PresseKat - Werkstatt-Testbesuche der Deutschen Umwelthilfe zeigen erschreckend schlechte Beratung bei Austausch

Werkstatt-Testbesuche der Deutschen Umwelthilfe zeigen erschreckend schlechte Beratung bei Austauschkatalysatoren

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(ots) - Acht von elf untersuchten Kfz-Werkstätten erhalten
die "Rote Karte" -Trotz offizieller Unterstützung der "Blauer Engel
Katalysatoren" durch den Zentralverband des Deutschen
Kraftfahrzeuggewerbes (ZdK) empfiehlt der überwiegende Teil der
untersuchten Werkstätten Kats ohne Umweltzeichen - Empfohlener Einbau
eines Universalkats führt im Extremfall zum Wegfall der
Betriebserlaubnis und des Versicherungsschutzes - Neue Studie belegt
den vorzeitigen Ausfall von Billigkats

Verdeckte Testbesuche der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in elf
Betrieben des Kraftfahrzeuggewerbes im März und April 2015 zeigen
eine erschreckend schlechte und zum Teil sogar rechtswidrige Beratung
im Falle eines notwendigen Katalysatortausches. Nur eine
VW-Vertragswerkstatt und zwei markenunabhängige Werkstätten (Filialen
der Ketten Autofit und Premio) berieten den DUH-Testbesucher korrekt
und empfahlen einen Original-Austauschkatalysator von VW bzw. einen
Qualitäts-Austauschkat mit dem Umweltzeichen "Blauer Engel". Acht der
elf untersuchten Werkstätten zeigten ein zum Teil erschreckend
niedriges Informationsniveau. Sie kannten den Blauen Engel entweder
nicht oder behaupteten zu Unrecht, das angebotene Teil trage dieses
Umweltzeichen. In einem Fall wurde gar empfohlen, einen Universalkat
einbauen zu lassen. Dies kann im Extremfall dazu führen, dass die
Betriebserlaubnis und der Versicherungsschutz für das Fahrzeug
erlöschen.

Die DUH hatte den Werkstatttest im Februar angekündigt, nachdem
eigene Recherchen und Informationen aus der Branche darauf
hindeuteten, dass immer noch viele Werkstätten Kats ohne Blauen Engel
anbieten. Und dies trotz gegenteiliger Beteuerungen aus dem Deutschen
Kraftfahrzeuggewerbe wie zum Beispiel durch den Zentralverband des
Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZdK). Dieser schrieb bereits am
24.09.2012 in einer Pressemitteilung, das "Kfz-Gewerbe unterstütz[e]




die Qualitätsoffensive der Deutschen Umwelthilfe (DUH) für
Austauschkatalysatoren" und die "geplante Einführung des
Umweltzeichens "Blauer Engel" für die Katalysatoren sei ein wichtiger
Schritt, um Produkte mit zweifelhafter Wirkung vom Markt zu
verdrängen".

"Der Blaue Engel zeigt Werkstätten, dass sie sich auf die
dauerhafte Emissionsminderung eines Austauschkats verlassen können.
Trotzdem empfiehlt immer noch der ganz überwiegende Teil der
Werkstätten Katalysatoren, deren dauerhafte Abgasreinigung nicht
sichergestellt ist und die zum Teil bereits nach kurzer Laufzeit
ausfallen. Ein von der DUH auf seinen Edelmetallgehalt untersuchter
Kat ohne Umweltzeichen war nur mit einem Bruchteil der Menge eines
Qualitätsteils mit dem Blauen Engel beschichtet", erklärt
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.

Die Spannweite der Nettopreise der angebotenen Kats für das
manipulierte Testfahrzeug, einen Golf IV, Baujahr 2000, reicht von
119,32 Euro für einen absoluten Billigstkat von kfzteile24 über
609,80 Euro für einen HJS-Kat mit Blauem Engel bis zu 1129,26 Euro
für das Originalersatzteil von VW. Die meisten Kats liegen bei
Nettopreisen um 500 Euro. In einem Fall empfahl eine Werkstatt
mündlich den Einbau eines mit ca. 120 Euro sehr billigen
Universalkats. Verfügt ein solcher Kat nicht über eine ECE-Zulassung
für das entsprechende Fahrzeug oder wird kein Teilegutachten des TÜV
für den eingeschweißten Universalkat angefertigt, erlöschen
Betriebserlaubnis und Versicherungsschutz des Autos.

Wie groß der Qualitätsunterschied zwischen Austauschkatalysatoren
sein kann, darauf deutet die Edelmetallanalyse des am Ende des
DUH-Tests in einer ATU-Filiale verbauten Austauschkatalysators ohne
Blauen Engel von Eberspächer sowie eines Austauschkatalysators mit
dem Blauen Engel von HJS hin. Während der Eberspächer-Kat Edelmetall
im Wert von 4,87 Euro beinhaltete, waren es beim HJS-Kat 33,87 Euro.
Zudem ist das Volumen des Kats von Eberspächer mit ca. 0,6 Litern
deutlich kleiner als das des HJS-Kats von rund 1,7 Litern.

Dass viele Austauschkatalysatoren die Emissionen skandalös
schlecht mindern, zeigt derweil eine behördliche Untersuchung von
vier Austauschkatalysatoren aus dem freien Teilehandel sowie eines
Original-Austauschkatalysators des Fahrzeugherstellers im Auftrag der
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt). Diese Behörde ist dem
Bundesverkehrsministerium untergeordnet. Die Ergebnisse: Zwei der
vier untersuchten Austauschkatalysatoren erfüllten die Anforderungen
der gesetzlichen Zulassungsbestimmungen der ECE-Regelung Nr. 103 noch
nicht einmal im Neuzustand. Diese Regelung sieht einen so genannten
Verschlechterungsfaktor sowie einen Vergleich mit dem
Originalkatalysator vor. Aber auch ohne diese Faktoren in Betracht zu
ziehen, schaffte ein Austauschkatalysator nicht einmal im Neuzustand
den Abgasgrenzwert für Euro 4, ein weiterer überschritt den Grenzwert
nach 10.000 km künstlicher Alterung und ein dritter nach 40.000 km.
Nur ein Austauschkatalysator sowie der Original-Austauschkatalysator
des Fahrzeugherstellers blieben auch nach 80.000 km Alterung deutlich
unter dem Grenzwert.

Die Details der Ergebnisse des DUH-Werkstatttests sowie der
Edelmetallanalyse finden Sie hier: http://l.duh.de/p270515#download

Die Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen ist in englischer
Sprache unter folgendem Link herunterzuladen: http://ots.de/YaQxa



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Tel.: 030 2400867-21, E-Mail: resch(at)duh.de

Dr. Urs Maier, Projektmanager Verkehr und Luftreinhaltung
Tel.: 030 2400867-731, Mobil: 0151 18256690, E-Mail: maier(at)duh.de

Ann-Kathrin Marggraf, Pressereferentin
Tel.: 030 2400867-21, E-Mail: marggraf(at)duh.de

DUH im Internet: www.duh.de, Twitter: https://twitter.com/Umwelthilfe


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Datum: 27.05.2015 - 14:03 Uhr
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