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"Die Oetker-Gruppe hat sich im Geschäftsjahr 2014 angesichts der
durchwachsenen globalen Rahmenbedingungen noch ordentlich und in der
Regel in jedem Geschäftsbereich besser als die jeweilige Branche
entwickelt", teilte Richard Oetker, persönlich haftender
Gesellschafter der Holding Dr. August Oetker KG, am Dienstag auf der
Bilanz-Pressekonferenz in Bielefeld mit. Gleichzeitig habe das
Unternehmen mit zahlreichen Akquisitionen und den Vorbereitungen für
weitere Übernahmen die Weichen für zukünftiges Wachstum gestellt.
Vor diesem Hintergrund zeigten die Geschäftsbereiche der
Unternehmensgruppe im Berichtsjahr 2014 eine noch zufriedenstellende
Entwicklung und konnten den Umsatz mit 10.934 Mio. Euro (Vorjahr:
10.844 Mio. Euro) um 0,8 % leicht steigern. Ohne Berücksichtigung der
Erst- und Endkonsolidierungen lag das kursbereinigte Wachstum
ebenfalls bei 0,8 % und damit unter den geplanten Zahlen. In
Deutschland wurden 34,2 % oder 3.742 Mio. Euro des Gesamtumsatzes
erwirtschaftet (Vorjahr: 32,4 % oder 3.519 Mio. Euro). Der
Auslandsanteil am Gesamtumsatz der Oetker-Gruppe ist leicht gesunken
auf 65,8 % oder 7.192 Mio. Euro (Vorjahr: 67,6 % oder 7.325 Mio.
Euro). Vom Auslandsanteil entfielen auf die restliche EU 23,6 % oder
2.575 Mio. Euro (Vorjahr: 23,4 % oder 2.537 Mio. Euro) und auf das
weitere Europa 5,1 % oder 561 Mio. Euro (Vorjahr: 3,2 % oder 344 Mio.
Euro). Der Umsatz in der restlichen Welt betrug 37,1 % oder 4.056
Mio. Euro (Vorjahr: 41 % oder 4.444 Mio. Euro). Bezogen auf den
Gesamtumsatz der jeweiligen Geschäftsbereiche haben sich die
Relationen gegenüber dem Vorjahr unmerklich verschoben: Die
Schifffahrt hatte mit 47,4 % weiterhin den größten Anteil am
Gesamtumsatz (Vorjahr: 48,5 %). Die drei konsumgüterorientierten
Geschäftsbereiche machten insgesamt einen Anteil von 48 % am
Gesamtumsatz aus (Vorjahr: 47,1 %). Der Nahrungsmittelbereich
steuerte 24 % der Umsatzerlöse bei (Vorjahr: 23,8 %), Bier und
alkoholfreie Getränke 17,6 % (Vorjahr: 17 %), Sekt, Wein und
Spirituosen 6,4 % (Vorjahr: 6,3 %). Der Bereich Weitere Interessen
trug mit 4,6 % zum Gesamtumsatz bei (Vorjahr: 4,4 %).
Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich insgesamt um 5,4 % auf
28.354 (Vorjahr: 26.907). Im Geschäftsbereich Nahrungsmittel stieg
der Personalbestand um 4,2 % auf 12.790 Mitarbeiter (Vorjahr:
12.272). Der Geschäftsbereich Bier und alkoholfreie Getränke
verzeichnete einen leichten Personalzuwachs. In der Radeberger Gruppe
waren im vergangenen Jahr 5.757 Mitarbeiter angestellt (Vorjahr:
5.689), das entspricht einem Plus von 1,2 %. Im Bereich Sekt, Wein
und Spirituosen fielen die Mitarbeiterzahlen leicht: Bei der Henkell
& Co. Sektkellerei waren es mit 2.007 Mitarbeitern 1,0 % weniger als
im Jahr zuvor (2.028). Der Personalbestand bei der Hamburg Süd stieg
im abgelaufenen Geschäftsjahr kräftig um 19,3 % auf 5.360 Mitarbeiter
(Vorjahr: 4.491). Der Anstieg der Mitarbeiterzahlen ist im
Wesentlichen dadurch zu begründen, dass die in der Vergangenheit als
fremde Seeleute eingestuften Personen jetzt als eigenes Personal
gezählt werden. Im Bereich Weitere Interessen stieg die Zahl der
Mitarbeiter von 2.427 auf 2.440 Beschäftigte; das entspricht einer
Steigerung von 0,5 %.
Geschäftsbereich Nahrungsmittel erzielte 2014 ein durchwachsenes
Ergebnis
Der Geschäftsbereich Nahrungsmittel, der das Markenartikel- und
Großverbrauchergeschäft umfasst, steigerte die Umsatzerlöse leicht um
1,7 % auf 2.622 Mio. Euro (Vorjahr: 2.577 Mio. Euro). Bereinigt um
Währungs- und Konsolidierungskreiseffekte wuchs der Umsatz um 2,0 %.
Die Entwicklung der Dr. Oetker Landesgesellschaften verlief sehr
unterschiedlich. Insgesamt konnte die Dr. Oetker GmbH bei Umsatz und
Ertrag trotz anhaltendem Preisdruck auf den Rohstoffmärkten und
weltwirtschaftlichen Schwankungen ein ordentliches Ergebnis erzielen.
Die Umsätze der deutschen Unternehmen blieben stabil und veränderten
sich nicht, während die Umsätze der ausländischen
Schwestergesellschaften im vergangenen Jahr um 1,3 % gewachsen sind
(Vorjahr: 2,3 %). Das Auslandsgeschäft machte dabei insgesamt einen
Anteil von 67,3 % am Gesamtumsatz aus (Vorjahr: 67 %). Insbesondere
konnten durch erfolgreich abgeschlossene Akquisitionen die Weichen
für die weitere Internationalisierung gestellt werden.
Insgesamt haben sich die strategischen Sortimente in den Bereichen
Nährmittel, TK-Pizza und Frische positiv entwickelt. Im
wettbewerbsintensiven Pizza-Markt konnte Dr. Oetker seine
Marktanteile ausbauen. Dazu hat unter anderem die innovative
Produkt-Range Pizzaburger beigetragen. Pizza Ristorante hat seine
internationale Erfolgsgeschichte fortgesetzt und ist weiterhin eines
der erfolgreichsten Pizzakonzepte. Ein weiteres Highlight war die
Neueröffnung des Dr. Oetker Pizzawerkes in Kanada. Auch konnte das
Nährmittelsortiment seine internationale Präsenz stärken. Backartikel
und vor allem das seit einigen Jahren signifikant ausgebaute
Sortiment für Backdekorartikel erfreuten sich dabei besonderer
Beliebtheit der Konsumenten. In ganz Europa trafen diese Segmente den
Trend zum Selberbacken und Dekorieren und trugen zur positiven
Entwicklung in diesem Bereich bei. Zudem konnten Tassenküchlein in
vielen Ländern das Sortiment der "kleinen Backmischungen für
Zwischendurch" ergänzen. Auch der Sortimentsbereich Frische
entwickelte sich mit seinen Fertigdesserts positiv. Die Marken Paula
und Marmorette wurden um weitere innovative Varianten ergänzt.
Marmorette Splits mit Schoko Stücken in der Sahne und Paula
Stracciatella sind technologisch und geschmacklich eine Besonderheit,
die zum Wachstum der Marke Dr. Oetker im Bereich der Fertigdesserts
beigetragen haben. Im Berichtsjahr wurde zudem eine Vielzahl neuer
Produkte in allen Sortimenten eingeführt. Dazu gehören im
Retailbereich neben den Tassenküchlein für die Mikrowelle unter
anderem die kleinen Fertigkuchen in Kastenform und das Vitalis
Roasted Müsli. Der Sortimentsbereich Dr. Oetker Food-Service
veränderte sein Erscheinungsbild. Mit dem neuen Markenkonzept Dr.
Oetker Professional werden die Bedürfnisse und Anforderungen der
professionellen Verwender der Außer-Haus-Versorgung noch stärker
adressiert.
Die internationale Entwicklung des Unternehmens ist mit zwei
erfolgreichen Akquisitionen weiter vorangetrieben worden. Mit der
Übernahme des nordamerikanischen Tiefkühlpizzageschäfts von McCain
Foods Limited mit Standorten in Grand Falls, New Brunswick (Kanada)
und Lodi, New Jersey (USA), konnte Dr. Oetker seine internationale
Präsenz im TK-Bereich weiter ausbauen und erreichte sowohl die
Marktführerschaft im kanadischen Markt für TK-Pizza als auch eine
deutliche Stärkung der Präsenz in der Kernregion an der Ostküste der
USA. Im Zuge dieser Akquisition wurden zudem verschiedene Marken
erworben. Hierzu zählt unter anderem die erfolgreiche
US-amerikanische Pizza-Marke "Ellio's". Mit dem Kauf des
mexikanischen Unternehmens D'Gari gelang Dr. Oetker der Eintritt in
den mexikanischen Markt für Gelatine-Desserts, die in Deutschland als
Götterspeise bekannt sind. Als deutlicher Marktführer im Segment der
pulverbasierten Gelatine-Desserts bietet D'Gari eine solide
Plattform, um sowohl in weitere Marktsegmente in Mexiko einzutreten
als auch das internationale Wachstum voranzutreiben. Das Unternehmen
beschäftigt am Standort Querétaro in Mexiko rund 600 Mitarbeiter. Auf
internationaler Ebene war es zudem sehr erfreulich, dass Dr. Oetker
insbesondere in Osteuropa sowie der Region Amerika
überdurchschnittlich zulegen konnte.
Bei der Martin Braun-Gruppe konnte im Geschäftsjahr 2014 eine
Umsatzsteigerung von 7,2 % im Vergleich zum Vorjahr erzielt und damit
ein Rekordumsatz erreicht werden. Die positive Abweichung zum Vorjahr
wurde durch die Integration der zum 1. Januar 2014 erworbenen
Gesellschaft Delite B.V. in den Niederlanden sowie durch organisches
Wachstum merklich beeinflusst und ist besonders erfreulich, da die
europäischen Märkte stagnieren und die Zahl der Handwerksbäckereien
im deutschen Markt zurückgeht. Darüber hinaus führte auch die Krise
in der Ukraine zu einem Umsatzrückgang in der Ukraine und in
Russland. Zu den positiven Umsatzimpulsen haben Produktinnovationen
wie das Konzept MySweeties (Kuchen im Becher) und die Laugenecke von
Wolf ButterBack beigetragen. Das Deutschland-Geschäft entwickelte
sich durch die erfolgreichen TK- und Brot- / Brötchen- /
Biohefe-Sortimente entgegen dem Markttrend. In der Schweiz ist die
Agrano AG unverändert Marktführer. Die im Jahr 2012 akquirierte
Gesellschaft Capfruit in Frankreich sowie der Geschäftsaufbau in der
Türkei und in Singapur trugen zur positiven Entwicklung bei wie auch
das erfreuliche Wachstum des Marktes in Ungarn.
Die FrischeParadies-Gruppe als Deutschlands größter Spezialmarkt
und Lieferant für feinste Lebensmittel setzte im abgelaufenen
Geschäftsjahr 2014 die positive Entwicklung der Vorjahre fort und
konnte ihren Umsatz um 3,3 % steigern. Dies ist neben der Akquisition
des Unternehmens Fruchthof in Österreich der positiven Entwicklung
des Exportgeschäfts zu verdanken. Insbesondere die baltischen Staaten
entwickelten sich überdurchschnittlich. Darüber hinaus trug der
Ausbau der Niederlassung auf Mallorca zum Wachstum der Gruppe bei.
Die Tochtergesellschaft Hamburger Feinfrost GmbH entwickelte sich
auch 2014 sehr zufriedenstellend als führender Anbieter im
TK-Seafood-Bereich. Die Weinwerk Frankfurt Handelsgesellschaft konnte
als Spezialist und Importeur von Wein, Champagner und Spirituosen
ihre Aktivitäten im Jahr 2014 ebenfalls weiter ausbauen.
Geschäftsbereich Bier und alkoholfreie Getränke hält Absatz stabil
und steigert Umsatz deutlich
Die Radeberger Gruppe, Deutschlands größte private Brauereigruppe,
bildet innerhalb der Oetker-Gruppe den Geschäftsbereich Bier und
alkoholfreie Getränke und konnte in einem fordernden Jahr ihren
Getränkeabsatz bei 13 Mio. Hektolitern stabil halten und ihren Umsatz
deutlich um 4,7 % auf 1.929 Mio. Euro steigern. Positive
Sondereffekte wie die Fußball-Weltmeisterschaft und das gute Wetter
belebten das Geschäft, doch es fand weiterhin ein starker Wettbewerb
statt, in dem sich die Brauereigruppe dank ihrer bewährten
Portfoliostrategie gut behauptet hat.
Das Marktsegment der national vertriebenen Marken in Deutschland
stand im abgelaufenen Jahr durch veränderte Preisbilder im Markt
besonders unter Druck. Erfreulich war es daher, dass alle nationalen
Marken der Radeberger Gruppe (Radeberger Pilsner, Jever Pilsener und
Schöfferhofer Weizen) im Umsatz zulegen konnten. Ein weiter
steigendes Interesse der Verbraucher an besonderen Bieren verhalf dem
Segment der national vertriebenen Spezialitäten zu einer ebenso
erfreulichen Entwicklung. Während Clausthaler Alkoholfrei im Umsatz
einstellig zulegte, überzeugten die internationalen Importbiere, vor
allem getrieben durch die Marken Guinness und Kilkenny, mit deutlich
zweistelligen Zuwachsraten. Ãœberproportional gut entwickelten sich
zudem die regionalen Premiummarken der Gruppe. Die Rückbesinnung auf
regionale Identität und eine stärkere Identifikation mit Unternehmen
und Produkten der eigenen Region verschafften diesem Segment
positiven Rückenwind und eine deutliche Umsatzsteigerung. Treiber
dieser insgesamt überdurchschnittlichen Entwicklung waren vor allem
die sächsischen Biere Ur-Krostitzer und Freiberger, die Berliner
Premiummarken Berliner Kindl und Berliner Pilsener, Dortmunder Kronen
und Brinkhoff's No. 1, Stuttgarter Hofbräu sowie das Allgäuer Büble
Bier. Auch von der Nachfrage nach deutschen Bieren im Ausland konnte
die Radeberger Gruppe profitieren. Sie steigerte ihren Umsatz mit
Exporten deutlich zweistellig.
Die alkoholfreien Getränke der Radeberger Gruppe konnten das warme
Wetter des Jahres 2014 gut für sich nutzen: Sie legten im Umsatz
deutlich zu und verteidigten damit nicht nur ihre Marktposition,
sondern konnten diese auch gezielt ausbauen. In einem Jahr, das auch
im Zeichen der umfangreichen Vorbereitungen für die im Januar 2015
gestartete Kooperation mit PepsiCo Deutschland stand, konnten sich
alle alkoholfreien Marken der Radeberger Gruppe gut behaupten:
Original Selters wuchs erneut deutlich im Umsatz. Wie schon im
Vorjahr zeigte Bionade auch 2014 ein erfreuliches Absatz- und
Umsatzwachstum. Der Erfrischungstee Ti machte in seinem zweiten Jahr
nach Markteinführung ordentliche Fortschritte und untermauerte dies
mit einem klaren Umsatzplus.
Geschäftsbereich Sekt, Wein und Spirituosen legt in Umsatz und
Absatz zu
Der Bereich Sekt, Wein und Spirituosen führte sein Wachstum trotz
negativer Kurseffekte auch im Jahr 2014 fort und erzielte einen
Umsatz von 697 Mio. Euro (Vorjahr: 687 Mio. Euro). Das entspricht
einem Umsatzplus von 1,5 % gegenüber dem Jahr 2013. Gleichzeitig
stieg der Absatz der Henkell & Co.-Gruppe von 242,6 Mio. Flaschen
Sekt, Wein und Spirituosen im Vorjahr auf 250,2 Mio. Flaschen im
Berichtsjahr. Während der Sektbereich mit 159 Mio. Flaschen leicht
über dem Vorjahr lag, stieg der Weinabsatz um 17,6 % auf 46,4 Mio.
Flaschen. Die Spirituosen gingen im gleichen Zeitraum leicht um 0,8 %
auf 44,8 Mio. Flaschen zurück. Während der deutsche Markt für
klassischen Sekt bereits das zweite Jahr in Folge rückläufig war,
entwickelte sich der um Secco und weinhaltige Cocktails erweiterte
Schaumweinmarkt positiv. Auch international entwickelte sich der
Schaumweinmarkt prinzipiell positiv. Spürbar negative Auswirkungen
hatten jedoch die Wiedereinführung der Sektsteuer auf dem
österreichischen Markt sowie die politische Entwicklung in der
Ukraine. Dies führte entgegen der Prognose in Österreich und der
Ukraine zu rückläufigen Schaumweinabsätzen und bremste die insgesamt
positive Schaumweinbilanz der Henkell & Co.-Gruppe.
Die Kernmarken entwickelten sich im Berichtszeitraum fast alle
positiv. Bei Henkell sorgte die bereits genannte Wiedereinführung der
Sektsteuer im österreichischen Nachbarmarkt für einen Rückgang um 8 %
auf 14,3 Mio. Flaschen. Mionetto hingegen konnte seinen Absatz um 4,2
% auf 16,4 Mio. Flaschen ausbauen. Hierzu trug besonders die positive
Entwicklung des Hauptproduktes Mionetto Prosecco DOC Treviso bei.
Fürst von Metternich, der mit Abstand führende deutsche Premiumsekt,
entwickelte sich nach zweistelligem Wachstum im Vorjahr abermals sehr
erfreulich. Mit einem Plus von 7 % konnte er seine Marktposition
ausbauen. Sehr positive Resonanz erzeugte Fürst von Metternich
Chardonnay mit einer neuen, weiß lackierten Flasche. Überproportional
positiv entwickelte sich Söhnlein Brillant, die absatzstärkste Marke
aus dem Gruppenportfolio. Mit 21,5 Mio. Flaschen konnte die Marke um
12,3 % zulegen. Anklang fanden vor allem auch Söhnlein Brillant
Medium Dry und Söhnlein Brillant Mild. Während Törley Sekt in Ungarn
seine positive Entwicklung mit einem Plus von 1,9 % auf 9,8 Mio.
Flaschen fortsetzte, konnte Bohemia Sekt in Tschechien sogar um 7,3 %
auf ebenfalls 9,8 Mio. Flaschen und Hubert Sekt in der Slowakei um
7,0 % auf 6,5 Mio. Flaschen wachsen. Alle drei Marken sind damit in
ihren Heimatländern weiterhin Marktführer.
Die Kernmarken im Spirituosenbereich entwickelten sich
unterschiedlich, jedoch insgesamt knapp auf dem Vorjahresniveau.
Wodka Gorbatschow, der seit Mitte der 70er Jahre unangefochtene
Wodka-Marktführer in Deutschland, konnte seinen Absatz um 11,1 % auf
nunmehr 16,3 Mio. 1/1-Flaschen steigern und damit seinen Marktanteil
nochmals ausbauen. Kuemmerling Kräuterlikör verharrte bei 3,3 Mio.
1/1-Flaschen.
Besondere Freude machte 2014 das Weingeschäft der Henkell &
Co.-Gruppe. Während die deutschen Weingüter der Gruppe, Schloss
Johannisberg und das G.H. von Mumm'sche Weingut, aufgrund der
geringen Ernte in ihrem Absatz limitiert waren, entwickelten sich die
Weingüter und Marken in Ungarn und in Tschechien durchweg positiv.
Hinzu kommt das im Jahr 2013 erworbene Unternehmen Copestick Murray,
das in Großbritannien die Marken der Henkell & Co.-Gruppe vertreibt
und darüber hinaus die eigene Weinmarke I heart sehr erfolgreich auf
einen Absatz von über 4 Mio. Flaschen ausbauen konnte. Trotz
teilweise widriger Umstände konnte das Geschäftsjahr damit insgesamt
durchaus zufriedenstellend abgeschlossen werden.
Geschäftsbereich Schifffahrt: Weichen für die Zukunft gestellt
Die Hamburg Süd-Gruppe bildet innerhalb der Oetker-Gruppe den
Geschäftsbereich Schifffahrt. Ihr Kerngeschäft ist die
Containerlinienschifffahrt inklusive aller vor- und nachgelagerten
Logistikdienstleistungen mit der Hamburg Süd als deutschem Carrier
und der Aliança als brasilianischer Reederei. Darüber hinaus ist sie
mit Rudolf A. Oetker (RAO), Furness Withy Chartering und Aliança Bulk
(Aliabulk) in der Massengut- und Produktentankerfahrt tätig sowie mit
der Hamburg Süd Reiseagentur als Spezialdienstleister unter anderem
für Geschäftsreisen und Kreuzfahrten. Trotz des erneuten
Umsatzrückgangs um 1,3 % auf 5.186 Mio. Euro konnte sich die Hamburg
Süd in einem weiterhin schwierigen Umfeld im Jahr 2014 gut behaupten.
Angesichts der schlechten wirtschaftlichen Entwicklung der meisten
Länder Südamerikas mit zum Teil rückläufigen Handelsvolumina konnte
die Gruppe in der Linienschifffahrt ihr Transportvolumen lediglich um
2,3 % auf 3,375 Millionen TEU (1 TEU = 20-Fuß-Standardcontainer)
steigern und somit ein positives, wenn auch nicht zufriedenstellendes
Linienergebnis erreichen.
Die Flotte der Hamburg Süd umfasste mit Stand 31. Dezember 2014
insgesamt 168 Schiffe, davon 46 gruppeneigene. 112 Schiffe wurden in
den Liniendiensten und 56 ausschließlich gecharterte Schiffe im
Trampbereich (Massengutschiffe, Produktentanker) eingesetzt. Wie auch
im Vorjahr wurde die Flotte um weitere Schiffe der "Cap San"-Baureihe
mit einer Kapazität von je 9.600 TEU erweitert. Zusätzliche Schiffe
der "San"-Klasse mit 9.000 TEU und ebenfalls einem hohen Anteil an
Stellplätzen für Kühlcontainer kamen hinzu. Insgesamt sind 13 Schiffe
mit einer Stellplatzkapazität von mindestens 9.000 TEU im Einsatz,
die mit ihrer großen Reefer-Kapazität hauptsächlich zwischen Asien
bzw. Europa und der Ost-Küste Südamerikas im Einsatz sind. Die
Cabotage-Flotte der Hamburg Süd-Tochter Aliança wurde ebenfalls um
zwei moderne 4.800-TEU Wide-Beam-Schiffe erweitert. Fünf ältere und
kleinere Einheiten wurden verkauft, der Containerbestand stieg somit
geringfügig von 457.000 auf 468.000 Units. Bei einer auf zirka
537.000 TEU gestiegenen Gesamtkapazität in der Linie wuchs die
durchschnittliche Schiffsgröße von 4.437 TEU auf 4.795 TEU. Weitere
drei Cap-San-Neubauten stehen 2015 zur Ablieferung an. Die
Reedereigruppe setzt auf diesem Weg ihre Strategie zur
Effizienzsteigerung der Flotte fort. Mit der steigenden
Durchschnittskapazität der Schiffe geht eine kontinuierliche
Reduktion der Kosten pro Stellplatz einher.
Angesichts der anhaltend hohen Überkapazitäten blieben die Erträge
im Bulkbereich in allen Schiffsklassen über das Jahr 2014 hinweg
unter Druck. Die unter dem Namen Rudolf A. Oetker, Furness Withy
Chartering und Aliança Bulk operierenden Massengutaktivitäten der
Schifffahrtsgruppe konnten im Jahr 2014 erneut kein positives
Ergebnis auffahren und bewegten sich damit in etwa auf dem Niveau des
Vorjahres.
Ende März dieses Jahres übernahm die Hamburg Süd die Liniendienste
der CompañÃa Chilena de Navegación Interoceánica (kurz CCNI) zwischen
der Westküste Südamerikas einerseits und Asien, Nordamerika und
Europa andererseits. Das Transportvolumen der Schifffahrtsgruppe
wächst damit um knapp 10 % oder zirka 300.000 TEU. Die Hamburg Süd
erreicht in einigen Verkehren die Marktführerschaft und erschließt
sich Routen, auf denen sie bislang noch nicht aktiv war. Die
Integration wird in der ersten Jahreshälfte 2015 erfolgen.
Um das Liniennetzwerk auszubauen und die sich daraus ergebenden
logistischen Vorteile zu nutzen, erfolgte zum Jahreswechsel der
Eintritt der Hamburg Süd in die Ost-West-Verkehre. Durch die seit
Anfang 2015 umgesetzte Kooperation mit United Arab Shipping Corp.
(UASC), mit Sitz in Dubai, erhält die Hamburg Süd Gelegenheit,
Kapazität zu wettbewerbsfähigen Konditionen zu stellen. Im Gegenzug
erhält die UASC Stellplätze auf ausgewählten Südamerika-Routen der
Hamburg Süd. Durch die Zusammenarbeit mit UASC verringert die Hamburg
Süd die Abhängigkeit von Südamerika und bietet ihren Kunden ein
erweitertes Netzwerk an, das von diesen gut angenommen wird. Zudem
erschließt sie sich dadurch weiteres Wachstums- und
Kostensenkungspotential auf See und an Land.
Im Februar 2015 haben die Hamburg Süd und die CMA CGM
bekanntgegeben, dass sie zusätzlich zu den bereits existierenden
gemeinsamen Diensten zwischen Nordeuropa und der West- und Ostküste
Südamerikas auf weiteren Routen zusammenarbeiten werden. So ist zum
Beispiel die Aufnahme eines Gemeinschaftsdienstes von Asien durch den
Panama-kanal an die US-Ostküste und weiter nach Europa und zurück
geplant.
Heterogene Entwicklung im Geschäftsbereich Weitere Interessen
Im Hinblick auf die verschiedenen Märkte haben sich die
Unternehmen des Geschäftsbereiches Weitere Interessen unterschiedlich
entwickelt. Insgesamt erzielte der Geschäftsbereich im Jahr 2014 eine
Umsatzsteigerung von 3,7 % auf 500 Mio. Euro (Vorjahr: 483 Mio.
Euro).
Die Wertorientierung von Budenheim hat sich auch im Jahr 2014
bewährt. Das Unternehmen konnte das geplante Mengenwachstum nicht
erreichen, aber beim Ergebnis zulegen. Ein Teil der Entlastung bei
den Rohstoffkosten wurde an Kunden weitergegeben. Bei insgesamt
leicht rückläufigen Preisen (- 1 %) ging der Umsatz um 1 % auf 259
Mio. Euro zurück. Budenheim hat in seinem Kerngeschäft 3,1 % weniger
abgesetzt. Bei verändertem Produktmix erhöhte sich der
Durchschnittspreis per saldo um 0,6 %. Das Umsatzminus im
Kerngeschäft belief sich auf 2,6 %. Bei Einbeziehung des
Säurehandels, der sich erfreulich entwickelte, ergab sich insgesamt
ein Plus von 1,6 % bei der Menge.
Die Unternehmen der Oetker Collection blicken mit einer
Umsatzsteigerung von 7,1 % auf 157 Mio. Euro auf ein
zufriedenstellendes Jahr zurück. Hierzu haben insbesondere die
positiven Umsatzentwicklungen im Hotel Le Bristol Paris und im Hotel
du Cap-Eden-Roc in Antibes beigetragen. Größere Investitionen wurden
im Hotel Le Bristol und im Brenners Park-Hotel & Spa getätigt. Im
Hotel Le Bristol standen dabei umfangreiche Zimmerrenovierungen im
Mittelpunkt. Im Brenners Park-Hotel & Spa wurde im Dezember 2014 das
umfangreiche und mehrjährige Umbau- und Renovierungsprojekt zur
Neugestaltung der Villa Stéphanie fertiggestellt, die im Januar 2015
neu eröffnet wurde. Die Villa Stéphanie beherbergt als Teil des
Gebäudeensembles des Brenners Park-Hotels künftig den neuen
Spa-Bereich des Hotels sowie 15 neue Zimmer und Suiten. Zudem hat die
Oetker Hotel Management Company im abgelaufenen Geschäftsjahr das
Management des Hotels Eden Rock - St Barths übernommen sowie einen
Managementvertrag für das Hotel The Lanesborough in London
unterschrieben, das im Sommer 2015 nach aufwendiger Renovierung neu
eröffnen wird. Es ist das neunte Masterpiece Hotel im Portfolio der
Oetker Collection. Auch bedingt durch die vergangenen
Expansionsschritte stieg die Zahl der verkauften Ãœbernachtungen im
Jahresvergleich um 11,8 % deutlich.
Der Dr. Oetker Verlag konnte sich auch im abgelaufenen
Geschäftsjahr nicht dem unter Druck stehenden und unter rückläufigen
Umsätzen leidenden klassischen deutschen Buchmarkt entziehen. Gerade
bei Koch- und Backbüchern stellt es sich als schwierig dar, bei den
Verbrauchern Akzeptanz für die Vermarktung elektronischer Inhalte zu
erreichen. Das Geschäftsjahr 2014 verlief für den Dr. Oetker Verlag
daher trotz vieler Anstrengungen unter dem Vorjahresniveau.
Der Umsatz der OEDIV Oetker Daten- und Informationsverarbeitung
hat sich 2014 erfreulich weiterentwickelt. Der Trend zum Auslagern
unternehmensinterner IT-Infrastrukturen setzte sich auch im
vergangenen Jahr fort. Die OEDIV als mittelständischer Provider mit
ausschließlich in Deutschland betriebenen Rechenzentren genießt
insbesondere im Bereich des Datenschutzes ein hohes Vertrauen. Die
Umsatzplanung für das Geschäftsjahr 2014 konnte sowohl mit den
Bestandskunden als auch durch die Akquise neuer Kunden leicht
übertroffen werden. Neben dem Hosting und dem Betrieb von
SAP-Systemen hat die Nachfrage für den Betrieb von
Microsoft-basierten Systemen und Anwendungen im Geschäftsjahr 2014
weiter zugenommen. In diesem Bereich hat die OEDIV ihr
Leistungsportfolio auch im vergangenen Jahr weiter ausgebaut.
Die Handelsgesellschaft Sparrenberg konnte mit ihren Informations-
und Beschaffungsdienstleistungen sowie mit der Beratung des
strategischen Beschaffungsmanagements zu Markt- und
Preisentwicklungen in internationalen Rohstoff- und
Verpackungsmärkten sowie bei Rahmenabkommen, Ladungssicherung und
Energie ihre Kunden innerhalb und außerhalb der Oetker-Gruppe
überzeugen und den Umsatz um 3,5 % steigern.
Das Unternehmen Roland Transport konnte in 2014 den Umsatz im
Vergleich zum Vorjahr um 10,1 % steigern. Trotz konjunktureller
Einflüsse auf Seiten der Kunden, die Auswirkungen auf die durch
Roland zu disponierenden Transporte haben, konnte durch
Neuakquisitionen im 4PL-Bereich das Geschäft deutlich belebt werden.
Bankhaus Lampe
Die Bankhaus Lampe KG bildet mit ihren Tochtergesellschaften den
Geschäftsbereich Bank und zählt zu den führenden unabhängigen sowie
von persönlich haftenden Gesellschaftern geführten Privatbanken in
Deutschland. In der Geschäftstätigkeit fokussiert sich die Bank auf
die Beratung und Betreuung der drei Zielkundengruppen vermögende
Privatkunden, Unternehmen und institutionelle Kunden. Sie wird
mittels der Equity-Methode im Konzernabschluss berücksichtigt. Für
weitergehende Informationen wird auf den separaten Geschäftsbericht
und die dazu gehörige Presseinformation der Bank verwiesen.
Noch ordentliche Ergebnisentwicklung der Oetker-Gruppe
Nach Angaben von Dr. Albert Christmann, Finanzchef und persönlich
haftender Gesellschafter der Dr. August Oetker KG, hat sich das
Unternehmen auch im Jahr 2014 noch ordentlich weiterentwickelt. Die
Konzernbilanz der Oetker-Gruppe schloss mit einer Bilanzsumme von
8.499 Mio. Euro (Vorjahr: 7.770 Mio. Euro). Die Investitionen in
Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände lagen im Jahr 2014
ohne die Erstkonsolidierungen bei 667 Mio. Euro und damit um 110 Mio.
Euro unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Die Abschreibungen
betrugen 530 Mio. Euro und überschreiten den Vorjahreswert um 24 Mio.
Euro. Das Kommanditkapital der Obergesellschaft Dr. August Oetker KG
blieb mit 450 Mio. Euro konstant. Das gesamte offen ausgewiesene
Eigenkapital im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 belief sich
auf 3.484 Mio. Euro und nahm damit gegenüber dem Vorjahr um 379 Mio.
Euro zu. Die Eigenkapitalquote lag bei 41 %. Der Cash-Flow lag im
Jahr 2014 wieder merklich über 600 Mio. Euro und damit qualitativ und
quantitativ auf einem ordentlichen Niveau.
Zum Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr sagte Dr. Christmann:
"Die Oetker-Gruppe hat den Ankündigungen auf der Pressekonferenz im
letzten Jahr Taten folgen lassen: Die Internationalisierung der
Gruppe wurde seitdem mit Übernahmen in Nord-, Mittel- und Südamerika
und in Europa beherzt vorangetrieben. Zugleich wurden die Weichen für
weiteres organisches Wachstum gestellt. Beide strategischen
Stoßrichtungen werden sich im laufenden Jahr im Umsatz, in der Bilanz
und im Ergebnis widerspiegeln. Zugleich nutzen wir den bilanziellen
und liquiditätsseitigen Spielraum, um die klaren strategischen Ziele
jeder Sparte der Oetker-Gruppe konsequent anzugehen. Der Mut gebende
Start in das Geschäftsjahr macht Lust auf die Zukunft."
Pressekontakt:
Kontakt für Rückfragen:
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Hauptabteilung Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Jörg Schillinger
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Fax: +49 (0) 521/155-11-2619
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