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Aktuell wird unter Fachleuten das Thema Reifendruckkontrollsysteme
intensiv diskutiert. Denn laut der EU-Verordnung müssen seit Ende
2014 Neuwagen bis 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht innerhalb der EU
verpflichtend mit Reifendruckkontrollsystemen (RDKS) ausgerüstet
werden. Sie liefern dem Fahrer wichtige Informationen zum Reifendruck
und erhöhen u. a. die Fahrsicherheit.
Mehr als 250.000 Reifenpannen pro Jahr gibt es allein in
Deutschland. Experten sind sich einig, dass eine systemgestützte
Kontrolle sinnvoll ist. Denn der klassische Autofahrer überprüft den
Reifendruck nur gelegentlich. Teilweise sogar nur über eine
unzureichende Inaugenscheinnahme der Reifen. Deswegen wurde die
Einführung eines Fahrerassistenzsystems, das den Fahrer bei
Druckverlust in einem Reifen warnt, in der Fachwelt begrüßt. "Aktuell
wird allerdings um die effektivste Lösung gerungen", so Ralf Kessler,
RDKS-Experte von Huf Electronics Bretten. "Denn wir unterscheiden
klassisch zwischen indirekt und direkt messenden Systemen."
Indirekte Reifendruckkontrollsysteme
Indirekte RDKS sind bereits seit 2000 im Markt. Neuere Geräte
dieser Bauart werten die Schwingungsspektren der einzelnen Räder aus.
Beim Abrollen auf der Fahrbahn werden in den Rädern zahlreiche
Schwingungszustände (Moden) angeregt. Einige dieser Moden sind vom
Reifendruck abhängig, d. h. die Schwingungsfrequenz ändert sich mit
dem Reifendruck. Bei den indirekten Systemen wird die
charakteristische Schwingungsfrequenz jedes einzelnen Rades gemessen.
Damit ist das System in der Lage, auch Druckverluste zu erkennen, die
z. B. durch Diffusion an allen vier Reifen gleichzeitig auftreten.
Charakteristisch für alle indirekten Reifendruckkontrollsysteme ist,
dass es nach der Montage eines Reifens oder nach einem Befüllvorgang
durch den Fahrer manuell initialisiert werden muss. Fehler bei der
Initialisierung können dazu führen, dass das System nicht korrekt
warnen kann.
Ein Vorteil der indirekten Systeme ist, dass keine
Zusatzkomponenten verbaut werden müssen. Nachteilig ist, dass weder
die Reifendrücke noch die Reifentemperaturen gemessen werden. Zudem
wird der Zusammenhang zwischen der Raddrehzahl bzw. dem
Schwingungsspektrum und dem Reifendruck von vielen Faktoren
beeinflusst und muss für jedes Fahrzeugmodell und jede
Fahrzeugkonfiguration extra bestimmt werden.
Direkte Reifendruckkontrollsysteme
Direkte Reifendruckkontrollsysteme erfassen über jeweils einen
Reifendrucksensor in jedem Rad die Reifendrücke und -temperaturen.
Diese Informationen werden zusammen mit einer individuellen Kennung
des Reifendrucksensors per Funksignal zu einer Auswerteeinheit im
Fahrzeug gesendet. Die Datenübertragung erfolgt - je nach
funktechnischen Gegebenheiten des Einsatzlandes - üblicherweise im
434-MHz- oder 315-MHz-Band.
Direkte Systeme können sowohl langsame Diffusionsverluste als auch
schnelle Druckverluste erkennen, die an einem Reifen auftreten, und
dies sogar wenn alle vier Räder gleichzeitig betroffen sind. Bei
entsprechendem Anzeigekonzept des Fahrzeugherstellers werden die
Druckwerte dem Fahrer direkt im Fahrerinformationssystem angezeigt.
"Eine Initialisierung des Systems ist nicht erforderlich", betont
Experte Ralf Kessler, der die Entwicklung des Huf RDKS IntelliSens
geleitet hat. "Da der Reifendruck direkt gemessen wird, ist das
System in der Lage, ohne Bedienereingriff die gesetzlichen
Anforderungen zu erfüllen. Eine Fehlbedienung des Systems wird sofort
erkannt und dem Fahrer mitgeteilt."
Die Messgenauigkeit der direkt messenden Reifendrucksensoren ist
üblicherweise besser als 0,1 bar. Damit können alle gesetzlichen
Warnschwellen sicher überwacht werden. Zudem ist eine
positionsspezifische Druckanzeige möglich. Neben Sicherheitsaspekten
sprechen auch der ökologische und ökonomische Nutzen für die RDKS.
Durch optimales Befüllen der Reifen kann der Kraftstoffverbrauch
gesenkt werden. Ein optimaler Reifendruck trägt zur längeren
Lebensdauer des Reifens bei. "Eine deutliche Mehrheit
Fahrzeughersteller hat sich daher bei der Erstausstattung ihrer
Fahrzeuge für die direkt messenden RDKS entschieden. Das kommt
unseren Erkenntnissen entgegen. Für den Ersatzbedarf beim Wechsel auf
Winter- beziehungsweise Sommerreifen hat Huf den Universalsensor
IntelliSens entwickelt", unterstreicht Ralf Kessler von Huf. "Der
IntelliSens lässt sich schnell und einfach bei fast allen Fahrzeugen
mit direkt messenden Reifendruckkontrollsystemen montieren."
Zum Unternehmen Huf Hülsbeck & Fürst
Huf hat sich als Entwickler und Produzent von mechanischen und
elektronischen Schließsystemen, Fahrberechtigungssystemen,
Passive-Entry-Systemen, Fahrzeugzugangssystemen, Türgriffsystemen
sowie Systemen für Heckklappen und Hecktüren,
Reifendruckkontrollsystemen und Telematik-Systemen weltweit bei den
Automobilherstellern und im Reifenhandel einen Namen gemacht. 1908 in
Velbert gegründet, lieferte das Unternehmen erstmals 1920
Autoschlüssel an Mercedes-Benz (heute Daimler AG). Heute beschäftigt
Huf weltweit rund 7200 Mitarbeiter an Standorten in 14 Ländern. Über
400 Entwickler und Konstrukteure arbeiten in den Büros in
Deutschland, USA, Korea, Rumänien, Indien und China. Zu seinen Kunden
zählt das Unternehmen alle namhaften Automobilhersteller.
Pressekontakt:
Huf Hülsbeck & Fürst GmbH & Co. KG
Steeger Straße 17 42551 Velbert / Germany
Ute J. Hoppe, Director Corporate Communications
Tel. +49 (0) 2051/ 272 - 572
E-Mail: ute.hoppe(at)huf-group.com www.huf-group.com