(ots) - Neuer Präsident des CDU-Wirtschaftsrats wirft
Bund "Schneckentempo" beim Breitbandausbau vor
"Staaten wie Südkorea hängen uns gnadenlos ab" - Bahlsen:
Mindestens 50 Milliarden Euro investieren
Osnabrück.- Der neue Präsident des CDU-Wirtschaftsrates, Werner
Michael Bahlsen, hat die Bundesregierung zu mehr Tempo und mehr
Einsatz beim Breitbandausbau aufgefordert. "Wir sind viel zu langsam
und werden von Staaten wie Südkorea gnadenlos abgehängt", sagte
Bahlsen in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Donnerstag) . Union und SPD hätten im Koalitionsvertrag vereinbart,
dass bis Ende 2018 in ganz Deutschland Bandbreiten von mindestens 50
Megabit pro Sekunde verfügbar seien. Die Südkoreaner hätten sich
inzwischen aber schon Ausbauziele im Gigabit-Bereich gesetzt. Bahlsen
appellierte an die Bunderegierung, mindestens 50 Milliarden Euro in
die Digitalisierung zu investieren. Zukunftstechnologien sicherten
Tausende von Arbeitsplätzen. "Mit Breitbandausbau im Schneckentempo
kann Deutschland den Anschluss nicht halten", warnte der
Familienunternehmer aus Hannover. Bei den Verhandlungen über das
europäisch-amerikanische Freihandelsabkommen TTIP forderte Bahlsen
einen Abschluss zu "vernünftigen Konditionen". Er betonte: "Ich
möchte nicht, dass die Amerikaner uns vorschreiben, wie wir unsere
Wirtschaft zu betreiben haben." Deutsche Unternehmen seien anders
verfasst als amerikanische, hierzulande gebe es viele
familiengeführte und bankenfinanzierte Betriebe. US-Unternehmen seien
dagegen meist kapitalmarktfinanziert. "Solche historisch bedingten
Unterschiede müssen wir akzeptieren", sagte Bahlsen.
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