(ots) - Jede dritte Tier- und Pflanzenart ist gefährdet oder
bereits ausgestorben. Auch wenn der stetige Wandel von Lebensarten
zur Natur gehört, ist das Ergebnis des vom Bundesamt für Naturschutz
vorgelegten Reports ein Weckruf an die Politik. Denn hier geht es
nicht mehr um die Anpassung an veränderte Lebensbedingungen, sondern
schlicht um den Entzug der natürlichen Lebensgrundlagen. Das von der
Bundesregierung formulierte Ziel, das Artensterben in Deutschland bis
zum Jahr 2022 zu stoppen, rückt in weite Ferne. Vor diesem
Hintergrund erscheint es bizarr, dass die EU-Kommission derzeit über
eine Aufweichung der EU-Naturschutzrichtlinie diskutiert. Die
Ursachen des Artenschwunds verweisen auf Ansatzpunkte für politisches
Handeln. Da ist zum einen die Versiegelung der Landschaft durch
Straßen- und Siedlungsbau, die insbesondere in Ballungsräumen die
Naturflächen immer weiter reduziert. Damit einhergeht die zunehmende
Verschmutzung von Wäldern und Feldern. Die Landwirtschaft ist mit
über 50 Prozent der größte Flächennutzer. Nicht zuletzt aufgrund
wirtschaftlicher Zwänge setzen viele Betriebe weiter auf
industrialisierte Anbaumethoden. Die Diskussionen über
Bio-Lebensmittel und Öko-Landwirtschaft zeigen noch zu wenig Wirkung.
Das liegt aber nicht zuletzt an uns Verbrauchern. Solange der Preis
wichtiger ist als die natürliche Herstellung, wird sich nichts
ändern. Doch auch die Politik ist gefordert: Die Reduzierung von
Stickstoffen und Pestiziden in der Landwirtschaft ist ebenso
notwendig wie die bessere Vernetzung von natürlichen Lebensräumen.
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