(ots) -
Ablenkung spielt als Unfallursache eine ähnlich große Rolle wie
Alkohol am Steuer. Schätzungen gehen davon aus, dass bei jedem
zehnten Verkehrsunfall mit Personenschaden Unachtsamkeit der
entscheidende Auslöser ist. Vor allem Smartphones und
Navigationsgeräte lenken Autofahrer vom Verkehrsgeschehen ab. Aber
auch vermeintlich harmlose Tätigkeiten wie Essen und Trinken können
zu verheerenden Unfällen führen.
Wer bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h nur eine Sekunde lang
unachtsam ist, legt etwa 27 Meter im Blindflug zurück. Das ist lange
genug, um gegen einen Baum zu fahren oder in den Gegenverkehr zu
geraten.
Der ADAC fand in einer gemeinsamen Studie mit dem ÖAMTC heraus,
bei welchen Nebentätigkeiten der Blick der Autofahrer am längsten weg
vom Geschehen auf der Straße ging. Am meisten Aufmerksamkeit forderte
das Eintippen einer Adresse in ein Navigationsgerät, gefolgt vom
Telefonieren mit dem Handy und der Entnahme einer Brille aus dem
Etui. Eher kurz schweifte der Blick von der Fahrbahn ab, wenn die
Probanden der Studie ein Spielzeug vom Boden aufhoben oder aus einer
Wasserflasche tranken.
Die Studie zeigte, dass drei Viertel der Studienteilnehmer bei der
Navigationsaufgabe auf ein plötzlich auftauchendes Hindernis gefahren
wären - im Stadtverkehr wäre das ein Fußgänger oder Radfahrer
gewesen. Denn wer bei Tempo 50 nur fünf Sekunden auf sein Handy oder
Navigationsgerät starrt, ist 70 Meter im Blindflug unterwegs.
Das Hauptproblem ist, dass Autofahrer die Gefahr durch Ablenkung
nach wie vor unterschätzen. Für viele ist Autofahren Routine, weshalb
sie sich während der Fahrt unterfordert fühlen und das Bedürfnis nach
einer zusätzlichen Beschäftigung haben. Der ADAC plädiert dafür, das
Thema Ablenkung stärker als bisher in die Fahrausbildung zu
integrieren und dabei den Hang zur Fehleinschätzung der eigenen
Fahrkompetenz hervorzuheben.
"Ablenkung im Straßenverkehr" ist das Schwerpunktthema, mit dem
der ADAC die Verkehrssicherheitsaktion "2015 - ja sicher!" im Juni
fortsetzt. Ziel der Aktion ist es, das Verantwortungsbewusstsein
jedes einzelnen Verkehrsteilnehmers zu stärken und somit die
Verkehrssicherheit in Deutschland weiter zu verbessern.
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