(ots) - Biologischer Landbau, der die ägyptische Wüste
urbar macht. Solarlampen, die preiswert Licht in entlegene indische
Dörfer bringen. Eine Mikrofinanzinstitution, die Frauen in Bolivien
neben Kleinkrediten auch Bildung und Beratung bietet. Das sind nur
drei der 1.670 Organisationen, welche die internationale
Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit seit 1975 unterstützt hat.
Oikocredit feiert am 11. Juni ihr 40-jähriges Jubiläum in der St.
Elisabeth-Kirche in Berlin-Mitte.
Rund 300 Gäste aus über 30 Ländern feiern dabei auch den
Geburtstag einer erfolgreichen Idee: nachhaltige und gerechte
Entwicklung durch ethisches Investment fördern. Mit diesem Modell
betrat Oikocredit vor 40 Jahren Neuland. Heute ist daraus ein
weltweites Netzwerk von über 53.000 Personen und Institutionen
entstanden, die Oikocredit durch ihre Geldanlage und ihr Engagement
fördern. Ihr gemeinsames Anliegen ist es, mit sozial verantwortlichen
Geldanlagen Menschen mit niedrigen Einkommen in Entwicklungsländern
zu unterstützen. Mehr als zwei Milliarden Euro sind so seit 1975 in
die Finanzierung nachhaltiger Entwicklung in 100 Ländern geflossen.
Oikocredit investiert gezielt dort, wo anderen Investoren die
Gewinne zu niedrig oder die Risiken zu hoch erscheinen, etwa in
ländlichen Regionen oder in afrikanischen Ländern. Dabei sucht
Oikocredit kontinuierlich nach neuen Möglichkeiten, mit Investitionen
sozialen Nutzen zu erzielen, also beispielsweise menschenwürdige
Arbeitsplätze und bessere Lebensbedingungen zu schaffen oder den
fairen Handel, die Landwirtschaft oder lokale Betriebe zu
unterstützen.
50 Millionen Euro für erneuerbare Energien
Daher werden neben den bisherigen Schwerpunkten Mikrofinanz und
Landwirtschaft seit 2014 verstärkt erneuerbare Energien in
Entwicklungs- und Schwellenländern gefördert. Bis Ende 2016 will
Oikocredit dafür weltweit 50 Millionen Euro bewilligen, etwa um über
Partnerorganisationen Menschen in entlegenen Dörfern mit Licht und
Strom zu versorgen. Regenerative Energien sind auch ein Beitrag zum
Klimaschutz. Viele Oikocredit-Partner sind bereits mit den Folgen der
Klimaveränderungen konfrontiert. Immer häufiger drohen extreme
Unwetter Entwicklungserfolge von Kleinbauerngenossenschaften und
Mikrofinanzinstitutionen zu zerstören. Für solche Fälle hat
Oikocredit einen Solidaritätsfonds eingerichtet, aus dem zum Beispiel
nach dem Taifun Haiyan 2013 sechs Oikocredit-Partner auf den
Philippinen unterstützt wurden. Dort berät Oikocredit seit 2014 die
Partner dabei, sich künftig besser auf die Auswirkungen des
Klimawandels vorzubereiten. Denn der Wiederaufbau nach einem Taifun
hängt auch davon ab, wie schnell wieder Nahrungsmittel geliefert und
Mikrokredite vergeben werden können. Daher ist es wichtig, dass
Kleinbauerngenossenschaften und Mikrofinanzinstitutionen rasch wieder
arbeitsfähig sind.
Ein historischer Bogen nach Berlin
Die Jubiläumsfeier in Berlin schließt zugleich einen historischen
Bogen: Denn hier verabschiedete der Ökumenische Rat der Kirchen 1974
den Plan zur Gründung einer internationalen Kredit- und
Entwicklungsgenossenschaft, die dann im folgenden Jahr erfolgte.
Einer der damaligen Impulsgeber, Dr. Konrad Raiser, ehemals
Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, hält die
Eröffnungsrede der Jubiläumsfeier in der St. Elisabeth-Kirche in
Berlin.
www.oikocredit.de
Oikocredit in Zahlen (Stand: 31. 03. 2015)
- Entwicklungsfinanzierungsportfolio: 806 Millionen Euro
- 789 Partner in 63 Entwicklungs- und Schwellenländern
- 53.000 Anlegerinnen und Anleger, davon über 22.500 in
Deutschland
- Verfügbares Darlehenskapital: 838 Millionen Euro, davon 377
Millionen Euro aus Deutschland
- Für 2014 vorgeschlagene Dividende: 2 Prozent
- Sitz der internationalen Oikocredit-Zentrale:
Amersfoort/Niederlande
Pressekontakt:
Ulrike Haug
Oikocredit Geschäftsstelle Deutschland
Berger Str. 211
60385 Frankfurt am Main
Tel.: 069 210 831 10
Mob.: 0177 21 34 388
uhaug(at)oikocredit.de