(ots) - Deutsche Umwelthilfe befragt Gemeinden zur
Entsorgung alter Kühlgeräte und fordert diese auf, beauftragten
Recyclern den vorbildlichen Standard DIN 50574 vorzugeben
Viele deutsche Kommunen sammeln auf ihren Wertstoffhöfen nicht nur
alte Kühlgeräte, sondern lassen diese auch selbst entsorgen. Die
Folgen für die Umwelt sind fatal, wie eine aktuelle Umfrage der
Deutschen Umwelthilfe (DUH) unter 464 Gemeinden ergab. Demnach
entnehmen die von den Kommunen beauftragten Recycler viel zu geringe
Mengen der klimaschädlichen Gase Fluorchlorkohlenwasserstoff (FCKW)
und Fluorkohlenwasserstoff (FKW) aus ausrangierten Kühlgeräten. Pro
Jahr gelangen so 110.000 Tonnen vermeidbare CO2-Äquivalente in die
Atmosphäre.
Noch immer enthält rund die Hälfte der in Deutschland zur
Entsorgung anfallenden Kühlgeräte FCKW. Wird dieses aus alten
Kühlschränken nicht kontrolliert entnommen, sondern gelangt es in die
Umwelt, trägt es signifikant zur Zerstörung der Ozonschicht und zur
Erwärmung des Klimas bei.
"Wenn Kommunen die von ihnen gesammelten Kühlgeräte gewinnbringend
an Recycler verkaufen, dann müssen sie auch dafür Sorge tragen, dass
die darin enthaltenen Klimagase ordnungsgemäß aufgefangen und
zerstört werden. Allerdings unterlassen es fast alle von uns
befragten Kommunen bei der Auftragsvergabe geeignete
Entsorgungsstandards vorzuschreiben", kritisiert der
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
Die Mehrheit der befragten Gemeinden beschränkt sich auf die
Einhaltung veralteter gesetzlicher Normen, die eine sachgerechte
Entnahme und Zerstörung der Klimagase aus Kühlgeräten nicht
gewährleisten. So müssen Entsorgungsanlagen nur einmal im Jahr auf
ihre Funktionstüchtigkeit und Dichtigkeit überprüft werden.
Stoffstrombilanzen und klare Vorgaben über Entnahmemengen von FCKW
fehlen. Nach Auffassung der DUH ist die jetzige Entsorgungssituation
inakzeptabel, weshalb sie von den Kommunen die Vorgabe des
vorbildlichen neuen Entsorgungsstandards DIN 50574 fordert. Nur so
könnten alle beauftragten Recycler zu einer ordnungsgemäßen
Entsorgung von Kühlgeräten gezwungen werden.
"Der Standard DIN 50574 eignet sich viel besser als alle
bisherigen gesetzlichen Vorgaben zum Kühlgeräterecycling, weil er die
Dokumentation der tatsächlich entnommenen Menge an Klimagasen aus den
Geräten vorschreibt und gleichzeitig konkrete Entnahmewerte enthält.
Auf diese Weise kann die Arbeit jedes Recyclers auf einfache Weise
beurteilt werden", erklärt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft
Thomas Fischer.
Weil sich durch die konsequente Umsetzung des Standards 50574
betrügerische Entsorgungspraktiken effizient verhindern lassen,
schreiben praktisch alle großen Kühlgerätehersteller ihren Recyclern
die neue Norm verbindlich vor. Die DUH fordert die Kommunen auf, dem
guten Beispiel der Hersteller zu folgen und schnellstmöglich den
vorbildlichen Entsorgungsstandard DIN 50574 bei der Vergabe von
Entsorgungsaufträgen für ausgediente Kühlgeräte vorzuschreiben.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch(at)duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
Tel.: 030 2400867-43, Mobil: Mobil: 0151 18256692, E-Mail:
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Daniel Hufeisen, Pressesprecher
Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: hufeisen(at)duh.de
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