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Bain-Deutschlandchef Walter Sinn zum G7-Gipfel / Besserer Zugang zum US-Markt birgt Chancen für europäische Unternehmen

ID: 1221700

(ots) - Am Sonntag hat das G7-Treffen im bayerischen Elmau
begonnen. Bain & Company hat sich mit den Themen des Gipfels
auseinandergesetzt. Ein Interview mit Walter Sinn, Chef von Bain in
Deutschland.

Frage: Welche Themen stehen beim G7-Gipfel auf der Agenda?

Walter Sinn: Natürlich werden die Regierungschefs Elmau nutzen, um
zur Ukraine-Krise und zum Islamischen Staat zu einer koordinierten
Politik zu gelangen. Das aktuelle Weltgeschehen in kleiner Runde zu
besprechen, gehört zu jedem Gipfel. Auch die Haltung gegenüber
Russland, das diesmal nicht dabei ist, spielt sicherlich eine Rolle.
Vielleicht noch wichtiger sind aber andere Aspekte die nicht so sehr
im öffentlichen Rampenlicht stehen.

Frage: Themen, die Sherpas und Ministerien in vielen Runden
vorbereitet haben?

Walter Sinn: In Elmau geht es darum, sich in einer Vielzahl
inhaltlicher Fragen abzustimmen und die Richtung vorzugeben, wohin
die nationalen Regierungen dann über lange Zeit steuern können.
Klimaschutz und Ressourcenschonung sind Dauerbrenner bei den
G-Treffen.

Frage: Wo wollen die Regierungschefs dieses Mal konkrete
strukturelle Reizpunkte setzen?

Walter Sinn: Die Headlines lauten Energiewende, TTIP,
Meeres-Governance, armutsassoziierte Krankheiten und die
Gleichberechtigung von Frauen.

Frage: Wo sehen Sie die Interessen der deutschen Wirtschaft
betroffen?

Walter Sinn: TTIP wird in Deutschland leidenschaftlich und
kontrovers diskutiert, leider aber auch zerredet. Ein umfassendes
Abkommen mit den USA ist aber im Sinne der deutschen und europäischen
Unternehmen. Der noch bessere Zugang zum US-Markt und damit auch zum
Beschaffungsmarkt von US-Behörden birgt große Chancen, gerade für
unsere Wirtschaft.

Frage: Wie beurteilen Sie die Ausgangslage beim Thema




Energiewende?

Walter Sinn: Das ist das Leib- und Magenthema unserer
Bundesregierung. Die Energiewende kommt ins Rollen, Deutschland
besitzt regulatorisches, organisatorisches und technologisches
Wissen, das sich exportieren lässt. Allein in der EU wurden durch
unkoordiniertes Vorgehen beim Aufbau von erneuerbaren Energien
bereits 140 Milliarden Dollar verschwendet. Deutschland kann bei der
Energiewende Vorreiter und Vorbild sein. Dies sichert den beteiligten
deutschen Unternehmen auf Jahre eine gute internationale
Wettbewerbsposition.

Frage: Was verbirgt sich hinter dem Begriff "Bekämpfung
armutsassoziierter Krankheiten"?

Walter Sinn: Ebola hat vergangenes Jahr die Weltgemeinschaft
geschockt. Einerseits sehen wir in der armen Hälfte der Erde
Krankheiten, die nicht effizient bekämpft werden, weil die richtigen
Medikamente wegen der mangelnden Kaufkraft fehlen. Andererseits
leidet die reiche Hälfte der Welt zunehmend an
Zivilisationskrankheiten, die mit unserem Lebensstil zusammenhängen.
Es muss sich die Erkenntnis durchsetzen, dass Gesundheitspolitik
nicht das Managen von Behandlungskosten ist, sondern eine gesunde
Bevölkerung die Voraussetzung für eine nachhaltige wirtschaftliche
Prosperität darstellt. Nationale Gesundheit ist ein
Wettbewerbsvorteil. Den armen Ländern muss dabei mit Kapital und
Know-how geholfen werden.

Frage: Was wollen die G7 im Zusammenhang mit der Frauenförderung
erreichen?

Walter Sinn: Tatsache ist, dass rund die Hälfte des
Arbeitskräftepotenzials in der westlichen Welt nur unzureichend
genutzt wird. Viele junge Frauen starten hierzulande mit Ehrgeiz und
hohen Erwartungen an ihre Karrierechancen ins Berufsleben, nach nur
wenigen Jahren hat sich diese Zuversicht jedoch verflüchtigt. Das
liegt unter anderem an veralteten Rollenvorstellungen und einer
stereotypen Definition von Leistung. Die deutsche Bundeskanzlerin
wird die Notwendigkeit von mehr Chancengerechtigkeit für Frauen mit
großer Glaubwürdigkeit vortragen.

Bain & Company

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Managementberatungen. Wir unterstützen Unternehmen bei wichtigen
Entscheidungen zu Strategie, Operations, Technologie, Organisation,
Private Equity und M&A - und das industrie- wie länderübergreifend.
Gemeinsam mit seinen Kunden arbeitet Bain darauf hin, klare
Wettbewerbsvorteile zu erzielen und damit den Unternehmenswert
nachhaltig zu steigern. Im Zentrum der ergebnisorientierten Beratung
stehen das Kerngeschäft des Kunden und Strategien, aus einem starken
Kern heraus neue Wachstumsfelder zu erschließen. Seit unserer
Gründung im Jahr 1973 lassen wir uns an den Ergebnissen unserer
Beratungsarbeit messen. Bain unterhält 51 Büros in 33 Ländern und
beschäftigt weltweit 6.000 Mitarbeiter, 700 davon im
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Datum: 08.06.2015 - 10:59 Uhr
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