(ots) - Dem einstigen Fußball-Idol Eike Immel ist von seinem
Vermögen nichts geblieben. Nach fehlgeschlagenen
Millioneninvestitionen, teuren Autos und noch teureren
Bekanntschaften sitzt der ehemalige Nationaltorwart auf
Steuerschulden im höheren sechsstelligen Bereich. Im ZDF-Magazin
"WISO" berichtet er am Montag, 1. Juni 2015, 19.25 Uhr, ausführlich,
wie es dazu kommen konnte.
Zu Beginn der Fußballkarriere von Eike Immel deutete nichts auf
zukünftige Geldnöte hin: Seine Profi-Laufbahn begann 1978 bei
Borussia Dortmund, der 1960 geborene Jung-Torhüter stieg direkt zum
Großverdiener auf: "Mit 18 habe ich einen Vertrag mit 160 000 Mark
Jahresgehalt bekommen", so Immel im Interview mit "WISO". "Ein halbes
Jahr später wurde der Vertrag auf 300 000 Mark erhöht. Und auf einmal
kommt das Geld aufs Konto, was machst du dann?". Eike Immel erlag den
Versuchungen des Luxus. "Porsche war mein großer Traum, Mercedes. Ich
habe mir mit 19 einen Porsche Turbo gekauft, der damals 110 000 Mark
gekostet hat", so Immel.
Um von seinen ständig wachsenden Einnahmen weniger versteuern zu
müssen, investierte er auf Anraten eines Beraters in Luxusimmobilien.
Doch das Steuersparmodell entwickelte sich zum finanziellen Desaster.
"Der Verlust war eine Million netto. Und das ist viel Geld", erzählt
er.
Nachdem Eike Immel, der bei der WM 1986 und der EM 1988 im
DFB-Kader stand, im Jahr 1997 aufgrund eines Hüftleidens aus dem
Profifußball ausscheiden musste, brachen seine Einkünfte schlagartig
weg. Er begann als Torwarttrainer zu arbeiten, unter anderem in
Istanbul. Und obwohl sich sein Jahresgehalt um mehr als die Hälfte
reduziert hatte, lebte Immel weiter deutlich über seine Verhältnisse.
"Die Freundin war unvorstellbar teuer - ich bin teilweise am Tag für
20 000 Euro einkaufen gegangen, bei Louis Vuitton, bei Gianni
Versace, bei was weiß ich wo, das war unvorstellbar, ich habe die
Kurve dann nicht mehr bekommen, dümmer geht's nimmer", gesteht Immel.
2005 kehrte er aus der Türkei nach Deutschland zurück, dort
erwartete ihn das Finanzamt wegen unbezahlter Steuerschulden: "Der
Gerichtsvollzieher kam", so Immel, "und sagte, ich brauche jetzt 40
000 Euro oder eine eidesstattliche Versicherung." Immel konnte seine
Schulden beim Staat nicht begleichen, 2008 meldete er Privatinsolvenz
an. Im selben Jahr nahm er an der TV-Show "Dschungelcamp" teil, sein
Honorar betrug beinahe 70 000 Euro - doch es bewahrt ihn nicht vor
dem Bankrott.
Nach einem kurzen Ausflug in die Musikindustrie und weiteren
Showauftritten ist Immel nach wie vor hoch verschuldet. Er hält sich
durch kleine Talkshowgagen und die Unterstützung von Freunden über
Wasser, ein Jobangebot aus dem Fußball hat er seit Jahren nicht mehr
bekommen. "Sie kennen das Gefühl wahrscheinlich nicht, nicht
gebraucht zu werden", so Immel abschließend. "Das ist noch viel
schlimmer als kein Geld zu haben." Derzeit lebt er in einem
bescheidenen Pensionszimmer in Dortmund.
Das ausführliche Interview präsentiert "WISO" am Montag, 1. Juni,
19.25 Uhr, in der Rubrik "Reden wir über Geld", in der "WISO" auch
schon mit Felix Magath, Reinhold Messner und anderen über "das letzte
Tabu" sprach - den persönlichen Umgang mit Geld.
Veröffentlichung der Zitate unter Quellenangabe "WISO".
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