Erzgebirgische Erfolgsgeschichten - Grünperga Papier GmbH
(PresseBox) - Garantiert hatte jeder schon Papiere der GRÜNPERGA Papier GmbH in der Hand. Denn das Unternehmen produziert Papiere mit speziellen Funktionen und diese werden von einem weltweiten Kundenstamm nachgefragt. So ist zum Beispiel der charakteristische Klang beim ersten Öffnen eines Schoko-Nuss-Aufstriches auf Pergaminpapier zurückzuführen, wie es im Erzgebirge hergestellt wird. Auch namhafte Pralinen sind in diesen Spezialpapieren verpackt. Was aus einem Zellulose-Wasser-Gemisch alles hergestellt werden kann, weiß man im Unternehmen, das aktuell sein 125-jähriges Standortjubiläum begeht, genau.
125 Jahre - das sieht man dem Papierwerk am Güterbahnhof durchaus an. Die Maschinentechnik und das Know-how der Mitarbeiter, die am Traditionsstandort Papiere herstellen, bleiben auf den ersten Blick verborgen. Jedoch vertrauen Konzerne wie Nestlé beim Verpacken der meist süßen Waren auf das Papier aus dem Erzgebirge. Einige Pergaminpapiere dienen dabei als Träger für Aluminiumbeschichtungen, die keine Verbindung zum Nahrungsmittel erhalten dürfen. Andere Papiersorten sind aufgrund ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten sehr beliebt: Sie können gefärbt, geprägt, bedruckt werden, kommen als Polsterpapiere für Pralinen oder Krepppapier für den perfekten Kaffeegenuss zum Einsatz.
Vielseitigkeit als Strategie
Ulf Ender, Geschäftsführer der GRÜNPERGA Papier GmbH, ist Papiertechnologe mit Leib und Seele und versteht es, andere für die Tätigkeit zu begeistern. Die Kunst der Papierherstellung erfordert viel Erfahrung, vor allem bei einer so vielseitigen Spezialproduktion. Die Beherrschung der Maschinen, die auf kleinere und mittlere Fertigungsmengen ausgerichtet sind, und eine Portion Einfallsreichtum sind dabei maßgeblich, um Produkte und Produktvariationen erfolgreich zu entwickeln. Obwohl der Standort nach der Wiedervereinigung zahlreiche Tiefen erlebt hat, steht er heute mit 106 Mitarbeitern, einem Jahresumsatz von 20 Millionen Euro sowie einer Exportquote von über 70 Prozent gut da. "Wir fahren eine konsequente Nischenstrategie. Fettdichte Papiere und Pergamin als Verbundstoff sind spezielle Produkte, die nur wenige schnell und flexibel herstellen können", erläutert Geschäftsführer Ulf Ender. So kommen die Produkte als Trägerstoff zum Einsatz, damit die Schokocreme oder das Kaffeegranulat trocken und sicher verpackt sind. Eher bekannt sind der Einsatz sehr dünner Pergaminpapiere als Einlage in Fotoalben, oder die Verwendung von Krepppapieren als Kaffeefilter oder Brillenputztuch.
Für die Zukunft aufgestellt
Seit 125 Jahren wird in Grünhainichen Papier gefertigt. Das Werk war einst so groß, dass sogar am gegenüberliegenden Ufer der Flöha in Borstendorf auch ein Teil der Produktion beheimatet war. Seit dem Neuanfang 2001 wird in kleineren, dafür feinen Auflagen produziert. Etwa 15.000 Tonnen Papier verlassen heute pro Jahr den Standort, der Großteil der Waren geht nach Asien, in die USA und nach Westeuropa. Seit 13 Jahren wird zur Modernisierung der Anlagen jeder Überschuss in die Weiterentwicklung gesteckt. Insgesamt 25 Millionen EURO wurden seither investiert. Produziert wird im 4-Schichtsystem 7 Tage die Woche.
In der alten Hülle steckt demzufolge ein Unternehmen mit Zeitgeist. Vielfältige Maßnahmen im Bereich sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung werden bei Grünperga umgesetzt. Dies reicht vom umweltfreundlichen Herstellungsprozess, über regelmäßige Umweltzertifizierungen, bis hin zum kontinuierlichen Austausch unter Praktikern im Projekt CSRnetERZ. "Wir fertigen einen Tag ein fettdichtes Papier für Brathähnchen-Tüten, am nächsten Tag Krepppapier für Filtertüten. Diese Flexibilität müssen unsere Papiertechnologen beherrschen", beschreibt Vertriebsleiterin Sabine Irmler. Prozessoptimierung und die Zufriedenheit der Mitarbeiter sind Themen, bei denen sich Grünperga zeitgemäß aufstellt. Zudem braucht das Unternehmen im Management Mitarbeiter, die in Papier denken und Entwicklungen im Markt erkennen. "Wir sind in der Lage Papierqualitäten herzustellen, die in der Transparenz einer Plastikfolie ähneln und das mit einem nachwachsenden, recyclebaren Rohstoff, frei von chemischen Zusatzstoffen. So sind in Deutschland Briefkuverts mit Sichtfenstern aus Pergamin eher die Ausnahme, in anderen europäischen Ländern aber lange Standard. Gerade im Bereich Umweltschutz und Recycling sehen wir Entwicklungspotentiale am Markt und arbeiten in der Produktentwicklung in diese Richtung", erläutert Geschäftsführer Ulf Ender.
So aufgestellt, wird das Unternehmen am 3. Oktober 2015 mit einem Tag der offenen Tür die 125 Jahre Papierproduktion am Standort begehen, denn im Mai 1890 wurde erstmals in Grünhainichen Papier hergestellt.