(ots) - Schlesische Landsmannschaft will Breslaus
Kulturhauptstadt-Programm bereichern
Vorsitzender Rauhut nennt Kontakte zum Land Niedersachsen
ausgezeichnet
Osnabrück.- Die Landsmannschaft der Schlesier will sich am
Programm des Europäischen Kulturhauptstadtjahrs 2016 in Breslau
beteiligen. Vor dem am Freitag beginnenden Deutschlandtreffen in
Hannover sagte der Vorsitzende der Landsmannschaft, Stephan Rauhut,
in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag),
er suche auch Kontakte zu ehemaligen Breslauern in Israel. Kritik
äußerte Rauhut an der Unterstützung der deutschen Minderheit in Polen
aus Deutschland.
Die beim letzten Deutschlandtreffen vor zwei Jahren aufgetretenen
Spannungen zwischen der politischen Führung des Patenlandes
Niedersachsen und der Landsmannschaft seien beseitigt, machte Rauhut
deutlich und erklärte: "Im Vergleich zu 2013 ist das Verhältnis zur
Landesregierung heute ausgezeichnet."
Mit der Breslauer Stadtverwaltung und den Organisatoren des
Programms bemühe er sich um eine Beteiligung der Landsmannschaft am
Europäischen Kulturhauptstadtjahr 2016, sagte Rauhut. Dafür brauche
seine Organisation aber finanzielle Hilfe. Wegen der hohen Bedeutung
Breslaus für das jüdische Leben in Deutschland vor dem Zweiten
Weltkrieg versuche er zudem "in einen intensiveren Kontakt zu
ehemaligen Breslauern und Schlesiern in Israel zu treten".
Die deutsche Minderheit in Polen bekommt laut Rauhut Unterstützung
aus Deutschland nicht "in dem Maße, in dem sie diesen Anspruch hat".
Im Vergleich dazu werde die litauische Minderheit in Polen etwa bei
Kindergärten und im schulischen Bereich viel stärker gefördert. "Es
gibt da nach meinem Eindruck einen vorauseilenden Gehorsam von
deutscher Seite, auch aus Furcht vor einer Stärkung der Nationalisten
in Polen", kritisierte der Vorsitzende der Landsmannschaft.
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