PresseKat - Sicher und gesund arbeiten in der Kita / Projekt ErgoKita reduziert Belastungen von Erziehungskräft

Sicher und gesund arbeiten in der Kita / Projekt ErgoKita reduziert Belastungen von Erziehungskräften

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(ots) - Die oft körperlich belastendenden
Arbeitsbedingungen in Kitas sind ein Dauerthema in der öffentlichen
Diskussion. Aktuelle Daten zu Muskel-Skelett-Belastungen bei
Erzieherinnen und Erziehern fehlen allerdings in Deutschland. Das
Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen
Unfallversicherung (IFA) hat mit mehreren Projektpartnern die
Belastungssituation des pädagogischen Personals untersucht. In der
Folge wurden Maßnahmen entwickelt, die wirksam helfen, Beschwerden
und Erkrankungen vorzubeugen. Die Ergebnisse des sogenannten
ErgoKita-Projekts liegen jetzt vor: www.dguv.de, Webcode: d1059791.

Etwa 530 000 Personen arbeiten in Deutschland in der
vorschulischen Erziehung in Kindertageseinrichtungen. Die
Anforderungen an diese Berufsgruppe steigen mit dem Ruf nach mehr
Qualität in der Erziehungsarbeit. Gleichzeitig nimmt auch die Zahl
der unter Dreijährigen in Tagesbetreuung zu.

Vor diesem Hintergrund hat das IFA gemeinsam mit dem Institut für
Arbeitswissenschaften der TU Darmstadt und dem Institut für Arbeits-,
Sozial- und Umweltmedizin der Goethe-Universität Frankfurt die
gesundheitliche Situation von Erzieherinnen und Erziehern in Kitas
untersucht. "Mit Messungen und Befragungen haben wir zunächst
ermittelt, in welchem Umfang das Muskel-Skelett-System an diesen
Arbeitsplätzen belastet ist und welche Arbeitsbedingungen dafür
Ausschlag gebend sind", sagt Professor Rolf Ellegast,
stellvertretender IFA-Leiter. "Dann sind wir noch einen Schritt
weiter gegangen, haben in sechs Einrichtungen beispielhaft
Veränderungen vorgenommen und anschließend noch einmal geschaut,
welchen Effekt diese Interventionen in der Praxis tatsächlich haben."

So ist es den Forschern gelungen, einen Katalog von Maßnahmen zu
identifizieren, die Muskel-Skelett-Belastungen im Kita-Alltag




erfolgreich vorbeugen. Sie reichen von ergonomischen Möbeln, die
Zwangshaltungen verhindern, über feste Funktionsräume, die
Umräumarbeiten reduzieren, bis hin zu Verhaltensschulungen als Hilfe
zur Selbsthilfe. In jedem Einzelfall wurde darauf geachtet, dass die
gewählten Maßnahmen in das pädagogische Konzept der Kita passten und
eng mit den Erziehungskräften abgestimmt waren. Nicht nur die
Vorher-/Nachher-Messungen belegen, dass sich ungünstige
Körperhaltungen so nachhaltig vermeiden lassen; auch die
Erzieherinnen und Erzieher bestätigen diesen Eindruck. Ellegast: "Die
Kita-Beschäftigten sprechen sogar von positiven Effekten für ihr
Gesundheitsbewusstsein generell, also auch außerhalb des
Arbeitsplatzes. Das ist für uns ein ganz besonderer Erfolg!"

Die Projektergebnisse lassen sich für die Praxis auf vielfältige
Weise aufbereiten: zum Beispiel für die Ausbildung von Erzieherinnen
und Erziehern, in Form von Checklisten zur Gefährdungsbeurteilung
oder als Handlungshilfe für die gesundheitsgerechte Kita-Gestaltung.
Aktuell sind sie Grundlage für den Bau einer ergonomischen
Muster-Kita, die die Unfallkasse Rheinland-Pfalz mit einem
städtischen Träger baut.



Pressekontakt:
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
Pressestelle
Stefan Boltz
Tel.: 030 288763768
Fax: 030 288763771
E-Mail: presse(at)dguv.de


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Datum: 12.05.2015 - 10:00 Uhr
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