(ots) - Zweieinhalb Wochen nach dem verheerenden Erdbeben vom
25. April wurde Nepal gestern erneut von einem Beben getroffen. CARE
weitet deshalb seine Nothilfe aus und ermisst derzeit den Schaden im
Distrikt Sindhupalchowk. Die Hilfe muss mit Hubschraubern, Lastwagen
und zum Teil auch zu Fuß in die Dörfer gebracht werden. "Eines
unserer Teams befand sich gerade in einem Dorf namens Yarsa, als das
zweite Beben kam. Sie mussten mitansehen, wie alle Häuser, die nach
dem ersten Beben noch standen, einstürzten. Es bricht einem das Herz
mitanzusehen, wie die Menschen in Nepal nun erneut die Furcht und das
Trauma eines Bebens erleben müssen", berichtet CARE-Länderdirektor
Lex Kassenberg.
Das Erdbeben der Stärke 7,3 ereignete sich gestern um 12:50 Uhr
Ortszeit, das Epizentrum lag rund 76 Kilometer nordöstlich der
Hauptstadt Kathmandu. Mehrere Nachbeben folgten und versetzten die
Menschen immer wieder in Panik. Nach jüngsten Informationen sind 65
Menschen gestorben, 2.000 Menschen wurden verletzt und unzählige
weitere Häuser und Gebäude sind eingestürzt. 17 Menschen starben auch
in Indien, bis wohin das Erdbeben spürbar war. Die Ausweitung der
Nothilfe wird nun ein Rennen gegen die Zeit, da der Monsun bald
beginnt und die Unterkünfte dem Regen kaum standhalten können. Zudem
sind nun Straßen und Wege, die gerade wieder passierbar gemacht
worden waren, erneut von Schutt und Geröll übersät.
Derzeit bemüht sich CARE außerdem unter Hochdruck, in seinen
Einsatzgebieten im Distrikt Gorkha alle schwangeren Frauen mit
Geburtspaketen zu erreichen. Schätzungsweise 126.000 schwangere
Frauen sind von dem Erdbeben in Nepal betroffen und benötigen
dringend medizinische Hilfe. "In den nächsten Wochen werden rund
14.000 Frauen entbinden, viele von ihnen ohne medizinischen
Beistand", berichtet Lex Kassenberg. "Deshalb arbeiten wir unter
Hochdruck, um Geburts- und Hygienepakete zu verteilen." Diese
Geburtspakete enthalten einfaches medizinisches Gerät und
Hygieneartikel, um eine sichere Geburt zu ermöglichen. Schon vor dem
Erdbeben hatte Nepal einer der höchsten Müttersterblichkeitsraten
weltweit mit 170 von 100.000 Frauen, die während der Schwangerschaft
oder Geburt starben.
ACHTUNG REDAKTIONEN: CARE-Mitarbeiterin Johanna Mitscherlich ist
heute in Kathmandu gelandet und steht für Interviews zur Verfügung.
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