(ots) - Im ersten Quartal 2015 hatten nach vorläufigen
Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) rund 42,4
Millionen Erwerbstätige ihren Arbeitsort in Deutschland. Im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum wuchs die Zahl der Erwerbstätigen um 275 000
Personen oder 0,7 %. Im vierten Quartal 2014 war der Anstieg zum
Vorjahr mit + 0,9 % noch stärker ausgefallen.
Gegenüber dem Vorquartal sank die Zahl der Erwerbstätigen im
ersten Quartal 2015 um 579 000 Personen (- 1,3 %). Auch wenn ein
Rückgang der Erwerbstätigkeit im Vorquartalsvergleich überwiegend
aufgrund der Witterung im ersten Quartal eines Jahres üblich ist, war
der Rückgang im ersten Quartal 2015 der höchste seit dem Jahr 2010 (-
589 000 Personen). Saisonbereinigt, das heißt nach rechnerischer
Ausschaltung der üblichen jahreszeitlich bedingten Schwankungen,
ergab sich ein geringer Zuwachs gegenüber dem Vorquartal von 21 000
Personen.
Der Anstieg der Gesamterwerbstätigenzahl gegenüber dem
Vorjahresquartal ist im ersten Quartal 2015 erneut überwiegend auf
die Dienstleistungsbereiche zurückzuführen. Die größten absoluten
Beschäftigungsgewinne innerhalb der Dienstleistungsbereiche gab es
bei den Unternehmensdienstleistern mit + 108 000 Personen (+ 2,0 %),
gefolgt von den Öffentlichen Dienstleistern, Erziehung, Gesundheit
mit einem Plus von 115 000 Personen (+ 1,1 %) sowie dem Bereich
Handel, Verkehr und Gastgewerbe mit + 41 000 Personen (+ 0,4 %).
Im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) stieg die Zahl der
Erwerbstätigen im ersten Quartal 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum
um 47 000 Personen (+ 0,6 %). Im Baugewerbe verringerte sich erstmals
seit dem Jahr 2010 die Zahl der Erwerbstätigen leicht um 6 000
Personen (- 0,3 %). In der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei sank
die Erwerbstätigenzahl um 3 000 Personen (- 0,5 %).
Die Zahl der Arbeitnehmer erhöhte sich im ersten Quartal 2015 im
Vergleich zum ersten Quartal 2014 insgesamt um 354 000 Personen (+
0,9 %) auf 38,08 Millionen Personen. Die Zahl der Selbstständigen
einschließlich mithelfender Familienangehöriger sank im selben
Zeitraum um 79 000 Personen (- 1,8 %) auf 4,34 Millionen, das ist der
niedrigste Stand seit dem ersten Quartal 2005.
Die Zahl der durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden je
Erwerbstätigen verringerte sich nach ersten vorläufigen Berechnungen
des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der
Bundesagentur für Arbeit im ersten Quartal 2015 im Vergleich zum
ersten Quartal 2014 um 0,2 % auf 351,7 Stunden. Das
gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen - also das Produkt aus
Erwerbstätigenzahl und geleisteten Stunden je Erwerbstätigen - stieg
im gleichen Zeitraum leicht um 0,5 % auf rund 14,9 Milliarden
Stunden.
Neben der Erstberechnung der Erwerbstätigenzahlen und der
geleisteten Arbeitsstunden für das erste Quartal 2015 wurden die
bisher für die Quartale 2014 veröffentlichten Ergebnisse im Rahmen
der turnusmäßigen Überarbeitung der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnungen neu berechnet. Aus der Neuberechnung der
Erwerbstätigenzahlen resultiert für das dritte und vierte Quartal
2014 auf gesamtwirtschaftlicher Ebene eine vom bisherigen
Veröffentlichungsstand um 0,1 Prozentpunkte nach unten abweichende
Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresquartal. Für das erste und
zweite Quartal 2014 blieben die Veränderungsraten unverändert. Das
Jahresergebnis 2014 wurde geringfügig nach unten korrigiert, von
42,652 Millionen auf 42,638 Millionen Erwerbstätige. Die
Vorjahresveränderungsrate verringerte sich dadurch von + 0,9 % auf
+Â 0,8Â %.
Die aktuellen Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnungen (VGR) zur Erwerbstätigkeit nach Quartalen und Jahren
wie auch die aktuellen monatlichen Zeitreihen können auf den
Fachbereichsseiten zum Arbeitsmarkt abgerufen werden.
Methodische Kurzbeschreibungen zur Berechnung der Erwerbstätigkeit
und des Arbeitsvolumens bietet die Online-Fassung dieser
Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Detaillierte Ergebnisse und lange Zeitreihen zu den Erwerbstätigen
und zur geleisteten Arbeitszeit können in der Datenbank
GENESIS-Online über die Tabellen VGR des Bundes (81000-0012 und
81000-0016) und Arbeitsmarkt (13321) abgerufen werden.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabellen sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
Weitere Auskünfte gibt:
Ulf-Karsten Keil, Telefon: (0611) 75-2633, www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse(at)destatis.de