(ots) - Die Europäische Migrationsagenda, die morgen von
der EU-Kommission verabschiedet werden soll, muss endlich den
humanitären Anforderungen des Menschenrechtsschutzes genügen und
Flüchtlingen in Europa Sicherheit und eine Perspektive für ihren
Aufenthalt in Europa bieten. Ein spezieller Blick muss dabei auf die
Bedürfnisse der minderjährigen Flüchtlinge gelegt werden, denn
zwischen 15 und 30 Prozent der Flüchtlinge, die die Küsten Südeuropas
lebend erreichen, sind unbegleitete Flüchtlinge unter 18 Jahren.
»Keinesfalls darf mit der EU-Migrationsagenda eine Militarisierung
der Flüchtlingspolitik beschlossen werden. Wir appellieren an die
Bundesregierung, keinem Mandat zur Zerstörung von Schlepperbooten
zuzustimmen. Die Europäische Migrationsagenda muss den EU-
Institutionen und Mitgliedsländern ein abgestimmtes System der
Aufnahme und Betreuung von Flüchtlingen in allen 28 Ländern der EU
unter menschenwürdigen Bedingungen vorgeben«, sagte Danuta Sacher,
Vorstandsvorsitzende von terre des hommes. Italienische
Mitarbeiterinnen von terre des hommes, die auf Sizilien ankommende
Flüchtlingskinder in den Erstaufnahmezentren betreuen, berichten,
dass angesichts der beengten Verhältnisse viele Jugendliche aus den
Lagern fliehen und schutzlos auf eigene Faust versuchen, sich
Richtung Mitteleuropa durchzuschlagen. Die meisten sind verängstigt
und traumatisiert. terre des hommes fordert deshalb eine
EU-Migrationspolitik, die die Menschen- und speziell die Kinderrechte
wahrt und Betreuung und Sicherheit vom ersten Moment des Ankommens
der Flüchtlinge auf europäischem Boden garantiert, so Danuta Sacher.
Die italienische Regierung schätzt, dass bis September 2015 allein
auf Sizilien wöchentlich rund 5.000 Flüchtlinge anlanden werden.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von terre des hommes in Italien
betreuen minderjährige Migranten und sorgen für Schutz und
psychosoziale Unterstützung. Im Rahmen der internationalen terre des
hommes-Kampagne Destination Unknown schützen Partnerorganisationen
rund 250.000 Flüchtlingskinder und Migranten unter anderem auf
Sizilien, im Libanon, in Griechenland, auf Zypern und Malta sowie in
Ägypten und Marokko und engagieren sich auf politischer Ebene für
einen besseren Flüchtlingsschutz durch die Institutionen der
Europäischen Union.
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Für Rückfragen: terre des hommes-Pressereferat, Wolf-Christian Ramm,
Tel.: 05 41 / 71 01-158 oder 0171 / 6 72 97 48, E-Mail: c.ramm(at)tdh.de
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