(ots) - Hamburg, 5. 6. 2015 - Die sieben größten
westlichen Industrieländer (G7) haben die Erneuerbaren Energien in
den vergangenen Jahren zu langsam ausgebaut, um ihren CO2-Ausstoß
wirksam zu senken. Zwar legte der Anteil der Erneuerbaren (ohne
Wasserkraft) an der G7-Stromerzeugung auf zuletzt acht Prozent (2013)
zu. Der CO2-Ausstoß der Staatengruppe sank bis 2012 jedoch lediglich
um 1,3 Prozent gegenüber 1990. Dies zeigt eine Übersicht, die
Greenpeace heute, zwei Tage vor Beginn des G7-Gipfels, online
veröffentlicht. Klimaschutz wird in Elmau als Schwerpunkt diskutiert.
"Die G7 müssen den Ausbau der Erneuerbaren beschleunigen, um einen
fairen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Wenn Angela Merkel
Klimakanzlerin sein will, muss sie in Elmau die G7-Staatschefs zu
einem Bekenntnis zu 100 Prozent Erneuerbaren Energien verpflichten",
fordert Tobias Münchmeyer, Energieexperte von Greenpeace. (Die
G7-Ãœbersicht finden Sie online hier: http://gpurl.de/G7-2015)
Die G7-Staaten stellen zwar lediglich zehn Prozent der
Weltbevölkerung, waren zuletzt jedoch für mehr als 26 Prozent der
globalen Treibhausgase verantwortlich. Entsprechend groß ist ihre
Verpflichtung, beim Klimaschutz voran zu gehen. Die
Greenpeace-Ãœbersicht zeigt, dass die Geschwindigkeit des Ausbaus der
Erneuerbaren stark variiert. Während Deutschland, Italien und
Großbritannien ein hohes Tempo an den Tag legen, schreitet der Ausbau
in den USA, Japan, Frankreich und Kanada weit weniger dynamisch
voran. Die sieben Industrieländer haben zwar die Weichen Richtung
Erneuerbare gestellt. Jedoch ist keine gemeinsame Dynamik für eine
zügige komplette Umstellung erkennbar. "Der gigantische Aufwand für
den G7-Gipfel kann nur dadurch gerechtfertigt werden, dass in Elmau
wirklich ein wegweisender Beschluss für den Klimaschutz gefasst
wird", so Münchmeyer.
Merkel muss internationalen Bekenntnissen nationale Taten folgen
lassen
Während die Kanzlerin auf internationaler Bühne betont, der
Ausstoß klimaschädlichen CO2s müsse langfristig auf Null sinken,
setzt sie diese Aussagen in Deutschland bislang nicht in die Tat um.
Den Vorschlag von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), alte und
schmutzige Kohlekraftwerke aus Klimaschutzgründen stärker zu
belasten, unterstützt Merkel bislang nicht öffentlich. Das beschädigt
massiv Merkels Glaubwürdigkeit bei den Verhandlungen in Elmau. Denn
ohne einen deutlichen Beitrag der besonders klimaschädlichen
Kohlekraftwerke wird Deutschland sein eigenes Klimaschutzziel
verfehlen. "Die nächsten Tage werden zeigen, ob Angela Merkel
Klimakanzlerin oder in Wahrheit Kohlekanzlerin ist", so Münchmeyer.
Die Bundesregierung hat bei den Vorbereitungen des G7-Gipfels
gegenüber ihren Partnern auf ein ehrgeiziges Langfristziel für den
Klimaschutz gedrängt. Offenbar lehnen jedoch zumindest Kanada und
Japan ein solches Ziel ab. Auch die USA halten sich noch zurück.
Samstag, den 6. Juni, lädt Greenpeace angereiste G7-Journalisten
zu einem Hintergrundgespräch zu den politischen Erwartungen an den
Gipfel ein: 15 Uhr, Konditorei Kneitinger, 1. Stock, Bahnhofstr. 7,
82467 Garmisch-Partenkirchen
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Tobias Münchmeyer vor
Ort, Tel. 0151-145 330 73, oder Pressesprecher Gregor Kessler, Tel.
0151-7270 2918. Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340, Email
presse(at)greenpeace.de; Greenpeace im Internet: www.greenpeace.de, auf
Twitter: http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook:
www.facebook.com/greenpeace.de.