Sätze wie „Du musst mit den Schmerzen leben!“ oder „Das ist bestimmt ein Bandscheibenvorfall!“ hören viele Patienten, die unter Beschwerden im unteren Rücken leiden. „Rund um Probleme, die an der Lendenwirbelsäule auftreten, gibt es eine Vielzahl von Mythen“, weiß Dr. med. Bernd Hölper, zusammen mit Dr. Michael Eichler Chefarzt der Wirbelsäulenchirurgie Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen gGmbH und Leiter des Wirbelsäulenzentrums Fulda Main Kinzig. Dies nimmt der Experte zum Anlass, um über die häufigsten Irrtümer aufzuklären. Stimmt es eigentlich, dass …
(firmenpresse) - 1. … Rückenschmerzen immer durch Veränderungen an der Wirbelsäule hervorgerufen werden?
„Nein. Nicht immer liegen Ursache und Schmerzpunkt an derselben Stelle. So können Beschwerden im unteren Rücken auch auf Veränderungen am Iliosakralgelenk, kurz ISG genannt, hindeuten. Diese gelenkartige Verbindung von Darm- und Kreuzbein im Becken weist – genauso wie einzelne Wirbel im Rücken – im Laufe des Lebens Verschleißerscheinungen auf. Kommt es dort beispielsweise zu einer Arthrose, spüren Betroffene ähnliche Symptome wie bei einem Bandscheibenvorfall und Ärzte richten ihre Therapiemaßnahmen darauf aus. Klagen Betroffene weiter über Probleme, sollten sie ihren Arzt fragen, ob er bei der Diagnose auch das ISG als Übeltäter in Betracht gezogen hat. Mithilfe sogenannter Provokationstests lässt sich dann eine Erkrankung in diesem Bereich ermitteln.“
2. … ältere Menschen mit ihren Rückenschmerzen leben müssen?
„Nur auf eine richtige Diagnose folgt auch eine erfolgreiche Behandlung. Ältere Patienten, die als austherapiert gelten, erhalten oftmals bei einem anderen Facharzt – der weitere Ursachen als Möglichkeit für bestehende Beschwerden in Betracht zieht – neue Hoffnung. Stellen Betroffene also fest, dass Therapiemaßnahmen nicht ihre gewünschte Wirkung erzielen, sollten sie mit ihrem Arzt neue Diagnosemöglichkeiten besprechen und dabei fachübergreifende Meinungen einholen. So werden beispielsweise 25 Prozent der Patienten mit Schmerzen im unteren Rücken fälschlicherweise auf Bandscheibenveränderungen behandelt, obwohl eine Erkrankung des ISG zugrunde liegt. Sie leiden in der Folge verstärkt unter Beschwerden an Lendenwirbelsäule und Becken, die bis in die Oberschenkelrückseite ziehen.“
3. … dass immer operiert werden muss?
„Nein. Um aufkommenden Beschwerden im unteren Rücken entgegenzutreten, helfen oftmals konservative Maßnahmen wie Physiotherapie, muskuläres Training und weitere schmerzlindernde Maßnahmen. Erst wenn diese keine Wirkung mehr erzielen, kommen operative Therapien zum Einsatz. Doch auch hier gibt es Unterschiede bei der Behandlung von Beschwerden im unteren Rücken: Während Experten früher zur Stabilisierung des ISG auf spezielle Schraubsysteme zurückgriffen, die sich in der Praxis jedoch nicht wie erhofft bewährten, arbeiten wir neuerdings mit sogenannten Dreiecksimplantaten. Sie verwachsen dank einer speziellen Oberflächenbeschichtung perfekt mit umliegenden Strukturen und geben dem Iliosakralgelenk neuen Halt. Patienten schildern nach dem 40-minütigen minimalinvasiven Eingriff eine sehr schnell einsetzende Schmerzreduktion am unteren Rücken. Die Kosten für eine Behandlung mit dem iFuse-System zahlt die Krankenkasse.“
SI-BONE wurde im April 2008 in San José, Kalifornien, USA, gegründet. Im November 2010 folgte das Tochterunternehmen in Italien und 2014 das in Deutschland mit Sitz in Mannheim. Seinen Fokus legt das technologiebestimmte Unternehmen auf einen stark unterbehandelten Bereich der Orthopädie, das Iliosakralgelenk (ISG). Laut mehreren orthopädischen Studien und wissenschaftlichen Publikationen gehen zwischen 15 und 25 Prozent aller Beschwerden im unteren Rückenbereich auf Probleme dieses Gelenks zurück. Viele Patienten werden aufgrund nahezu gleicher Symptomatik wie bei Bandscheibenschmerzen falsch behandelt und erhalten eine lumbale Spondylodese statt einer Stabilisierung des Iliosakralgelenks. Hierfür entwickelte SI-BONE ein innovatives, patentiertes Verfahren, das iFuse Implant System®. Dabei stellt das porös titanbeschichtete Implantat eine weniger invasive Alternative zur herkömmlichen Fixierung mittels Schrauben dar. Schonend fusionieren die dreieckigen riegelförmigen Implantate mit dem umliegenden Knochengewebe und sorgen somit für eine stabile Verbindung. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.