(ots) -
- Steigende Arbeitskosten und rechtliche Unsicherheiten sind die
größten Investitionshemmnisse
- 60 Prozent der in der Studie befragten Unternehmen
erwirtschafteten 2014 mehr Umsatz als im Vorjahr
- Investitionsabkommen kann Vorschriften reduzieren und neue
Impulse setzen
Mehr als 30 Prozent der in China ansässigen US-Konzerne wollen
2015 ihre Investitionen nicht verstärken. Das ist der höchste Wert
seit der globalen Wirtschaftskrise 2009. Trotz der derzeitigen
Zurückhaltung bleiben die meisten Unternehmen aber mittelfristig
zuversichtlich. Das geht aus dem "China Business Climate Survey
Report" hervor, für den die internationale Managementberatung Bain &
Company gemeinsam mit AmCham China rund 500 Unternehmen befragt hat.
Das vergangene Jahr ist für Chinas Wirtschaft vergleichsweise
dürftig verlaufen. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs um 7,4 Prozent und
verzeichnete damit den geringsten Anstieg seit 1990. Der Umsatz der
US-Unternehmen in China legte nicht mehr so stark zu wie in den
Boomjahren. So haben 2014 lediglich 60 Prozent der Befragten ihre
Einnahmen gegenüber 2013 gesteigert, während die der restlichen
Unternehmen auf Vorjahresniveau stagnierten oder sogar zurückgingen.
Als nicht profitabel beschreiben 29 Prozent der US-Unternehmen ihr
Engagement in der Volksrepublik. Ihre Investitionen in China vorerst
nicht ausdehnen wollen 31 Prozent - einen derart hohen Wert hat es
seit 2009 nicht gegeben. Begründet wird dies unter anderem mit den
steigenden Arbeitskosten und der unklaren Regulierungslage.
"Viele Unternehmen warten zurzeit ab, was der Umbau der
chinesischen Wirtschaft in der Praxis konkret bedeutet", erklärt Dr.
Armin Schmiedeberg, Partner bei Bain & Company und Leiter der
europäischen Praxisgruppe Industriegüter und -dienstleistungen.
"Chinas Regierung braucht auf jeden Fall einen langen Atem, um aus
der investitionsgetriebenen Exportwirtschaft eine Konsum- und
Dienstleistungswirtschaft mit starker Binnennachfrage zu formen."
Auch in diesem Jahr sind die Aussichten für das Wirtschaftswachstum
eher bescheiden. Die Weltbank rechnet mit einem Plus von 7,1 Prozent,
der Internationale Währungsfonds mit 6,8 Prozent.
Durch bilaterales Abkommen dürfte Investitionsvolumen anwachsen
Dennoch bleiben viele US-Konzerne mittelfristig optimistisch, was
Chinas Wirtschaftsentwicklung anbelangt. Für 60 Prozent der Befragten
rangiert das Land weiterhin unter den Top Drei der weltweit
wichtigsten Investitionsziele. Einige sehen einen erheblichen
Mehrwert durch das geplante bilaterale Investitionsabkommen zwischen
den USA und China. Rund zwei Drittel glauben, dass das Abkommen die
Komplexität der Regulierungen in der Volksrepublik verringern würde.
Zudem könnte es helfen, neue Geschäftsfelder zu erschließen.
Diese Zuversicht begründen die befragten Unternehmen nicht zuletzt
mit der abnehmenden Korruption. Sie rangiert bei ihnen 2015 auf der
Liste der drängendsten Herausforderungen in China nur noch auf Platz
13 - nach Platz 6 im vergangenen Jahr. Rund ein Drittel der
US-Konzerne gab zudem an, über 50 Prozent der Umsätze in der
Volksrepublik mit lokal entwickelten Produkten zu erzielen. Auch hat
fast die Hälfte der Unternehmen in forschungsintensiven Branchen vor
Ort Entwicklungszentren aufgebaut. Diese nutzen 39 Prozent, um von
dort aus andere Schwellenländer zu bedienen.
"China hat als verlängerte Werkbank des Westens längst
ausgedient", betont Industrieexperte Schmiedeberg. "Die dortige
Wirtschaft befindet sich im Umbruch, was sich auch in den steigenden
Arbeitskosten bemerkbar macht. Viele Unternehmen müssen daher
entscheiden, wie sie sich in China künftig aufstellen wollen, und
möglicherweise einzelne Investitionen überdenken."
Bain & Company
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