(ots) - Thomas Middelhoff hat die Rechte an einem großen Teil
seines Vermögens noch vor der Anmeldung seiner Privatinsolvenz auf
Drittfirmen verlagert, die inzwischen seinem Anwalt gehören. Damit
versucht der Ex-Karstadt-Manager offenbar, sich dem Zugriff seiner
Gläubiger zu entziehen. Das zeigen Dokumente, die WDR, NDR und
Süddeutsche Zeitung einsehen konnten.
Middelhoff und seine Ehefrau hatten ihre Ansprüche an neun
Immobilienfondsbeteiligungen sowie weitere Vermögenswerte von
insgesamt rund 90 Millionen Euro an Firmen abgetreten, die heute
ihrem Rechtsanwalt Franz Hartmut Fromm gehören. Ein
Geschäftsbesorgungsvertrag sorgte jedoch dafür, dass die Middelhoffs
Millionensummen für ihre persönliche Lebensführung sowie Rechts- und
Prozesskosten erhalten haben.
Nach den internen Unterlagen kassierte Middelhoff auf diese Weise
in den Jahren 2011 bis 2014 rund 6,5 Millionen Euro. Nun droht die
Anfechtung der Vermögensübertragung unter anderem wegen vorsätzlicher
Gläubigerbenachteiligung. Middelhoff und die ihn vertretenden
Rechtsanwälte halten die Vorwürfe für nicht begründet.
Nach Informationen der Recherchekooperation traf sich heute der
Gläubigerausschuss zu seiner ersten Sitzung. Rund 50 Gläubiger
fordern von Middelhoff, der Ende März 2015 Privatinsolvenz angemeldet
hatte, eine hohe zweistellige Millionensumme.
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