(ots) - Der japanische Verband der Zoos und Aquarien (JAZA)
hat heute das Abstimmungsergebnis bekannt gegeben, dass er aufgrund
des drohenden Ausschlusses aus dem Weltverband WAZA keine
Geschäftsbeziehungen mehr zu den Delfinfängern in Taiji/Japan
eingehen wird. Dem Delfinfang und dem Töten von Delfinen in Taiji
wird durch diese Entscheidung ein schwerer Schlag versetzt, der
vermutlich das Ende des grausamen Delfinfangs in Taiji bedeutet.
Taiji ist ein kleiner Ort in dem es noch Treibjagden gibt, bei
denen die Delfine an die Küste getrieben und getötet werden. Die
schönsten Exemplare werden vorher aussortiert und für Stückpreise von
bis zu 200.000 US-Dollar an Delfinarien verkauft. Aufkäufer sind
Delfinarien in Japan, Ägypten, Türkei, Dubai, Hongkong, Südkorea und
Taiwan. Auch Sea World und das amerikanische Militär kauften in der
Vergangenheit Delfine aus Taiji!
Die Delfintötungen variieren wobei die Fangquoten bei etwa 1.600 -
2.300 Meeressäugern pro Saison zwischen September bis März liegen. In
der Fangsaison 2014/2015 belief sich die offiziell freigegebene
Fangquote auf 1.938 Tiere. Tatsächlich wurden 751 Meeressäuger
getötet und 80 für den Weiterverkauf an Delfinarien in Gefangenschaft
genommen. Überwiegend werden Große Tümmler, Streifendelfine,
Rundkopfdelfine, Fleckendelfine, Kleine Schwertwale,
Kurzflossengrindwale und Dall-Hafenschweinswale gefangen und getötet.
Das Fleisch der Delfine und Kleinwale wird über den Handel im ganzen
Land verkauft. Dabei erzielt das Delfinfleisch allerdings nur etwa
450 Euro pro Exemplar. Die reduzierte Zahl der getöteten
Meeeressäuger führen die Delfinschutzorganisationen ProWal und das
Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) darauf zurück, dass vor dem
letzten Saisonbeginn elektroakustische Pinger vor der Küste Taiji's
in einer verdeckten Aktion versenkt wurden, welche die Delfine vom
Küstenbereich abhalten sollten.
Das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) und ProWal intervenieren
seit Jahren gegen das grausame und blutige Treiben in Japan.
Gespräche des WDSF-Geschäftsführers Jürgen Ortmüller in der
japanischen Botschaft in Berlin brachten bisher keine Ergebnisse für
den Delfinschutz. Eine letztjährige Demonstration in Berlin mit etwa
2000 Teilnehmern sollte den Druck auf die japanische Regierung
erhöhen.
Ortmüller: "Die jetzige Entscheidung der JAZA schneidet den
Taiji-Delfinjägern den finanziellen Wurstzipfel vor der Nase ab. Die
JAZA war bisher der Hauptgeschäftspartner für die Fischer in Taiji.
Wir gehen davon aus, dass die schockierende Delfinjagd damit
zumindest im berüchtigten Taiji beendet ist, weil bisher schon
Millionenzuschüsse erforderlich waren, um den Delfinfang aufrecht zu
erhalten. Die beratungsresistente japanische Regierung kann durch die
Entscheidung der JAZA weitgehend ihr Gesicht wahren. Die JAZA darf im
Weltverband WAZA verbleiben und Delfinfreunde auf der ganzen Welt
sind mehr als glücklich. Ein großartiger Tag für den Delfinschutz."
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