(ots) -
Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter werden nach den Worten
des Vizepräsidenten im Deutschen Feuerwehrverband (DFV), Hartmut
Ziebs, für Einsatzkräfte eine immer größere Rolle spielen. "Schon
jetzt lässt sich bei gezielter Beobachtung solcher Dienste teils vor
dem ersten Notruf schon erkennen, wo eine bedrohliche Situation
entstehen könnte", sagte Ziebs auf der INTERSCHUTZ 2015 in Hannover
am DFV-Stand (Halle 27, D30). "Darüber hinaus können soziale
Netzwerke bei größeren Unglücken wertvolle Hinweise zur aktuellen
Lage geben." Aber auch umgekehrt seien sie geeignet, um der
Bevölkerung wichtige Informationen zu geben.
"Es handelt sich um ein Medium, das sich in den vergangenen fünf
Jahren enorm entwickelt hat und das wir verflixt ernst nehmen
müssen", betonte Ziebs, der im DFV-Präsidium unter anderem für
Ausbildung und Vorbeugenden Brandschutz zuständig ist. "Die Menschen
haben ein neues Mittel zur Kommunikation erkannt, in dem nicht
gefiltert wird." Feuerwehren und andere Hilfsorganisationen, so
Ziebs, sollten die Möglichkeiten zur schnellen und gezielten
Information und auch für Warnungen nutzen. Dafür gebe es bereits eine
Software, die das Internet nach entsprechenden Informationen
abscannen könne.
Schon jetzt fänden sich bei Großschadenslagen viele Nutzer
sozialer Netzwerke zusammen, um sich zu Hilfsaktionen zu verabreden,
sei es zum Stapeln von Sandsäcken oder um die Einsatzkräfte zu
versorgen. Ein Beispiel sei die Hochwasserlage an der Elbe vor zwei
Jahren. "Es gibt überall Menschen, die zwar nicht bei Feuerwehren
oder Hilfsdiensten organisiert sind, aber dennoch mit anpacken. Um
dieses Potenzial zu entdecken und gezielt anzusprechen, können die
Dienste sehr wertvoll sein."
Zuversichtlich zeigt sich Ziebs, dass soziale Netzwerke zunehmend
weite Kreise der Bevölkerung erreichen werden. "Die älteren Menschen
von morgen sind die jungen von heute, die damit aufwachsen", betonte
der DFV-Vizepräsident. Insofern habe er hinsichtlich der wachsenden
Akzeptanz keine Bedenken. Ohnehin seien auch heute viele ältere
Menschen längst im Internet aktiv.
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