftliche Studien
belegen. Aktuelle Monitoring-Ergebnisse zeigen zudem, dass vor allem
Kleingewässer in Ackerlandschaften zum Teil deutlich mit
Glyphosat-Rückständen belastet sind. Dies kann erhebliche
Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit von Amphibien und Fischen
haben. Neben den direkten toxischen Effekten gefährdet die Wirkung
als Breitbandherbizid auch zahlreiche andere Organismen, denn durch
die Vernichtung der Wildkrautflora gehen Nahrungsquellen und
Lebensräume verloren. Vor diesem Hintergrund fordert der NABU eine
Aussetzung der Zulassung für Glyphosat und eine umfangreiche
Risikoprüfung des Wirkstoffs. "Wir hoffen, dass die Initiative der
REWE Group Schule macht und Glyphosat möglichst rasch aus den Regalen
im Baumarktsektor verschwindet", so Miller weiter.
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