(ots) -
Eingeschlafene Fahrer sind für nahezu jeden vierten tödlichen
Pkw-Verkehrsunfall auf Autobahnen verantwortlich. Bei einem
Sekundenschlaf von gerade einmal zwei Sekunden legt ein Fahrzeug mit
einer Geschwindigkeit von 100 km/h immerhin 56 Meter unkontrolliert
zurück. Dennoch wird die Gefahr, die von Müdigkeit am Steuer ausgeht,
meist unterschätzt. Dabei schränkt sie die Fahrtüchtigkeit ähnlich
stark ein wie Alkohol.
Gerade zur Reisezeit betrifft dies viele Autofahrer. Das Problem:
Die meisten Autofahrer überschätzen ihre eigenen Fähigkeiten. Dabei
führt Müdigkeit nicht nur zu Konzentrationsproblemen, sondern auch zu
einer verminderten Reaktionszeit.
Besonders groß ist die Gefahr, wenn die Fahrt entgegen der inneren
Uhr angetreten wird. Zwischen zwei und fünf Uhr morgens sowie am
Nachmittag gegen 14 Uhr befindet sich der Mensch in einem
biologischen Tief. Dies sollten Autoreisende bei ihrer Fahrt in die
Ferien beachten. In der Nacht aufzubrechen, um den großen Staus zu
entgehen, geht im Zweifelsfall auf Kosten der Sicherheit. Aber auch
außerhalb dieser Zeiten können Autofahrer unter Müdigkeit leiden, vor
allem dann, wenn die Fahrt sehr lange dauert und besonders monoton
verläuft.
Der ADAC rät Autofahrern, sich selbst genau zu beobachten, um
nicht vom plötzlichen Sekundenschlaf überrascht zu werden. Akute
Warnzeichen sind häufiges Gähnen, plötzliches Frösteln und ein
starkes Bewegungsbedürfnis. Auch wer Schwierigkeiten hat, die Spur zu
halten oder das Gefühl hat, die Straße würde sich verengen, sollte
schnellstmöglich eine Pause einlegen. Bei zufallenden Augen,
plötzlichem Erschrecken und ruckartigen, unwillkürlichen
Kopfbewegungen war der Fahrer bereits im Sekundenschlaf.
Fahrerassistenzsysteme können auf ein verändertes Fahrverhalten
hinweisen. Spurhalteassistent und Auffahrwarnsysteme haben jedoch nur
eine unterstützende Funktion und können einen Einschlafunfall nicht
verhindern.
Um der Gefahr von Müdigkeit am Steuer vorzubeugen, ist eine gute
Planung nötig. Die Fahrt sollte nur ausgeschlafen angetreten werden
und beispielsweise nicht nach einem langen Arbeitstag. Während der
Fahrt sind regelmäßige Pausen wichtig. Der ADAC empfiehlt, ungefähr
alle zwei Stunden eine Pause einzulegen und sich dabei an der
frischen Luft zu bewegen. Wer müde ist, kann ein Nickerchen zwischen
10 und 20 Minuten machen. Wer noch mehrere hundert Kilometer vor sich
hat, sollte eine außerplanmäßige Übernachtung einlegen.
Um fit zu bleiben, sind ausreichend Flüssigkeit und eine leichte
Kost wichtig. Zum Trinken empfehlen sich Wasser, Fruchtschorle und
ungesüßte Früchtetees. Urlauber sollten für die Pausen gut
verdauliche Zwischenmahlzeiten wie Obst, Rohkost und Vollkornbrötchen
einpacken.
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