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Das Pestizid Ethoxyquin wird als Konservierungsstoff in
Nutztierfutter verwendet und gelangt über den Fleischverzehr in den
menschlichen Organismus. In einem eigens beauftragten, bisher so noch
nie durchgeführten Stichprobentest zeigt die Dokumentation "Ein
giftiger Verdacht" in der ZDF-Umweltreihe "planet e.", am Sonntag,
31. Mai 2015, 14.45 Uhr, dass die Chemikalie in Muttermilch und
menschlichem Fettgewebe nachweisbar ist und sich dort sogar
anreichert.
Eine der wenigen Wissenschaftler, die sich mit der Giftigkeit von
Ethoxyquin befasst haben, ist Dr. Alina BÅ‚aszczyk. Bei ihren
Forschungen mit menschlichen Blutzellen beobachtete sie, dass die
Chemikalie die Erbsubstanz schädigt. Mit dieser Beobachtung liegt der
Verdacht nahe, dass Ethoxyquin krebserregend ist. Zudem erkannte die
norwegische Wissenschaftlerin Dr. Victoria Bohne bei Versuchen mit
Ratten, dass die Substanz bis in das Gehirn vordringt. Und der
niederländische Toxikologe Dr. Henk Tennekes hält es für möglich,
dass schon während der Schwangerschaft Ethoxyquin die
Gehirnentwicklung von Föten stören könnte.
Bis 2011 war die Chemikalie nicht nur als Konservierungsstoff in
Tierfutter, sondern auch in Pflanzenschutzmitteln erlaubt. Mangels
Daten zu seiner Giftigkeit entzog die EU dem Pestizid jedoch die
Zulassung. Als Zusatzstoff für Tierfutter aber darf das
kostengünstige Ethoxyquin weiterhin verwendet werden. Dass das
Pestizid überhaupt als Futterzusatzstoff zugelassen ist, liegt in der
Verantwortung der EU-Kommission. Seit mindestens fünf Jahren versucht
sich deren Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) an der dringend
erforderlichen Neubewertung - bislang ohne Erfolg. Für die
europäische Nichtregierungsorganisation C.E.O. keine Überraschung:
Mitglieder der EFSA-Arbeitsgruppe zu Ethoxyquin haben offenbar zu
enge Kontakte zur Industrie.
Die "planet e."-Autoren Birgit Hermes und Michael Wiedemann
greifen die Verdachtsmomente zu den alarmierenden Wirkungen von
Ethoxyquin auf und fügen sie zu einer Indizienbeweiskette zusammen.
Ohne Stellungnahmen der EU-Kommission, der EFSA oder des Verbandes
der Futtermittelhersteller: Niemand dort war zu einem Interview vor
der Kamera bereit.
Das vormittägliche ZDF-Service-Magazin "Volle Kanne - Service
täglich" berichtet bereits am Donnerstag, 28. Mai 2015, ab 9.05 Uhr,
in einem Beitrag davon, wie das Pestizid Ethoxyquin in unser Essen
gelangt.
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