(ots) -
- Funktional, robust, benutzerfreundlich - frugale Produkte sind
für Unternehmen der Schlüssel zu Wachstum in Schwellenländern
- 4,8 Milliarden potenzielle Käufer: Die globale Mittelschicht
verdreifacht sich bis 2030
- Um das Wachstumspotenzial auszuschöpfen, genügt es nicht komplexe
Produkte abzuspecken: Frugale Innovationen sind notwendig
- Vier-Punkte-Plan von Roland Berger erleichtert das strategische
Vorgehen
Vier von fünf Konsumenten werden im Jahr 2030 außerhalb Europas
und den USA leben. 95 Prozent des kumulierten Bevölkerungswachstums
und 70 Prozent des realen kumulierten BIP-Wachstums finden bis dahin
in Schwellenländern statt. Die Kaufkraft in diesen Ländern wächst
rasant: Die OECD rechnet mit einer globalen Mittelschicht von 4,8
Milliarden Menschen - ein enormer Markt. Mit frugalen Produkten, also
preisgünstigen, einfachen Gütern für grundlegende Bedürfnisse, können
Unternehmen von den neu entstehenden Märkten profitieren und
langfristig Kunden auch an hochwertigere Produkte heranführen.
Allerdings gelingt es den Herstellern nicht immer, das Potenzial
optimal zu nutzen, wie die Studie "Einfach am besten - Frugale
Produkte für den Weltmarkt: Neue Kundenbedürfnisse profitabel
bedienen" von Roland Berger Strategy Consultants zeigt.
Frugale Produkte bieten vielfältige Wachstumschancen
"Das Marktpotenzial, das Unternehmen durch frugale Produkte für
sich erschließen können, ist riesig", sagt Oliver Knapp, Partner von
Roland Berger und Co-Autor der Studie. Denn nicht nur steigende
Einkommen in den Schwellenländern sorgen für Nachfrage nach
Konsumartikeln. Auch im unteren und mittleren Marktsegment der
westlichen Industrienationen gibt es ungenutzte Potenziale:
Finanzkrise, Rezessionen, stagnierende Haushaltseinkommen und hohe
Arbeitslosigkeit verändern zunehmend die Nachfrage. So sehen sich in
den USA heute nur noch 44 Prozent der Mittelklasse zugehörig, 9
Prozent weniger als 2008. 40 Prozent der Menschen sind nach eigener
Wahrnehmung in eine niedrigere Einkommensgruppe abgerutscht. "Wenn
Unternehmen die Bedürfnisse dieser Menschen mit frugalen Produkten
bedienen, kommen sie auch möglichen Wettbewerbern aus den
Schwellenländern zuvor und schützen ihre Heimat- und Stammmärkte vor
Konkurrenz", sagt Michael Zollenkop, Partner von Roland Berger und
Co-Autor der Studie.
Frugale Produkte sind komplexe Neuentwicklungen
Dabei birgt die Einführung frugaler Produkte durchaus diverse
Hürden: "Unternehmen begehen oft einen klassischen Fehler", sagt
Knapp. "Sie lassen einfach nur bestimmte Funktionen ihrer Produkte
weg, um Kosten zu vermeiden, und gehen damit auf die Märkte. Frugale
Innovation bedeutet allerdings mehr: Produkte müssen von Grund auf
neu durchdacht und nach den jeweiligen lokalen Marktbedürfnissen
entwickelt werden."
Doch dafür kennen Unternehmen die Märkte in den Schwellenländern
oft nicht gut genug. Dazu kommt mangelndes Wissen über lokale
Gegebenheiten, von Genehmigungsverfahren bis hin zur Arbeitskultur.
"Gerade Hightech-Firmen werden mit ihren langen Entwicklungszyklen
und standardisierten Prozessen den Anforderungen oft nicht gerecht",
sagt Knapp. Dies erschwert eine schnelle und flexible Produktion
sowie die Zusammenarbeit mit lokalen Behörden, Geldgebern und
Entwicklern.
Oft verpassen es die Unternehmen auch, von Anfang klare Zielkosten
zu definieren und im Entwicklungsprozess umzusetzen. Zollenkop:
"Klare Zielkosten und permanentes Controlling sind für eine
erfolgreiche Implementierung unabdingbar. Denn jede technische
Entscheidung ist auch eine Kostenentscheidung und wirkt sich
letztlich auf die Marge und die Preisgestaltung aus."
Erfolgreiche Strategie für frugale Produkte
Die Roland Berger-Experten haben daher eine Strategie in vier
Schritten entworfen, mit der Unternehmen frugale Produkte erfolgreich
und profitabel einführen können:
1. Marktanalyse: Eine genaue Analyse von Zielmärkten und
Kundenbedürfnissen dient als Basis, um die passenden Kundensegmente
auszuwählen, Markt- und Wachstumsvolumina einzuschätzen und
Produkteigenschaften festzulegen. Dazu gehört auch, die Produktkosten
und -preise zu bestimmen. "Frugale Produkte benötigen Transparenz
darüber, für welche Produkteigenschaften der Kunde bereit ist zu
bezahlen und für welche nicht", sagt Zollenkop.
2. Produktdesign: Als zweiter Schritt wird ein systematisches
Konzept für technische Lösungen erstellt. Dabei sollten konkrete
Produktfunktionen und Leistungsparameter bewertet und festgelegt
werden. Wichtig ist dabei, stets auch Alternativen in den Blick zu
nehmen, immer verbunden mit den zentralen Fragen: "Treffe ich die
lokalen Kundenanforderungen?" und "Erreiche ich die definierten
Produktkosten"?
3. Wertschöpfungskette: Im dritten Schritt muss geklärt werden,
welche Teile der Entwicklung, Beschaffung, Fertigung und Logistik vom
Unternehmen selbst lokal erbracht werden beziehungsweise welche Teile
darüber hinaus lokal zugekauft werden sollen. "Wenn möglich sollten
lokale Kompetenzen und Ressourcen genutzt werden, denn sie haben in
der Regel ein besseres Kundenverständnis und bieten auch oft
Kostenvorteile", empfiehlt Knapp. "Allerdings kann dieser dezentrale
Ansatz nur erfolgreich sein, wenn die eigene Organisation vom ersten
Tag an informiert und eingebunden ist."
4. Change Management: Für den gesamten Prozess der Markteinführung
sollte eine Roadmap entwickelt werden, die vor allem auch Punkte wie
Akzeptanz, Risikomanagement und Flexibilität berücksichtigt.
"Unser Vier-Punkte-Rahmenplan kann als Richtschnur dienen, um ein
frugales Produktportfolio und Geschäftsmodell systematisch und
durchgängig erfolgreich einzuführen", sagt Zollenkop. "Unternehmen
sollten jetzt die Chance nutzen, die sich damit auf den Weltmärkten
bieten."
Die Studie können Sie kostenlos herunterladen unter:
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Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist die
einzige der weltweit führenden Unternehmensberatungen mit deutscher
Herkunft und europäischen Wurzeln. Mit rund 2.400 Mitarbeitern in 36
Ländern ist das Unternehmen in allen global wichtigen Märkten
erfolgreich aktiv. Die 50 Büros von Roland Berger befinden sich an
zentralen Wirtschaftsstandorten weltweit. Das Beratungsunternehmen
ist eine unabhängige Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von
rund 220 Partnern.
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