(ots) - Mit einer Online-Protestaktion hat der NABU an die
führenden Baumärkte und Gartencenter appelliert, sämtliche Produkte
mit dem umstrittenen Pestizidwirkstoff Glyphosat aus dem Sortiment zu
nehmen. "Innerhalb weniger Tage haben sich an der Aktion bereits fast
1.500 Personen beteiligt und dazu beigetragen, dass die ersten
Unternehmen einen Ausstieg aus dem Verkauf des Pflanzengifts
verbindlich zugesagt haben", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif
Miller. Neben Toom Baumarkt hätten mittlerweile auch die Unternehmen
Pflanzen-Kölle, Knauber, Gartencenter Holland, Gartencenter Augsburg
und Globus Baumarkt schriftlich erklärt, künftig auf jeglichen
Verkauf von Glyphosat-Produkten zu verzichten. Die große
Unterstützung der NABU-Protestaktion mache deutlich, dass die
Umweltrisiken von Glyphosat in der Öffentlichkeit zunehmend
diskutiert würden und ein Verkauf des Mittels an Privatpersonen für
Haus- und Kleingärten nicht mehr zu verantworten sei.
Glyphosat ist das weltweit am meisten eingesetzte Herbizid, von
dem in Deutschland weiterhin 51 verschiedene Anwendungen für den
Haus- und Kleingartenbereich zulässig sind. Bedenkenlos wird es unter
Handelsnamen wie "Roundup" versprüht, in der Hoffnung auf
unkrautfreie Blumenbeete und Gartenwege. Dabei schadet es Mensch und
Natur erheblich. So gilt das Mittel laut Weltgesundheitsorganisation
als wahrscheinlich krebserregend. Wissenschaftliche Studien bringen
verminderte Fruchtbarkeit und Störungen der Embryonalentwicklung mit
Glyphosat-Einsatz in Verbindung. Mehrere wissenschaftliche Studien
belegen deutliche Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit von
Amphibien und Fischen. Neben den direkten toxischen Effekten
gefährdet die Wirkung als Breitbandherbizid auch zahlreiche andere
Organismen, denn durch die Vernichtung der Wildkrautflora gehen
Nahrungsquellen und Lebensräume verloren.
Aus Sicht des NABU ist eine umfassende Neubewertung der Risiken
überfällig. Erst kürzlich hatte auch die
Verbraucherschutzministerkonferenz der Länder den Bund aufgefordert,
die Abgabe von Glyphosat an Privatpersonen für Haus- und Kleingärten
zu verbieten. Der NABU fordert eine Aussetzung der Zulassung für
Glyphosat und eine umfangreiche Risikoprüfung des Wirkstoffs. "Wir
hoffen, dass jetzt endlich auch die anderen Baumärkte wie Bauhaus,
Hornbach oder Obi ihrer Verantwortung gerecht werden und Glyphosat
möglichst rasch aus den Regalen entfernen", so Miller weiter.
Kostenfreie Grafik zu Glyphosat:
www.NABU.de/presse/fotos/#glyphosat
Zur Protest-Aktion des NABU: www.nabu.de/glyphosat-aktion
Für Rückfragen:
Florian Schöne, NABU-Agrarexperte, Tel. +49 (0)30.284984-1615,
Mobil +49 (0)172.5966097
Pressekontakt:
NABU-Pressestelle
Kathrin Klinkusch | Iris Barthel | Britta Hennigs | Nicole Flöper
Tel. +49 (0)30.28 49 84-1510 | -1952 | -1722 | -1958
Fax: +49 (0)30.28 49 84-2000 | E-Mail: presse(at)NABU.de