(ots) - Die Bundesregierung hat Antibiotika-Resistenzen den
Kampf angesagt - und wird dabei von den Apothekern unterstützt. Heute
wurde im Kabinett eine aktuelle "Deutsche
Antibiotika-Resistenzstrategie" (DART) beschlossen. Dabei wird unter
anderem eine Sensibilisierung der Gesellschaft gefordert. "Pro Jahr
haben die Apotheken eine Milliarde Patientenkontakte. Wir nutzen
diese, um die Bevölkerung gezielt über den richtigen Umgang mit
Antibiotika aufzuklären", sagt Friedemann Schmidt, Präsident der ABDA
- Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. "Bakterien halten
sich nicht an Grenzen. Um Resistenzen zu bekämpfen, besteht national
und international großer Handlungsbedarf." Vor diesem Hintergrund
begrüßt Schmidt, dass Antibiotika-Resistenzen auch beim diesjährigen
G7-Gipfel thematisiert werden.
Antibiotika können bei unsachgemäßer Anwendung langfristig ihre
Wirksamkeit verlieren. Immer häufiger kommt es zu Infektionen durch
resistente Bakterien, bei denen die klassischen Antibiotika nicht
mehr wirken. "Resistente Bakterien sind vor allem in Krankenhäusern
ein großes Problem", sagt Dr. Andreas Kiefer, Präsident der
Bundesapothekerkammer. "Wir haben deshalb eine Weiterbildung
"Infektiologie" zum Umgang mit Antibiotika und zur Bekämpfung von
Resistenzen entwickelt." Diese 100-stündige Weiterbildung bieten die
Apothekerkammern der Länder zeitnah Apothekerinnen und Apothekern an,
die in Krankenhäusern oder krankenhausversorgenden Apotheken tätig
sind.
Jedes Jahr infizieren sich in Deutschland etwa 400.000 bis 600.000
Menschen im Verlauf einer Krankenhausbehandlung und schätzungsweise
10.000 bis 15.000 Patienten sterben daran. 20 bis 30 Prozent dieser
Infektionen und Todesfälle wären durch eine bessere Einhaltung von
bekannten Hygieneregeln vermeidbar.
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