(ots) - Die Anzahl erzielter Einigungen im
Täter-Opfer-Ausgleich ist in den letzten Jahren landesweit
kontinuierlich gestiegen. Bilanzierte die NEUSTART gGmbH 2011 noch
642 positiv beendete Verfahren im Täter-Opfer-Ausgleich konnten 2014
bereits 804 Einigungen zwischen beiden Parteien erzielt werden.
Insbesondere situative Konflikte legen außergerichtliche Lösung
nahe
415 der 804 erzielten Einigungen im Jahr 2014 gingen auf einen
situativen Konflikt zurück. "Insbesondere situative Konflikte
scheinen eine außergerichtliche Lösung nahezulegen", so Christian
Ricken, Geschäftsführer für Sozialarbeit. "Streitigkeiten, die
zumeist unter Alkoholeinfluss, so z.B. bei Großveranstaltungen,
kurzfristig eskalieren, werden von den Verursachern oft sehr
bedauert. Der Wunsch, sich persönlich zu entschuldigen und den
verursachten Schaden zu kompensieren, ist ausgesprochen groß",
erläutert Ricken die Motivlage vieler Täter dieses Konflikttyps.
Emotionale und materielle Wiedergutmachung stehen im Vordergrund
Die Geschädigten erleben es oft als Befreiung, den Täter in einem
Mediationsgespräch mit den negativen Folgen seiner Handlungen für ihr
Leben zu konfrontieren. Eine adäquate Form der emotionalen und
materiellen Wiedergutmachung zu erhalten, hat für viele Opfer
Priorität. "Die kriminalitätspräventive Qualität des
Täter-Opfer-Ausgleichs ist längst bekannt und wissenschaftlich
gesichert", betont Ricken. "Umso mehr sollten die
Staatsanwaltschaften dafür gewonnen werden, einen
Täter-Opfer-Ausgleich anzuregen. Wenn situative, häusliche, familiäre
oder auch andere Konflikte eine konstruktive Lösung außerhalb des
Gerichtssaals wahrscheinlich machen, empfiehlt sich immer ein
Täter-Opfer-Ausgleich", so Ricken. Prinzipiell kann der
Täter-Opfer-Ausgleich, unabhängig von Art und Tragweite einer
Straftat, immer zum Einsatz kommen, sofern beide Parteien - Opfer und
Täter - einer Mediation zustimmen.
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