(ots) - Die Kinderrechtsorganisation Save the Children
fordert die G7-Teilnehmer zum entschiedenem Handeln auf, denn jeden
Tag stehen die Leben von 17.000 Kindern und 800 Müttern auf dem
Spiel. Beim Gipfel muss ein klares Zeichen besonders bei den Themen
Mütter- und Kindergesundheit, Ernährung und Ungleichheit gesetzt
werden.
"Unser Ziel ist es, bis 2030 alle vermeidbaren Todesfälle von
Müttern und Kindern zu beenden. Dafür ist es entscheidend, dass sich
alle Teilnehmer des G7-Gipfels politisch und finanziell verpflichten,
Mütter- und Kindersterblichkeit sowie Mangelernährung signifikant zu
reduzieren und Gesundheitssysteme zu stärken. Die G7-Teilnehmer
müssen ein klares Zeichen vor der Konferenz zur
Entwicklungsfinanzierung in Addis Abeba und der UN-Generalversammlung
in New York setzen. Diesen Zielen muss die höchste Priorität
eingeräumt werden, ansonsten können wir keine Fortschritte machen",
betont Julia Schilling, Gesundheitsexpertin von Save the Children
Deutschland.
Trotz der Fortschritte, die seit 1990 erreicht wurden, sind die
Todeszahlen immer noch erschreckend hoch. Jedes Jahr sterben
schätzungsweise 6,3 Millionen Kinder unter fünf Jahren und 289.000
Frauen an vermeidbaren Krankheiten und Ursachen. Aus einem Report von
Save the Children geht hervor, dass in vielen Staaten eine minimale
Gesundheitsversorgung vor allem für die Ärmsten fehlt. Nur 16 der
untersuchten 75 Länder erreichten die von der WHO definierten
Mindestgesundheitsausgaben von 86 US-Dollar pro Kopf. In Deutschland
liegen die Ausgaben bei 3.572 US-Dollar.
"Die Ebola-Krise war ein Alarmsignal. Während in Deutschland ein
Gesundheitsmitarbeiter für 65 Menschen zuständig ist, ist es in
Liberia einer für 3.472 Bewohner. Das Land verfügt außerdem nur über
51 Ärzte - und das sind Zahlen vor der Ebola-Krise", erläutert Julia
Schilling. "Eine der wichtigsten Lehren aus der Krise ist die
Notwendigkeit, umfassende Gesundheitssysteme mit ausreichend
Finanzierung, Personal und Ausrüstung aufzubauen - zu viele Leben
stehen sonst auf dem Spiel! Die G7-Staats- und Regierungschefs müssen
politisch und durch ausreichende Finanzierung Gesundheitssysteme
stärken, die allen Menschen zugutekommen."
Save the Children fordert von den G7-Mitgliedsstaaten:
- Alle vermeidbaren Todesfälle von Müttern, Neugeborenen und
Kindern bis 2030 zu beenden.
- Höhere Investitionen in Gesundheitssysteme, vor allem in den von
Ebola betroffenen Ländern.
- Schnellere Fortschritte bei der Umsetzung der sechs weltweit
vereinbarten Ernährungsziele der WHO.
- Die Verpflichtung zu den Post 2015 Zielen, die ausreichend
finanziert, überwacht und in jedem Land für alle Menschen umgesetzt
werden müssen.
Zusatzinformationen:
A Wake-up Call - Lessons of Ebola for the World's Health Systems
http://ots.de/eWQ4H
Kontakt für Anfragen und Interviews beim G7-Gipfel:
Julia Schilling, Gesundheitsexpertin von Save the Children, steht
Ihnen vorab oder direkt im Medienzentrum in Garmisch-Partenkirchen
zur Verfügung unter julia.schilling(at)savethechildren.de und unter +49
(0)170-7894557.