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Die Reifen am Auto sind das Sicherheitselement schlechthin, denn
auf gerade mal etwa Postkarten großen Flächen gilt es, alle Kräfte
auf die Fahrbahn zu übertragen - beim zügigen Beschleunigen und in
flotten Kurven ebenso wie beim Tritt auf die Bremse.
Mit zu wenig Luftdruck steigt das Unfallrisiko
Wenn ein Autofahrer einem Hindernis ausweichen und danach in die
Spur zurück muss, ist der Luftdruck von entscheidender Bedeutung, so
die Sicherheitsexperten der GTÜ Gesellschaft für Technische
Ãœberwachung. Bereits mit 0,5 bar Unterluftdruck auf beiden Achsen
reagiert das Fahrzeug nicht mehr präzise auf die Lenkbewegungen und
drängt deutlich nach außen. Die Erklärung: Mit zu wenig Luftdruck
wird die Seitenwand des Reifens wesentlich stärker verformt, das
heißt, der Reifen kann die auftretenden Quer- oder Seitenkräfte nicht
schnell genug übertragen - er wird schwammiger. Die Reaktionszeit
wird länger und auf Dauer kann der Reifen nachhaltig geschädigt
werden. Ein Sofortrisiko, wenn die Reaktionszeit im plötzlich
auftretenden Ernstfall nicht ausreicht und ein Langzeitrisiko, wenn
der Reifen durch andauernde Ãœberbeanspruchung unerwartet platzt. Das
Unfallrisiko ist in beiden Fällen nicht mehr beherrschbar.
Gefahr bei Lastwechsel in langgezogener Kurve
Fahrversuche der GTÜ-Experten im Grenzbereich mit hohem Tempo
zeigen, wie wichtig der Luftdruck für die Seiten- oder Querstabilität
des Fahrzeugs ist. Die provozierte Lastwechselreaktion durch
plötzliches Gaswegnehmen in der Kurve verdeutlicht die Unterschiede.
Nicht nur für den Fahrer bedeutet das Schwerstarbeit. Die Luft im
Reifen muss das Fahrzeug stabilisieren und sicher in der Spur halten.
Mit Unterluftdruck übersteuert das Fahrzeug plötzlich stark, das Heck
drängt rasant nach außen. Die Fahrstabilität geht vollständig
verloren. Routinierte Testfahrer können das Fahrzeug abfangen -
ungeübte Fahrer haben hier keine Chance.
Bei Aquaplaning zählt die Profiltiefe
Bei Nässe ist das Profil gefordert. Ist die Profiltiefe zu gering,
kann der Reifen den Wasserfilm nicht verdrängen bzw. nicht genügend
Wasser aufnehmen und ableiten. Der Kontakt zur Fahrbahn und damit die
Haftung der Reifen reißt ab. Eine Fahrt mit Tempo 60 auf einer
Wasserstrecke macht dies deutlich: Während der Neureifen erst bei
Tempo 90 die Haftung verliert, ist bei 1,6 Millimeter Mindestprofil
schon bei knapp 70 Kilometer pro Stunde Schluss. Ein eklatantes
Risiko!
Optimale Sicherheit nur mit regelmäßiger Kontrolle
Reifen bieten erstens nur dann optimale Sicherheit, wenn
regelmäßig der Luftdruck kontrolliert und falls erforderlich, auf die
korrekten Werte (stehen in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs)
angepasst werden und zweitens, nur wenn die Reifen über ausreichend
Profil verfügen. Die GTÜ-Experten empfehlen deshalb im Sinne der
Verkehrssicherheit, Sommerreifen spätesten bei 2 mm Restprofil,
Breitreifen bei 3 mm und Winterreifen bei 4 mm Restprofil erneuern zu
lassen.
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GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH
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