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Total digital: Die Digitaltechnik begleitet die INTERSCHUTZ 2015
in den Hallen und auf dem Freigelände. Aber auch für die Gespräche
der Besucher bieten die unzähligen digitalen Anwendungen reichlich
Diskussionsstoff. Nicht immer stoßen digitale Anwendungen auf
Begeisterung ihrer Nutzer. Viele Hersteller versuchen, das Problem
mit einem Kompromiss zu lösen und bieten Produkte mit digitalem
Innenleben, aber analoger Oberfläche an.
"Manchmal kommt man um ein Display nicht herum", sagt
beispielsweise Matthias Mühlbacher von Ziegler (Pavillon 35). "Aber
dann muss es eine einfache Menüführung geben." Entscheidend sei eine
sichere, aber robuste Bedienung, die auch mit Schutzhandschuhen noch
möglich sei - vom Fahrzeugstart bis zur Pumpensteuerung.
Dennoch ist der Computer auch in Lösch- und Rettungsfahrzeugen
nicht tabu. "Eines unserer Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeuge (HLF)
kann optional sogar mit einem iPad bedient werden", berichtet
Mühlbacher. Die Technik wird immer ausgefeilter und raffinierter -
innen und außen. So gehören Leuchtdioden, kurz LED, sowohl beim
Blaulicht als auch den übrigen Beleuchtungsanlagen längst zum Alltag.
Dass die Akzeptanz digitaler Technik durchaus kein Thema von
jungen oder älteren Nutzern ist, bestätigen nicht nur die Mitarbeiter
auf dem Stand des Bundesministeriums für Forschung und Technologie
(Halle 12/Stand E09), die dort ihr Programm "Forschung für die zivile
Sicherheit" vorstellen. So galt es, in Zusammenarbeit eines
deutsch-französischen Projektkonsortiums ein Gerät zum sicheren
Erkennen von Gefahrstoffen vor Ort zu entwickeln. Auch hier wurde
Wert auf einfache zuverlässige Bedienung gelegt. "Wichtig ist, dass
es nicht allein von Ingenieuren und Designern entworfen wird, sondern
immer Leute aus der Praxis eingebunden sind", sagen die Mitarbeiter.
Für die Cubos Internet GmbH auf dem Gemeinschaftsstand "Junge
Innovative Unternehmen" des Bundesministeriums für Wirtschaft (Halle
24/Stand F31) ist die Technik mit Bits und Bytes
Selbstverständlichkeit. Ihr Produkt GroupAlarm nutzt alle modernen
Möglichkeiten, um Alarmmeldungen unter anderem als App, SMS, Anruf,
Fax, E-Mail, Pager und so genannte Prowl-Push zu übertragen. Auch für
Backup ist gesorgt - wenn ein Ãœbermittlungsweg nicht funktioniert,
wird auf eine andere Möglichkeit umgeschaltet. Digital sichert
digital.
Ob Alarmierungssysteme oder Videoanlagen im öffentlichen Raum,
komplette Leitstellensysteme oder Funk in Tunnelanlagen, wie sie zum
Beispiel Center Communication Systems GmbH (Halle 25/Stand A34)
anbietet - ohne digitale Technik funktioniert so gut wie nichts mehr.
Vereinzelt gibt es noch analoge Systeme zur Absicherung. Natürlich
werde von der Industrie die Sorge vor möglichen Hackerangriffen ernst
genommen und bei der Konstruktion der Anlagen berücksichtigt,
versichert ein Mitarbeiter.
Inzwischen findet auch der digitale Betrieb im Funkverkehr von
Polizei, Feuerwehren, Rettungsdiensten und Katastrophenschutz immer
größere Verbreitung. Laut Bundesanstalt für den Digitalfunk der
Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (Halle 26/Stand
C22) sind inzwischen mehr als 500 000 Teilnehmer im Funknetz für alle
Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) in
Deutschland angemeldet. Das BOS-Digitalfunknetz, so die
Bundesanstalt, ermöglicht eine organisationsübergreifende und
bundesweite Verständigung und vereinfacht damit die Durchführung
komplexer Einsatzszenarien.
"An der Digitaltechnik kommt niemand mehr vorbei", sagt der Leiter
der Feuerwehr in der INTERSCHUTZ-Gastgeberstadt Hannover, Claus
Lange. "Wichtig ist, dass die Technik anwenderfreundlich ist und es
eine Rückfallebene für den Fall gibt, dass die digitale Ebene nicht
funktioniert." Die Industrie habe sich gut auf die Belange der
Feuerwehren eingestellt und sorge dafür, dass die Anwendungen
bedienerfreundlich und gut handhabbar sind. "Einfachheit muss im
Vordergrund stehen", betont der Feuerwehrchef.
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