(ots) -
Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball sieht den DFB als Weltmeister
in der Pflicht - Im Freundschaftsspiel verliert die Mannschaft von
Joachim Löw gegen die US-Boys von Jürgen Klinsmann mit 1:2 MANUSKRIPT
MIT O-TÖNEN
Anmoderation:
Zum dritten Mal traf Joachim Löw auf seinen Freund und Vorgänger
Jürgen Klinsmann. Beim ersten Spiel in den USA hatte es 2013 mit
einer B-Mannschaft eine Niederlage gegeben, dann bei der WM im
vergangenen Jahr einen Sieg. Gestern Abend in Köln beim
Freundschaftsspiel gegen die US-Boys verlor der Weltmeister nach
einer dramatischen Schlussphase mit 2:1. Klar, dass der Bundestrainer
nicht zufrieden war:
O-Ton Joachim Löw
Das Ergebnis ist vielleicht ein bisschen ärgerlich, aber auch gut
zu verschmerzen. Ich denken es war so ein Spiel, in Anbetracht der
ganzen Situation, wie wir sie hatten, dass die Spieler größtenteils
schon zwei Wochen aus dem Trainings-Rhythmus, Spielrhythmus waren,
war ich mit den ersten 45 Minuten wirklich unglaublich zufrieden. Was
wir in der ersten Halbzeit hätten schaffen müssen, das 2 zu Null,
oder vielleicht sogar ein drittes Tor zu erzielen, weil wir wirklich
auch große, große Möglichkeiten. In der zweiten Halbzeit war
irgendwie zu spüren, dass wir, natürlich auch aufgrund einiger
Wechsel, dieses Tempo nicht halten können. Wir haben zunehmend
einfach auch ein bisschen abgebaut. Es war eine harte Saison für die
Spieler und das hat viel Kraft gekostet. Und daher sind wir dann auch
froh, wenn am Samstag dann irgendwie diese Saison abgeschlossen ist.
(0:53)
Mit allzu großem Jubel über den Sieg hielt sich sein Freund und
Vorgänger zurück. Trotzdem war Jürgen Klinsmann anzumerken, wie sehr
er sich über den Sieg seiner Mannschaft gegen Deutschland gefreut
hat:
O-Ton Jürgen Klinsmann
Es war ein unterhaltsames Spielchen, natürlich mit einem schönen
Ende für uns. Hier in Deutschland bei der Nummer Eins in der Welt zu
gewinnen ist natürlich für uns was ganz, ganz Seltenes, was
Besonderes, die Spieler sind natürlich in der Kabine richtig happy,
das ist ja ganz normal. Ich denke, es war eine ausgeglichene Partie,
Chancen auf beiden Seiten. Aber wie sich dann die Dinge in der
zweiten Halbzeit so entwickelt haben, denke ich auch, wir haben das
verdient. Man kann sich nicht beklagen, wenn man hier mal gewinnt.
(0:32)
Im Mercedes-Benz Sportpresse Club war das Freundschaftsspiel gegen
die USA ein eher untergeordnetes Thema. Dort wurde intensiv über den
FIFA-Skandal diskutiert. Am Morgen des Länderspiels hatte
DFB-Präsident Wolfgang Niersbach in einem Offenen Brief an alle
DFB-Mitgliedsvereine zehn Forderungen zur Aufarbeitung der Krise
aufgestellt. Und diese Initiative war ganz im Sinn von Ligapräsident
Dr. Reinhard Rauball, der Talkgast im Sportpresseclub war:
O-Ton Dr. Reinhard Rauball
Es ist wichtig. Wir sind schließlich amtierender Weltmeister und
wir haben auch eine gesellschaftspolitische Position, die wir auch
wahrnehmen müssen. Und das durch Boykott zum Ausdruck zu bringen,
davon halte ich persönlich nichts und deswegen ist der Weg, den
Wolfgang Niersbach gegangen ist richtig. Und dass er sich jetzt auch
artikuliert, entspricht auch dem, was er intern in Gesprächen mit den
Verantwortungsträgern tut. Also er ist nicht nur jemand, der
Positionen vertritt, sondern er bringt die auch ein in die interne
Diskussion, und das ist wichtig. (0:39)
Auch der 74er-Weltmeister Rainer Bonhof schaute im Mercedes-Benz
Sportpresseclub vorbei und beteiligte sich an der Diskussion. Auch er
ist froh, dass der DFB Präsident in die Offensive gegangen ist.
O-Ton Rainer Bonhof
Ich denke, dass der DFB gut aufgestellt ist, weil jeder weiß, oder
vermutet, es ist ja noch nichts bewiesen, aber ich denke mal durch
Verhaftungen scheint ja doch genügend Beweismaterial da zu sein.
Dementsprechend sollte man das auch ein bisschen transparenter
behandeln und der DFB ist da auch mit Wolfgang Niersbach gut
vertreten. Ich bin zuversichtlich, dass das wieder in die richtige
Richtung geht. (0:25)
Ein ganz besonderer Gast im Mercedes-Benz Sportpresseclub war
Kölns "Jahrhunderttalent", Torhüter Timo Horn. Der U
21-Nationalspieler war direkt aus Österreich vom Trainingslager für
die Europameisterschaft in Tschechien nach Köln gekommen und wollte
sich auf jeden Fall das Länderspiel gegen die USA anschauen. Denn
natürlich träumt die Nummer 1 des FC davon früher oder später auch
mal die Nummer 1 bei Joachim Löw zu werden:
O-Ton Timo Horn
Ja, es ist natürlich ganz klar mein Ziel, langfristig auch in der
A-Mannschaft zu sein. Ich glaube, wenn man von der U15 an beim DFB
dabei ist, dann will man irgendwann auch bei den ganz Großen den
Adler auf der Brust tragen, davon träumt jeder Spieler, sein Land
vertreten zu dürfen. Und das macht einen dann natürlich auch enorm
stolz, schon in den Jugend-Nationalmannschaften. Und wenn man das
dann schaffen sollte, wie jetzt zum Beispiel auch der Jonas Hector
vom FC, dann ist das natürlich eine ganz tolle Sache, klar. (0:28)
Abmoderation:
Die deutsche Nationalmannschaft hat gestern Abend das
Freundschaftsspiel gegen die USA mit 1:2 verloren. Im Mercedes-Benz
Sportpresseclub wurde aber hauptsächlich über den aktuellen
FIFA-Skandal diskutiert.
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