(ots) -
Der Bundestag berät heute über den Gesetzentwurf von
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe zur Verbesserung der
Versorgung schwerkranker und sterbender Menschen. Der Entwurf sieht
Verbesserungen für stationäre Hospize, aber auch für die Begleitung
Sterbender zu Hause, in Pflegeheimen oder Krankenhäusern vor. Der ASB
begrüßt grundsätzlich die Vorschläge des Ministers, allerdings fehlen
nach Meinung des ASB grundlegende Voraussetzungen, um die Situation
für die Kranken spürbar und flächendeckend zu erleichtern. Ein
wichtiger Aspekt der palliativen Versorgung ist die umfassende
Beratung der Betroffenen und ihrer Angehörigen zu den Angeboten und
Leistungen an ihrem Wohnort. Nur so können die erweiterten
Möglichkeiten auch hinreichend bekannt werden.
ASB-Präsident Franz Müntefering, der sich intensiv an der
öffentlichen Debatte um Palliativversorgung und Sterbehilfe
beteiligt, ist davon überzeugt, dass Aufklärung dazu beiträgt, die
Angst vieler Menschen vor dem Sterben zu mindern: "Die Betroffenen
und ihre Angehörigen müssen gut über die hospizlich-palliative
Begleitung informiert sein. Das hilft ihnen, die Möglichkeiten der
Schmerzlinderung und der Versorgung am Lebensende realistisch
einzuschätzen und zu nutzen."
Insbesondere die Einrichtungen der Altenpflege dürfen dabei nicht
vergessen werden. "Für eine flächendeckend sichere Pflegequalität ist
die spezielle Ausbildung - sowohl für medizinisches als auch für
pflegerisches Personal - von großer Bedeutung", sagt Gabriele Osing,
Leiterin der Abteilung Soziale Dienste beim ASB-Bundesverband.
Pflegeheime können eine hospizlich-palliative Betreuung nur
gewährleisten, wenn Palliativärzte und -pflegepersonal zur Verfügung
stehen.
Der ASB fordert darum eine obligatorische palliativ-medizinische
und -pflegerische Ausbildung aller beteiligten Berufsgruppen,
niedrigschwellige Beratungsangebote und eine entsprechende
Finanzierung dieser Maßnahmen. "Der ASB sieht es als unerlässlich
an", so Gabriele Osing, "dass in jeder Pflegeeinrichtung Fachkräfte
freigestellt werden, um Bewohner und deren Angehörige zu beraten,
Hospizhelfer auszubilden, Weiterbildungsangebote zu initiieren und
die palliative Versorgung zu organisieren und zu leisten."
Der ASB spricht sich eindeutig gegen die organisierte und
gewerbsmäßige Sterbehilfe aus und tut alles, damit die palliative
Versorgung in seinen ambulanten Diensten und in Pflegeheimen in einer
hohen Qualität gewährleistet ist. So beteiligt sich der Verband
bereits in vielen Orten an der Spezialisierten Ambulanten
Palliativversorgung (SAPV). Zu diesen koordinierten Netzwerken
gehören jeweils Ärzte, Pflegedienste und Hospizdienste.
Pressekontakt:
Alexandra Valentino, Tel. (0221) 4 76 05-324,
E-Mail: a.valentino(at)asb.de,
Gisela Graw, Tel.: (0221) 4 76 05-342,
E-Mail: g.graw(at)asb.de
www.asb.de, www.facebook.com/asb.de