(ots) - Der Ökonom Heiner Flassbeck, von 2003 bis 2012
Chefvolkswirt bei der Uno-Organisation für Welthandel und
Entwicklung, erwartet vom G7-Gipfel keine Impulse für eine
Verbesserung der Lage der Entwicklungsländer. "Die G7 bestätigen das
Klischee eines elitären Zirkels, der gerade wieder aus der Versenkung
auftaucht, vor allem, um sich gegen Russland abzugrenzen - das ist zu
wenig", kritisierte Flassbeck im Interview mit ZDFheute.de. Sein
Fazit: "Das eigentlich Ãœble ist, dass wir nicht in der Lage sind, im
Rahmen der G20 konstruktiv mit den Entwicklungsländern zu arbeiten."
Der Wirtschaftswissenschaftler beklagt, dass der Reichtum an
Bodenschätzen in Entwicklungsländern den Fortschritt dort häufig
behindere. Während internationalen Unternehmen einen Großteil der
Erträge zufalle, versäumten es die strukturschwachen Staaten, ihren
Anteil am Ertrag in Entwicklungsprogramme und den Aufbau von
zukunftsfähigen Industrien zu investieren. "Stattdessen versickert
das Geld in dunklen Kanälen; Korruption ist ein Riesenthema", sagte
Flassbeck. Deshalb müssten zunächst "die Industrienationen von ihren
Unternehmen Transparenz fordern und Korruption auch in Drittländern
unterbinden, indem sie diese verbieten", sagte Flassbeck. Korruption
sei nicht zu verhindern, aber immerhin machten sich die Firmen
strafbar, so Flassbeck.
Das vollständige Interview gibt es am Donnerstag, 4. Juni 2015,
auf heute.de
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